Wir stellen vor: Tempelhofer Stuhlquartett

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Tempelhofer Stuhlquartett
Leistung ALBERT Leistung BERTA Leistung KARLA Leistung HELGA

Unser Tempelhofer Stuhlquartett  zeigte sich in der Substanz in einer grundsoliden Verfassung. Es gab keine Bruchstellen, Risse oder gesplitterte Komponenten. Die Holzoberflächen zeigte keine  tiefen Dellen oder anderen gravierende Einschränkungen.

Zwei der Stühle zeigten eine unerwünschte Flexibilität auf und wackelten bedenklich. Zapfenverbindungen waren nicht mehr fest miteinander verbunden, Leimverbindungen lösten sich bereits. 

Die Sitzpolsterungen waren trotz dauerhaftem Einsatz mit gut erhaltenen Polsterfüllungen inhaltlich in Ordnung. Nur bei einem Sitzpolster zeigte der alte Federkorb eine Ermüdungserscheinung, ein Austausch war hier das handwerkliche Gebot der Stunde. Einer der Stühle trug noch die ursprüngliche Lackierung, die bereits zahlreiche Zeichen der Zeit gesammelt hatte

Unsere Mission lautete:

  • Instandsetzung der beiden Wackelkanditen (Demontage, Neuverleimung)
  • Instandsetzung eines Sitzpolsters (Austausch Federkorb)
  • Neubezug aller Sitzpolster
  • Restaurierung einer der Stühle (Abschliff, Behandlung mit natürlichem Leinöl)
  • Behandlung der restlichen drei Stühle mit Leinöl.

Eine Menge Arbeit und eine schöne Herausforderung.

Aufarbeitung Stühle

Die beiden wackeligen Stühle demontierten wir vorsichtig in alle losen Einzelkomponenten. Feste Zapfenverbindungen haben wir belassen. Vorhandene alte Leimreste entfernten wir sorgfältig mit Stechbeitel, Raspel und Schleifpapier.

Die Einzelkomponenten schliffen wir sorgfältig per Hand mit feinem Schleifpapier an. Für die Neuverleimung fügten wir alle Teile mit Weißleim zusammen, richteten die Konstruktionen aus und fixierten alles mit Spanngurten, Handzwingen und Gewichten.

Stuhl KARLA von Tempelhof geschliffen
Stuhl KARLA von Tempelhof geschliffen

Nach einer Trocknungszeit von 48 Stunden entfernten wir bei den neuverleimten Stühle die überschüssigen Leimreste. Kleine Risse füllten wir dezent mit Holzspachtelmasse auf und schiffen die behandelten Oberflächen ab. 

Einer der Stühle war noch unbehandelt und trug die alte Lackierung. Die alte Klarlackierung entfernten wir oberflächenschonend mit einem oszillierenden Elektrowerkzeug und Feinschliff per Hand mit Schleifpapier in verschiedenen Körnungen. 

Geöltes Holz mit natürlichem Leinöl

Mit einem Baumwollstoff trugen wir natürliches Leinöl in mehreren Durchgängen auf. Nach jeder Ölung ließen wir 48 Stunden verstreichen, um dem Holz die optimale Aufnahme des Leinöls zu ermöglichen. Die wunderschöne Holzmaserung konnte wir durch das Ölen hervorheben.

Sitzpolster Neubezug

Im ersten Schritt lösten wir vorsichtig die alten Polsterbezüge von den Sitzpolstern. Die Polsterfüllung waren alle in Ordnung und konnten wieder eingesetzt werden. 

Bei einem Sitzpolster war der Federkorb defekt und musste ersetzt werden. Hierzu entkernten wir das Polster bis auf den Einlegerahmen, vernagelten einen neuen Federkorb und rekonstruierten das Sitzpolster mit der gut erhaltenen Polsterfüllung neu.

Als neuen Polsterstoff verwendeten wir ein anthrazitfarbenen Polyestergewebe. Der Stoff wurde nach Auflage des Polsters zugeschnitten und die Sitzpolster fachmännisch bezogen.  Eine rückseitige Abdeckung aus hellem Baumwollstoff vollendeten das wunderbare Polsterwerk.

Ergebnis

geöltes Holz und neuer Polsterbezug
geöltes Holz und neuer Polsterbezug

In Abstimmung mit unseren Auftraggebern haben wir die Stühle mit natürlichem Leinenöl behandelt. Die natürliche Holzmaserungen konnten wir durch das Leinenöl optisch aufwerten. Die neuen Polsterbezüge aus einem anthrazitfarbenen Polyestergewebe bilden einen schönen Kontrast zu dem natürlichen Holzdesign.

 

 


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Wir möchten Menschen das Angebot machen, mit uns nach einer wunderbaren Alternative zu blindem Wegwerfkonsum zu suchen und diese zu verwirklichen.

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