…haben wir mit dem zweiten und letzten Tag am vergangenen Wochenende erfolgreich abgeschlossen. Mehr Schleifen, mehr Abkleben, Polstern im Akkord, der handwerkliche Tag war wunderbar gefüllt mit spannenden Tätigkeiten. Im Folgenden möchten wir Euch mit weiteren Einblicken an unserem künstlerischen Schaffungsprozess teilhaben lassen.
Spachteln und grundieren – Teil 2
Unerwünschte Vertiefungen und allzu große Fugen im Holz erforderten zusätzliche Maßnahmen der Erneuerung. An einigen Verbindungen stellten wir mittels 2K-Spachtelmasse und sorgfältigen Schleifarbeiten die erforderliche Bündigkeit wieder her.
Verspachtelte Zapfenverbindung
gespachtelte Zapfenverbindung
gespachtelt und fertig geschliffen
Gleich zwei weiteren Exemplaren der nachhaltigen und zukünftigen Sitzkunst konnten wir einer hoffnungsvollen beziehungsweise haftungsvollen Grundierung zuführen. Die nächsten Lackierarbeiten werden ein Leichtes sein.
2 Stühle, Grundierung folgt
grundierter Stuhl
grundierter Stuhl in der Trocknungszeit
Polsterneuaufbau und Stoffbezug
Alte Einlegerahmen befreiten wir gründlich mit Kneifzangen und Beharrlichkeit von gefederten Altlasten. Lose Rahmenelemente wurden mittels Neuverleimung wieder tadellos vereinigt. Eine abschliessender Feinschliff und sorgfältige Klarlackierung sorgten für hölzernen Glanz und Gloria.
alter Einlegerahmen
Entkernter Einlegerahmen
Montage Federkorb
Für den kultivierten Sitzkomfort aktivierten wir unsere akkordverdächtige Polsterstraße. Mit fast schon traumhafter Prozesssicherheit in allen handwerklichen Einzelschritten bauten wir die Einlegerahmen mit neuen Polstern komplett auf. Vielschichtige Materialien, wie Juteleinen, Jutegurte, Schaumstoff und Postervlies fügten sich in kollektiver Einigkeit zusammen. Als Höhepunkt der textilen Vereinigung umhüllten wir die fertigen Polster mit auserlesenen Polsterstoffen. Spannende Stoffverarbeitung in Bestform.
Vorbereitung zum Polstern
Zugeschnittener Schaumstoff
Polster vor dem Stoffbezug
Zuschnitte
Als Pausenfüller fertigten wir aus massiven Bohlen aus Buchenholz mittels Kreissäge und viel Ausdauer Grundmaterialien für die Neufertigung von Einlegerahmen.
Der Lärm und das Ergebnis haben uns überwältigt. Einfach großartig.
Bilanz Tag 2:
2 Stühle gespachtelt und geschliffen 2 Stühle abgeklebt und grundiert Stuhlkomponenten geschliffen 3 Einlegerahmen entkernt 3 Einlegerahmen instandgesetzt geschliffen und lackiert 6 Polster neu aufgebaut (Federkorb, Gurte, Juteleinen, Schaumstoff, Flies) 6 Polster neu bezogen Grundmaterialien für Einlegerahmen zugeschnitten Beim Fussball mitgefiebert
Die fertigen Stühle werden wir in den nächsten Beiträgen präsentieren. Seit gespannt, wir sind es auch.
Ein riesiger Dank geht an unsere wunderbaren Gastgeber, die uns auch am zweiten Tag mit kulinarischen Highlights und tatkräftiger Unterstützung geholfen haben. Einfach Klasse.
Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Wir möchten Menschen das Angebot machen, mit uns nach einer wunderbaren Alternative zu blindem Wegwerfkonsum zu suchen und diese zu verwirklichen.
Vintage – vom Stuhl aufwärts Tuschel & Fiedler Florastraße 36 | 13187 Berlin
…haben wir am vergangenen Wochenende erfolgreich absolviert. In unserem aktuellen Projektabschnitt arbeiten wir mit kreativem Hochdruck an der Vollendung unserer dritten Stuhlgeneration. Hierzu haben wir uns 2 Tage in die legendäre Werkstatt im schönen Panketal zurückgezogen, in der wir die erste Stuhlgeneration erschaffen haben.
Mit professionellem Handwerkszeug, einer Riesentüte Motivation und einem konzertierten Masterplan konnten wir uns den aktuellen Stühle unseres bisherigen Projektes in aller Ausführlichkeit widmen. Unsere handwerklichen Erfahrungen und künstlerische Fokussierung konnten die beiden wunderbaren Tage zu einem einzigartigen Erfolg verhelfen. Im Folgenden möchten wir Euch ein paar Einblicke in unseren kreativen Schaffungsprozess ermöglichen.
Demontagen und Neuverleimungen
Im Sinne des schönen Begriffes der schöpferischen Zerstörung widmeten wir uns zuerst der wohl überlegten Zerlegung von hölzernen Sitzruinen.
geschliffene Stühle in der Werkstatt
Demontage
Die handwerkliche Herausforderung steckt bekanntlich auch im hölzernen Detail. Herausgebrochene Elemente fügten wir mit Geduld und Weissleim zur konstruktiven Einigkeit wieder zusammen.
Abgebrochene Ecke
Vorbereitung zum Leimen
Verleimung mit Anpressdruck
Neuverleimte Stühle verspannten wir mit einer ausreichenden Anzahl von Gurten, setzten an den Verbindungspunkten Klemmzwingen. Zusätzliche Gewichte sorgten liebevoll und bestimmt für die Fixierung der korrekt ausgerichteten Stuhlkonstruktionen.
Spachteln und Grundierung
Einige Stühle zeigten sich, angesichts unsanfter Behandlung, im Holz tief beeindruckt. Die entsprechenden Elemente, die durch komplette Abwesenheit glänzten, modellierten wir sorgfältig mit 2K-Spachtelmasse nach. Ein Hoch auf die Bildhauerkunst.
Einer perfekten Lackierung geht eine ordentliche Haftung voraus. In Vorbereitung auf die finale Farbgestaltung präparierten wir die Stühle durch sorgfältiges Abkleben schutzwürdiger Holzelemente und grundierten zukünftige Farbareale.
modellierte Ecke
Grundierung
grundierter Stuhl in der Trocknungszeit
Bilanz Tag 1:
2 Stühle demontiert 2 Stühle gespachtelt und geschliffen 2 Stühle neu verleimt 2 Stühle abgeklebt und grundiert Stuhlkomponenten geschliffen 2 Bionade getrunken
Ein riesiger Dank geht an unsere wunderbaren Gastgeber, die uns mit kulinarischen Highlights und tatkräftiger Unterstützung geholfen haben. Einfach Klasse.
Tag 2 in Schrift und Bild folgt in Kürze. Seit gespannt, wir sind es auch.
Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Wir möchten Menschen das Angebot machen, mit uns nach einer wunderbaren Alternative zu blindem Wegwerfkonsum zu suchen und diese zu verwirklichen.
Vintage – vom Stuhl aufwärts Tuschel & Fiedler Florastraße 36 | 13187 Berlin
Eine ausdrucksstarke Rückenlinie, großzügig geschwungene Armlehnen und filigrane Vertikalverstrebungen. Das halbkreisförmige Polster wird durch den eindrucksvollen Korpus schützend umschlossen. Seine imposanten Außenlinien werden fast schon lässig von den leicht konischen Stuhlbeinen umstellt, die nach oben hin die opulente Rückenlinie, die daraus folgenden Armlehnen und mittigen Vertikalverstrebungen mühelos tragen.
Ausgangsbasis
In Ermangelung von festen Holzverbindungen konnte die gesamte Stuhlkonstruktion mit einer unerwünschten Flexibilität aufwarten. Die Holzoberfläche war mit einer nur noch rudimentär vorhandenen Lackierung überzogen, dessen Glanzzeiten sprichwörtlich vorüber waren. Eine große Anzahl von Schrammen, Kratzern und Dellen kündeten von einer langen und nutzungsreichen Stuhlgeschichte. Deutlichen Abnutzungsspuren zeigten sich ebenfalls beim roten Polsterbezug.
Die vorhandene Gurtpolsterung, bestehend aus synthetischem Elastikmaterial, zeigte sich in einer (überraschend) exzellenten Verfassung. Der Einlegerahmen war strukturell solide und konnte für einen Neuaufbau des Polsters wiederverwendet werden.
Stuhldesign – von einer Sitzruine zur Sitzkunst
Für das optimale Stuhldesign haben wir eine große Anzahl an Designvarianten erstellt. Hierzu haben wir zuerst den Stuhl in eine Arbeitsgrafik übertragen und diese dann mit Designelementen und Farbkombinationen zu mehreren Entwürfen weiterentwickelt. Von diesen Entwürfen haben wir vier Finalisten auserkoren, von denen dann ein Entwurf als finales Stuhldesign entschieden wurde.
Als Aufwertung der natürlichen Holzmaserung haben wir als dominierendes Designelement geöltes Holz vorgesehen. Dezente Farbakzente fügen sich harmonisch in das natürliche Design des geölten Holzes ein und sorgen für ein außergewöhnliches Kunsterlebnis. Der neue, lichtblaue Polsterbezug in Leinenoptik bilden einen harmonischen Kontrast zu dem natürlichen Holzdesign. Erleben wir gemeinsam die Entwicklung einer Sitzruine zur vollkommenen Sitzkunst.
Aufarbeitung Stuhl
Demontage, alter Holzleim und Neuverleimung
Im ersten Schritt demontierten wir vorsichtig den Stuhl in fast alle Einzelteile. Die Zapfen und entsprechenden Zapfenlöcher befreiten wir mittels Raspeln, Stechbeitel und Schleifpapier von dem alten teilweise spröden Holzleim.
Vor der Demontage
Nach der Demontage
Für die Neuverleimung legten wir alle Teile des Stuhls zurecht und setzten diesen probeweise zusammen. Die Verleimung erfolgte durch Weißleim. Diesen trugen wir auf alle Zapfenverbindungen und Zapfenlöcher auf und setzten den Stuhl, wie bei der Probe, sorgfältig zusammen. Für eine optimale Vereinigung von Zapfen und Zapfenlöcher verwendeten wir ein Schlagholz und Gummihammer. Die fachgerechten Anwendungen von Klemmzwingen und Spanngurte sorgten für den notwendigen Anpressdruck. Zusätzlich richteten wir die Stuhlbeine sorgfältig aus und beschwerten den Stuhl mit einem Gewicht. Das Ergebnis war ein zusammengesetzter und kippelfreier Stuhl.
Demontierter Stuhl
Neuverleimung
Fachgerechtes Verleimen
Lackreste und Vorbereitung
Die alte Klarlackierung entfernten wir mit Deltaschleifer und Schleifpapier. Für die Freilegung des wunderschön gemaserten Holzes waren mehrere Schleifdurchgänge erforderlich. Alle Schrammen, Kratzer und kleine Dellen konnten wir entfernen und einebnen. An einer Stelle der Rückenlehne zeigte sich eine tiefe Oberflächenbeschädigung, die wir durch Holzspachtelmasse und sorgfältiges schleifen aufarbeiten konnten. Durch den Einsatz von Schleifpapier in immer feineren Körnungen erreichten wir eine absolut glatte Holzoberfläche. Die zu lackierenden Holzelemente haben wir mit Kreppband vorbereitet, um die zu ölenden Holzbereiche vor Verunreinigungen während der nun anstehenden Lackierarbeiten zu schützen.
Grobe Farbentfernung
Feinschliff per Hand
Geschliffene Stuhlteile
Farblackierung und Klarlack
Als Grundlackierung haben wir die Farbe türkis in einer dünnen Lackschicht aufgetragen. Nach der Trocknungszeit von etwa 48 Stunden wurde die Lackschicht für den nächsten Anstrich angeschliffen.
Im zweiten Durchgang trugen wir die Farbe Anthrazit auf. Diese schliffen wir ebenfalls nach der erforderlichen Trocknungszeit an. Mit der dritten und letzten Lackschicht realisierten wir den eigentlichen strukturellen Look.
Hierzu wurden die Farben Anthrazit, Lila und Türkis unter Anwendung sorgfältiger und aufeinander abgestimmten Lackier- und Wischtechniken zu einem harmonischen, einzigartigen und optisch strukturellen Look miteinander verschmolzen. Die lackierten Elemente wurden noch einmal vorsichtig mit Schleifpapier geglättet. Für die Fixierung der Farboberfläche trugen wir zusätzlich jeweils zwei Schichten matten Klarlack auf, den wir nach jeder Trocknungszeit leicht anschliffen.
Vor der ersten Lackierung
Lackierung
Anschliff für die nächste Lackierung
Für die Lackierarbeiten verwendeten wir PU-Acryllack und zusätzlich Klarlack in seidenmatten Ausführungen. Beide Lacke tragen das Siegel des blauen Engels, sind wasserverdünnbar und frei von Lösungsmitteln.
Geöltes Holz mit natürlichem Leinöl
Für die Veredelung der nicht lackierten Holzelemente verwendeten wir natürliches Leinöl. Mit einem Baumwollstoff trugen wir dieses wunderbare Öl in zwei Durchgängen auf alle unlackierten Holzflächen auf. Nach jeder Ölung waren 24 Stunden Trocknungszeit erforderlich, um dem Holz die optimale Aufnahme des natürlichen Leinöls zu ermöglichen. Im Laufe der Behandlung und Trocknungszeit dunkelte das behandelte Holz nach, ein Prozess, der sich, je nach Holzart und Anzahl der Ölbehandlungen, auch nach Wochen zeigen kann. Die natürliche Maserung des Holzes wird durch das natürliche Leinöl betont und hervorgehoben.
Vor der Ölung
Aufarbeitung Polster
Sitzpolster Demontage
Die vorhandene Gurtpolsterung, bestehend aus Elastikmaterial, konnte für den Neuaufbau des Polsters wieder verwendet werden. Dementsprechend mussten wir bei der Demontage Vorsicht walten lassen. Alle unerwünschten Polsterelemente, wie Polsterbezug, Füllung, Nägel und eine grobe Stoffbespannung wurden vorsichtig entfernt. Die Stirnseiten und Kanten des Einlegerahmens haben wir noch einmal angeschliffen und geglättet.
Polsteraufbau
Die ursprüngliche Gurtpolsterung war noch mit einer Lage aus Kunstleder abgedeckt. Mit dieser Grundlage konnten wir arbeiten. Im ersten Schritt schnitten wir eine Lage Juteleinen zu und tackerten diese auf den Einlegerahmen. Als zweite Polsterschicht schnitten wir Polsterschaum zu, positionierten den Einlegerahmen mit der Juteseite darauf und verklebten den Schaum mittels Sprühkleber. Die überstehenden Ränder des Polsterschaums schnitten wir mit einem sehr scharfen Cuttermesser schräg zu. Hierbei ließen wir einen fingerbreiten Rand zum Einlegerahmen. Als vorletzte Polsterlage brachten wir Polsterwatte in Form und verklebten diese ebenfalls mit Sprühkleber sorgfältig auf dem Polsterschaum. Bei dem anschließenden Zuschnitt ließen wir zum Einlegerahmen einen etwa vier Zentimeter breiten Rand.
Aufbau Polster
Polsterstoff und Abdeckung
Der Stoff, ein lichtblaues Polyestergewebe in Leinenoptik mit Rückenkaschierung und Fleckenschutz, wurde nach Auflage des Polsters zugeschnitten. Die Befestigung des Stoffes erfolgte mittels Handtacker. Im Gegensatz zu viereckigen Einlegerahmen ist die Montage von Polsterstoff an halbrunden Einlegerahmen schwieriger umzusetzen. Die Enden des Bezuges wurden umgeschlagen und zuerst der geraden Seite mittig befestigt. Als nächstes wurden an der runden Seite der Stoff ebenfalls umgeschlagen und als Grundfixierung zuerst mittig, links und rechts (12, 10 und 14 Uhrstellung) auf Spannung befestigt. An der geraden Seite haben wir zu den Enden hin den Bezug gerade und faltenlos gespannt und fixiert. An der Rundung haben wir uns dann von der Mitte jeweils zu den beiden Ecken durch Stoffspannung und Befestigung vorgearbeitet. Für die Ecken wurde zunächst eine Seite des Bezuges bis an den Rand befestigt. Das Ende der anderen Seite wurde in eine saubere Falte gelegt und dann ebenfalls befestigt. Der überstehende Bezug wurde abgeschnitten.
Eine rückseitige Abdeckung aus hellem Baumwollstoff vollendete das Polsterwerk.
neues Polster
Polster mit Abdeckung
Fazit
Stuhldesign – natürliches Leinöl und Farblackierung
Wir haben die kräftigen Linien und opulenten Rundungen des alten Stuhls in das neue Stuhldesign aufgenommen. Hierbei war uns wichtig, das helle Holz nicht einfach wieder mit Klarlack zu verschließen, sondern die natürliche Schönheit der Holzmaserung durch die Behandlung mit natürlichem Leinöl aufzuwerten.
Als farbliche Ergänzung haben wir an den Füßen der Stuhlbeine, dem kräftigen Korpus und rückseitiger Vertikalstreben eine anspruchsvolle, optisch strukturelle, Lackierung umgesetzt. Diese Lackierung vereint die Farben türkis, lila und als dominierender Farbton Anthrazit. In aufwändigen Arbeitsschritten haben wir diese drei Farben zu einem wundervollen strukturierten Look verschmolzen und zusätzlich mit einer matten Klarlackierung fixiert.
Das neu aufgebaute Polster präsentiert stolz einen modernen lichtblauen Stoffbezug und ergänzt mit seiner Leinenoptik den natürlichen Look des Holzes.
Stuhlform – halbrunde Harmonie
Eine ausdrucksstarke Rückenlinie, großzügig geschwungene Armlehnen und filigrane Vertikalverstrebungen. Das halbkreisförmige Polster wird durch den eindrucksvollen Korpus schützend umschlossen. Seine imposanten Außenlinien werden fast schon lässig von den leicht konischen Stuhlbeinen umstellt, die nach oben hin die ausdrucksstarke Rückenlinie, die daraus folgenden Armlehnen und mittigen Vertikalverstrebungen mühelos tragen.
Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Wir möchten Menschen das Angebot machen, mit uns nach einer wunderbaren Alternative zu blindem Wegwerfkonsum zu suchen und diese zu verwirklichen.
Vintage – vom Stuhl aufwärts Tuschel & Fiedler Florastraße 36 13187 Berlin
Eine hohe Rückenlehne, kunstvoll verzierte Beine und filigrane Streben. Die geraden Linien und hoch aufgestellte Form strahlen eine ruhige und kunstvolle Erhabenheit aus. Ein Stuhl, der sich nicht zu verstecken braucht.
Ausgangsbasis
Der Zustand des Stuhls war aufgrund einer Bruchstelle an einer konstruktiv relevanten Belastungsstelle äußerst besorgniserregend. Insgesamt ließ die Stabilität des Stuhls an fast allen Holzverbindungen zu wünschen übrig. Die Holzoberfläche zeigte eine Vielzahl von Schrammen und kleine Dellen.
Das Polster samt Einlegerahmen hatte die Zeit weniger gut überstanden. Die einstige Pracht des Bezugsstoffs war verflogen. Die alte und spröde Gurtpolsterung hatten längst die notwendige Stabilität eingebüßt. Der Einlegerahmen zeigte sich ebenfalls bewegungsfreundlich und unerfreulich flexibel. Hier waren alle Zapfenverbindungen lose. Wir hatten viel zu tun.
Stuhldesign
Als Aufwertung der natürlichen Holzmaserung haben wir als dominierendes Designelement geöltes Holz ohne farbliche Akzente vorgesehen. Die neue Polsterung mit einem naturfarbenen und unempfindlichen Polsterbezug bilden einen schönen Kontrast zu dem dunklen, geöltem Holz. Von einer Sitzruine zur vollkommenen Sitzkunst.
Aufarbeitung Stuhl
Demontage, alter Holzleim und Neuverleimung
Im ersten Schritt demontierten wir vorsichtig den Stuhl in fast alle Einzelteile. Die Zapfen und entsprechenden Zapfenlöcher befreiten wir mittels Raspeln, Stechbeitel und Schleifpapier von dem alten teilweise spröden Holzleim. An der kritischen Bruchstelle entfernten wir obendrein ein Teil eines Holzstückes, das direkt aus dem Vollholz entnommen und als Provisorium dort verleimt war. Die Ränder säuberten wir ebenfalls sorgfältig. Aus dem ursprünglichen Stuhl haben wir ein umfangreiches und anspruchsvolles Holzpuzzle herausgearbeitet, das es, mit Anspruch auf höchste Stabilität, wieder zusammenzusetzen galt.
Entfernung alter Leimreste
Neuverleimung Stuhl
Für die Neuverleimung legten wir alle Teile des Stuhls zurecht und setzten diesen probeweise zusammen. Die Verleimung erfolgte mit Weißleim. Diesen trugen wir auf alle Zapfenverbindungen und Zapfenlöcher auf und setzten den Stuhl, wie bei der Probe, sorgfältig zusammen. Für eine optimale Vereinigung von Zapfen und Zapfenlöcher verwendeten wir ein Schlagholz und Gummihammer. Die fachgerechten Anwendungen von Klemmzwingen und Spanngurten sorgten für den notwendigen Anpressdruck. Zusätzlich richteten wir die Stuhlbeine sorgfältig aus und beschwerten den Stuhl mit einem Gewicht. Das Ergebnis war ein vollständig zusammengesetzter, belastbarer und kippelfreier Stuhl.
Farbreste und Vorbereitung
Die alte Oberflächenbeschichtung entfernten wir mit Deltaschleifer und Schleifpapier. Für die Freilegung des wunderschön gemaserten Holzes waren mehrere Schleifdurchgänge erforderlich. Alle Schrammen, Kratzer und kleine Dellen konnten wir entfernen und einebnen. Durch den Einsatz von Schleifpapier in immer feineren Körnungen erreichten wir bei dem Stuhl eine absolut glatte Holzoberfläche.
Geöltes Holz mit natürlichem Leinöl
Für die Veredelung verwendeten wir natürliches Leinöl. Mit einem Baumwollstoff trugen wir dieses wunderbare Öl in insgesamt 5 Durchgängen auf. Nach jeder Ölung waren 24 Stunden Trocknungszeit erforderlich, um dem Holz die optimale Aufnahme des natürlichen Leinöls zu ermöglichen. Für eine farbliche Anpassung haben wir einzelne Bereiche des Stuhls zusätzlich mit Leinöl behandelt. Im Laufe der Behandlung und Trocknungszeit dunkelte das behandelte Holz bereits nach, ein Prozess, der sich, je nach Holzart und Anzahl der Ölbehandlungen, auch nach Wochen zeigen kann.
ungeölt Zustand
Leinöl
Aufarbeitung Polster
Demontage und Instandsetzung Einlegerahmen
Den Einlegerahmen entkernten wir bis auf das blanke Holz. Alle Elemente, wie Polsterbezug, Füllung, Nägel und Polstergurte konnten wir restlos entfernen und den Einlegerahmen demontieren. Von den Zapfen und Zapfenlöcher entfernten wir vorsichtig den alten Holzleim und verleimten den Rahmen neu. Leimzwingen sorgten für den notwendigen Anpressdruck. Nach der Trocknungszeit schliffen wir die Stirnseiten und Kanten an. Der Polsteraufbau war vorbereitet.
Demontage
Neuverleimung
Polsteraufbau und Polsterbezug
Als Grundpolsterung vernagelten wir einen neuen Federkorb auf den Einlegerahmen und deckten diesen mit einer Lage Jutegurte ab. Im nächsten Schritt schnitten wir eine Lage Juteleinen zu und tackerten diese auf den Einlegerahmen. Als zweite Polsterschicht schnitten wir Polsterschaum zu, positionierten den Einlegerahmen mit der Juteseite darauf und verklebten den Schaum mittels Sprühkleber. Die überstehenden Ränder des Polsterschaums schnitten wir mit einem sehr scharfen Cuttermesser schräg zu. Hierbei ließen wir einen fingerbreiten Rand zum Einlegerahmen. Als vorletzte Polsterlage brachten wir Polsterwatte in Form und verklebten diese ebenfalls mit Sprühkleber sorgfältig auf dem Polsterschaum. Bei dem anschließenden Zuschnitt ließen wir zum Einlegerahmen einen etwa vier Zentimeter breiten Rand.
Polstergurte als Schutz
Federleinen
Polsterbezug in Arbeit
Als Polsterbezug verwendeten wir Struktur Glanzeffekt Polsterstoff Life Natur mit Fleckenschutz, ein besonders robuster und gut zu verarbeitender Stoff aus Polyester nach Ökotex-Standard 100. Der Stoff wurde nach Auflage des Polsters zugeschnitten. Die Befestigung des Stoffes erfolgte mittels Handtacker. Die Enden des Bezuges wurden umgeschlagen und an den gegenüber liegenden Seiten des Einlegerahmens zuerst oben und unten, dann links und rechts, jeweils mittig und auf Spannung befestigt. Zu den Enden hin wurde der Bezug gerade und faltenlos gespannt und fixiert. Für die Ecken wurde zunächst eine Seite des Bezuges bis an den Rand befestigt, das Ende der anderen Seite in eine saubere Falte gelegt und dann ebenfalls mit dem Tacker fixiert. Der überstehende Bezug wurde mit einem Cuttermesser abgeschnitten. Eine rückseitige Abdeckung aus hellem Baumwollstoff vollendete das Polsterwerk.
Polsterbezug in Arbeit
fertiges Polster
Fazit
Stuhldesign
Durch das Entfernen der alten Lasur und den Einsatz von natürlichem Leinöl konnten wir die natürliche Schönheit der Holzmaserung wieder aufleben lassen. Der Einsatz einer hochwertigen Federpolsterung anstelle einer einfachen Gurtpolsterung bereicherten den Stuhl um einen deutlich gesteigerten und dauerhaften Sitzkomfort. Der naturfarbene und gegen Schmutz und Flecken unempfindliche Bezugsstoff, bildet einen schönen Kontrast zu dem dunklen und geölten Holz.
Stuhlform
Eine hohe Rückenlehne, kunstvoll verzierte Beine und filigrane Streben. Die geraden Linien und hoch aufgestellte Form strahlen eine ruhige und kunstvolle Erhabenheit aus. Ein Stuhl, der sich nicht zu verstecken braucht.
Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Wir möchten Menschen das Angebot machen, mit uns nach einer wunderbaren Alternative zu blindem Wegwerfkonsum zu suchen und diese zu verwirklichen.
Vintage – vom Stuhl aufwärts Tuschel & Fiedler Florastraße 36 13187 Berlin
Im ersten Teil der handwerklichen Reihe der Sach- und Lackgeschichten haben wir Euch die Ausgangsbasis unseres Stuhls, Demontage, Lasurentfernung und Ersatz der Dübel erläutert. In den nächsten Schritten geht es um Neuverleimung, kreative Farbgestaltung und vielschichtige Altpolsterung. Viel Spaß.
5. Neuverleimung
Neuverleimungen machen immer Spaß. Hier fügen wir die Einzelteile wieder zu einem Ganzen zusammen und das in Rekordzeit von 5 Minuten, die uns der Weißleim lässt.
Als erste Maßnahme steckten wir alle Teile des Stuhls als Probe zusammen, um die Passgenauigkeit der Verbindungen zu prüfen. Als nächstes legten wir alle Einzelteile in der entsprechenden Position zurecht und legten die Reihenfolge der Montage fest. Jeder Handgriff musste sitzen. Es empfiehlt sich, mit der rückseitigen Stuhlbeinen, Lehne und den entsprechenden Querverbindungen des Stuhl zu beginnen, anschliessend den vorderen Stuhlbeinen und Rahmen zusammenzufügen und beides dann zu vereinen.
Auf den Zapfen und den Dübeln trugen wir den Weissleim auf, ebenfalls in den Dübel- und Zapfenlöchern. Wir stecken die Einzelteile zusammen und fügten alle Verbindungen noch einmal mittels Schlagholz und Gummihammer zusammen. Herausquellender Leim entfernten wir sofort. Anschliessend fixierten wir das Ganze mit Spanngurten und Schraubzwingen. Bei den Schraubzwingen legten wir zum Schutz zwischen Backen und Holz kleine Holzstücke. Den Einlegerahmen legten wir wieder ein, um die Passgenauigkeit des Rahmens zu gewährleisten. Für ein kippelfreies Ergebnis erhielt der Stuhl ein Zusatzgewicht. Als Leim verwendeten wir Ponal Express Weissleim mit einer Trocknungszeit von 5 Minuten. Der Einsatz von Einhandzwingen ist bei Neuverleimung von Stühlen, insbesondere bei nur einer Person, sehr zu empfehlen.
6. Spachteln und Schleifen
Nachdem der Leim komplett getrocknet war, entfernten wir die Spanngurte und Schraubzwingen. Nun widmeten wir uns den Schrammen, Dellen und kleineren Furchen im Holz. Mit Holzspachtelmasse füllten wir die Beschädigungen auf und ließen die Masse trocknen. Anschliessend wurden die behandelten Stellen mit 80er und 240er Schleifpapier mittels Deltaschleifer und Schleifpapier geschliffen und eine plane Oberfläche hergestellt. Unser Stuhl war, zumindest oberflächlich, wieder jung und munter.
7. Lackierung und Schleifen
Als Lack hatten wir uns für PU-Acryllack auf Wasserbasis entschieden. Der blaue Engel lässt grüßen. Unser Farbkonzept beinhaltete einen Vintage-Look aus pastellblau als Hauptfarbe und hellelfenbein als Hintergrundfarbe.
Zuerst lackierten wir den Stuhl komplett in hellelfenbein und ließen ihn etwa 48 Stunden trocknen. Nach der Trocknung schliffen wir den Stuhl für den nächsten Lackiervorgang per Hand mit 120er Schleifpapier an.
Als nächste Lackschicht trugen wir Pastellblau auf und ließen den Stuhl ebenfalls 48 Stunden trocknen. Nun konnten wir den eigentlichen Vintage-Look herausarbeiten. Hierzu schliffen wir mit einem sehr feinen Schleifpapier (420er Körnung) die Oberfläche an verschiedenen Stellen soweit an, dass das hellelfenbein leicht durchschimmern konnte. Bei großes Flächen arbeiteten wir einen leicht schraffierten Look heraus. Durch die Verwendung von PU-Lack konnten wir uns eine zusätzliche Klarlackierung sparen.
Ein irrer Aufwand für ein absolut fantastisches Ergebnis.
8. Altbezug, Polster und Gurte demontieren
Die „Demontage“ alter Polster ist wie eine Entdeckungsreise durch die Zeit. Unglaublich, was wir in den verschiedenen Polstern an vielschichtigen Inhalten gefunden haben. Unser Stuhl hatte einen bemitleidenswertes Polster, hier war unverzügliches Handeln erforderlich.
Zuerst erfolgte die Trennung des alten Bezuges und Polsters vom Einlegerahmen. Hierzu schnitten wir mit einem Cuttermesser den Bezug grob ab. Unter dem Bezug kam ein zweiter Bezug zum Vorschein, wir waren also nicht die ersten, die den Stuhl in den Fingern hatten. Der Bezugsstoff und die Möbelgurte waren an der Rückseite und Seiten des Einlegerahmens mit Schnittnägeln genagelt. Diese lösten wir mit größter Sorgfalt und Vorsicht unter Zuhilfenahme von Kneifzange, Spachtelklinge und Schutzhandschuhe. Zum Vorschein kam eine natürliche Polsterung aus Palmfaser.
Wir entfernen die letzen Schnittnägel und legten somit den Einlegerahmen komplett frei. Dieser hatte seine optischen Glanzzeiten bereits weit hinter sich gelassen, konnte jedoch noch immer mit einer erstaunlichen Robustheit aufwarten. Mit einer Neuverleimung zweier loser Verbindungen und einer kleine Runde mit dem Schleifpapier konnten wir den Einlegerahmen wieder für das neue Polster verwenden. Willkommen zurück.
Im letzten Teil bringen wir den Stuhl zu einem fantastischem Ergebnis. Das Polster wird aufgebaut und die Bezug wird mit dem Einlegerahmen vereint. Seit gespannt.
Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Wir möchten Menschen das Angebot machen, mit uns nach einer wunderbaren Alternative zu blindem Wegwerfkonsum zu suchen und diese zu verwirklichen.
Vintage – vom Stuhl aufwärts Tuschel & Fiedler Florastraße 36 13187 Berlin
Heute gaben wir uns die handwerkliche Ehre in einer freien Werkstatt in Pankow. Wir starteten den Tag gegen 10.00 Uhr in den werkstattlichen Räumlichkeiten von KUNST-STOFFE.
Der Verein der Zentralstelle für wiederverwendbare Materialien mit Sitz in Berlin-Pankow hat sich der kreativen Weiterverwendung von Rohstoffen verschrieben. Über verschiedene inhaltliche Schwerpunkte, wie Abfallvermeidung, Kulturentwicklung und Kreativitätsförderung, werden Materialreste wie Holz, Metall, Textilien und andere Reststoffe gesammelt und kreativen Menschen zur Umsetzung künstlerischer Projekte zur Verfügung gestellt. Und wir finden, wir passen mit unserem Projekt inhaltlich und künstlerisch wunderbar dazu.
Motiviert reisten wir mit unserem umfangreichen Werkzeugarsenal und 6 Stühlen in verschiedenen Bearbeitungsphasen an. Schwerpunkt der heutigen Werkstattrunde war Schleifen, Schleifen und nochmals Schleifen. Nach einer Einweisung in das Werkstattgeschehen legten wir ausgerüstet mit Blaumann, Schutzbrillen und Schutzhandschuhen los.
Sebastian – Nachschliff
Robert mit Deltaschleifer
Zwei unserer bedürftigen Stühle befanden sich im Rohzustand und warteten auf Demontage, Neuverleimung und Entfernung der alten Lackierungen. Ein fertig lackierter Stuhl erhielt mit 240er Schleifpapier eine wohldosierte und begradigende Behandlung per Handschliff. Mittels gedremelten Kreuzschliff erschlossen wir handwerkliches und künstlerisches Neuland und verwandelten einen unserer grundlackierten Schätze in eine Bundstiftversion seiner selbst. Wir hatten uns im Vorfeld eine stramme ToDo-Liste verordnet, die wir kontinuierlich und konzentriert abarbeiteten. In der Werkstatt entdeckten wir sogar noch einen weiteren alten Holzstuhl, den wir, in Abstimmung mit dem Team von der Werkstatt, sofort für unser Projekt adoptierten.
Werkstatt – Handarbeit – Nachschliff
gedremelter Kreuzschliff
Erich der Zweite….
Gegen Abend räumten wir den Ort der schöpferischen Großtaten auf, machten noch einmal ein Abschlussfoto unserer Ergebnisse und schlossen den Tag mit einem Resümee und Schokoladenbrötchen. Der Tag war ein voller Erfolg. Wir haben fast alle Aufgaben, die wir uns im Vorfeld für den heutigen Tag gestellt hatten, geschafft.
Das Team von der Werkstatt war einfach Klasse. Die Jungs versorgten uns mit interessanten Tipps, Hintergrundinformationen und wunderbarerweise mit Kaffee. Hier können wir noch eine Menge lernen. Wir werden uns zu einen weiteren handwerklichen „Ausrasten“ wieder einfinden.
Bilanz des heutigen Tages:
1 x Buntstiftstuhl geschliffen (gedremelter Kreuzschliff)
1 x Stuhl Farbe finaler Schliff
1 x Stuhl (Erfurt) demontiert, neu verleimt, 3 x nachgeschliffen
1 x Stuhl (Erfurt) demontiert und 2 x nachgeschliffen
1 x Stuhl (mit Seitenlehnen) 1 x geschliffen
1 x altes Polster teilentkernt
Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Mit unserer Leidenschaft möchten wir Menschen ermutigen und begeistern, sich kreativ und handwerklich zu verwirklichen.
Vintage – vom Stuhl aufwärts Tuschel & Fiedler Florastraße 36 13187 Berlin
Unser Rainer machte bei seiner Ankunft einen soliden Gesamteindruck. Das Holz wies keine großen Beschädigungen auf. Der Einlegerahmen und die Gurtbespannung waren in einem einwandfreien Zustand. Der Polsterbezug war ebenfalls in Schuss und bedurfte nur einer Grundreinigung. Die Zapfenverbindungen waren an wenigen Stellen lose, ein leichtes Nachgeben von Beinen und Querverstrebungen zeigte sich unter Belastung. Die Klarlackierung war teilweise nicht mehr vorhanden.
Aufarbeitung Stuhl
Wir haben Rainer größtenteils zerlegt. Alle Zapfen waren erhalten und mussten nicht ersetzt werden. Die alten Leimreste konnten wir mittels Stechbeitel, Raspel und Deltaschleifer entfernen. Die alte Klarlackschicht konnten wir durch umfangreiche Schleifarbeiten mit Deltaschleifer und Schleifpapier lösen. Wir haben den Stuhl mit Ponal Express neu verleimt und mit Spanngurten und Schraubzwingen fixiert.
Rainer und die losen Teile
Zusammenleimen von Rainer
Zerlegter Stuhl Rainer
Fixierung mit Spanngurten und Schraubzwingen
Als Farbkonzept haben wir uns für einen türkis-anthrazitfarbenen Vintage-Look entschieden. Mit anthrazit wurde Rainer grundlackiert und mit feinem Schleifpapier angeschliffen. Als zweite Lackschicht haben wir eine türkisfarbene Lackierung aufgetragen und ebenfalls angeschliffen. Das Durchscheinen der ersten Lackschicht war hier erwünscht.
Mit einem sehr harten Pinsel und verschiedenen Streichtechniken haben wir die erarbeitete Oberfläche mit zusätzlichen Farbakzenten aus den beiden bisher verwendeten Farben, (türkis, anthrazit) und lichtgrau zu einer, optisch an patiniertes Kupfer angelehnten, Vintage-Oberfläche herausgearbeitet und den Stuhl in ein Meisterwerk verwandelt.
Aufarbeitung Polster
Das sehr gut erhaltene Polster haben wir gereinigt und die Rückseite mit hellem Stoff, das unser Logo trägt, abgedeckt. Das Ergebnis sieht einfach fantastisch aus.
Dieser wunderschöne alte Stuhl mit einer noch gut erhaltener Federpolsterung hatte bereits einige Jahre auf dem Buckel. Als Bruder von Stuhl Erich war auch hier das Potential sofort erkennbar. Der Einlegerahmen mit der Federpolsterung war in Ordnung, der Bezugsstoff hatte jedoch sehr gelitten und an Eleganz und Ansehen eingebüßt. An allen Stellen waren die Zapfenverbindungen lose. Mehrere Farbschichten rundeten den angeschlagenen Gesamteindruck ab.
Aufarbeitung Stuhl
Wir haben Ludwig in alle Einzelteile zerlegt. Die Zapfenverbindungen waren alle erhalten und mussten nicht ersetzt werden. Die alten Leimreste konnten wir mittels Stechbeitel, Raspel und Deltaschleifer entfernen.
Ludwig in Einzelteilen
Demontiert
Ludwig beim Leimen
Die alten Farbschichten waren sehr hartnäckig. Hier haben wir, nach den Erfahrungen mit Beize bei Stuhl Erich, ausschließlich mit Deltaschleifer und Beitel gearbeitet und konnten die alten Lackierungen fast vollständig entfernen. Wir haben den Stuhl mit Ponal Express neu verleimt und mit Spanngurten und Schraubzwingen fixiert.
Als Farbkonzept hatten wir uns für einen weiß-anthrazitfarbenen Vintage-Look entschieden. Mit Anthrazit wurde Ludwig an den später durchscheinenden Stellen grundlackiert. Als zweite Lackschicht haben wir eine weiße Lackierung in seidenmatt aufgetragen. Mit feinem Schleifpapier wurde die zweite Lackschicht leicht angeschliffen. Das stellenweise Durchscheinen der ersten Lackschicht ermöglichte den gewünschten Vintage-Look.
Aufarbeitung Polster
Das Polster haben wir mit einem neuen und farblich kontrastierten Stoff überzogen. Die Rückseite deckten wir mit hellem Stoff ab, den wir mit unserem Logo veredelt haben.
Dieser wunderschöne alte Stuhl mit viel Potential und noch gut erhaltener Federpolsterung hatte bereits einige Jahre auf dem Buckel. Der Einlegerahmen mit der Federpolsterung war noch in Ordnung, nur der Bezugsstoff hatte einiges an Eleganz und Ansehen eingebüßt. An fast allen Stellen waren die Zapfenverbindungen lose. Mehrere, aufeinander aufgetragene Farbschichten rundeten den angeschlagenen Gesamteindruck ab.
Aufarbeitung Stuhl
Wir haben Erich in alle Einzelteile zerlegt. Die Zapfen waren alle erhalten und mussten nicht ersetzt werden. Die alten Leimreste konnten wir mittels Stechbeitel, Raspel und Deltaschleifer entfernen.
Erich auf der Werkbank
Lackentfernung – mittels Stechbeitel
Erich in Panketal
Die alten Farbschichten waren sehr hartnäckig. Hier haben wir anfänglich versuchsweise mit Beize gearbeitet, uns aber aufgrund der umweltunverträglichen Inhaltsstoffen sofort wieder davon verabschiedet. Mit Deltaschleifer und Beitel konnten wir einen Großteil der alten Lackierungen entfernen. Ganz bewusst haben wir einen Teil der alten Farbe erhalten. Wir haben Erich mit Ponal Express Weißleim neu verleimt und mit Spanngurten und Schraubzwingen fixiert.
Die noch erhaltenen Farbreste haben wir mit zusätzlichen Farbakzenten zu einer extremen Vintage-Oberfläche veredelt. Dabei fanden die Farben Brombeere, anthrazit, lichtgrau und weiß Verwendung. Unter Einsatz verschiedener Wischtechniken und unterschiedlichen Pinseln konnte der Vintage-Effekt verstärkt werden. Mit Klarlack konnten wir die Oberfläche fixieren und mittels Schleifwolle aufpolieren.
Aufarbeitung Polster
Das Polster haben wir mit einem neuen und farblich frischen Bezugsstoff überzogen. Die Rückseite deckten wir mit hellem Stoff ab, den wir mit unserem Logo veredelt haben.
Im schönen Panketal angekommen bauten wir unser handwerkliches Hauptquartier auf und starteten mit der Instandsetzung von unseren letzen beiden Stühlen.
Bilanz des heutigen Tages:
2 Stühle
-demontiert,
-entlackt,
-neuverleimt,
-gespachtelt,
-geschliffen,
-grundlackiert
1 Stuhl Lackschaden repariert
frisch geleimter Stuhl wartet auf seine Trocknung
frisch abgeschliffener Stuhl
Nachtrag
Für die beiden Stühle haben wir insgesamt 3 Stunden gebraucht. Für uns ein absoluter Rekordwert. Mit endgültiger Lackierung und Polsterung schätzen wir den Zeitaufwand pro Stuhl, ohne Berücksichtigung von Trocknungszeiten, durchschnittlich mit 3 bis 4 Stunden ein.