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Jahresabschluss mit Rückblick – Wir sagen Danke 2016

Vintage - vom Stuhl aufwärts: Sebastian Tuschel & Robert Fiedler

Der Jahresabschluss steht vor der Tür. Wir können es kaum glauben, das Jahr ist wieder fast vorbei. Gefühlt haben wir erst letzte Woche 2015 mit Raketen eingeläutet und in ein paar Tagen beginnen wir bereits 2017. Zusammen mit Euch möchten wir die vergangenen 12 Monate Revue passieren lassen und das tolle Jahr abschliessen.

JANUAR

Projektplan und Shop

Nach den besinnlichen (und kulinarisch üppigen) Feiertagen starteten wir in das neue Jahr mit frischen, kreativen Kräften. Wir hatten viel vor und erarbeiteten in den ersten Tagen und Wochen intensiv unseren umfangreichen Projektplan für 2016. 

Einer der ersten Punkte war die Vorbereitung unseres Onlineshops auf DaWanda, den wir zum Monatsende offiziell starten konnten. Auf diesem kreativen Tummelplatz für Designer, Künstler und DIY-Liebhaber sind etwa 300.000 Shops vertreten, in denen Einzelstücke, Einzigartiges, Selbstgemachtes und Unikate neue Besitzer suchen. Kaum offiziell freigeschalten, ließ der erste Stuhl unseren Shop hinter sich und wurde an einen Bekenner der nachhaltigen Sitzkunst vermittelt. 

FEBRUAR

Schleifen, Dinge retten und gedremelter Kreuzschliff

Nach der handwerklichen Pause im kurzen Winter belagerten wir die schon jetzt legendäre Garage in Pankethal mit Stühlen, Schleifpapier und Blaumann. Die ersten Stühle des Jahres kamen in den Genuss von Deltaschleifer, Schleifpapier und handwerklicher Ausdauer.

Mit einem unserer schönsten und zugleich kritischsten Beiträgen „Der Grund, warum wir Dinge retten“ legten wir den Grundstein für einen späteren und erfolgreichen Pressebeitrag. 

In der freien Werkstatt in Pankow lernten wir bei dem Team von KUNST-STOFFE eine Menge über die kreativen Weiterverwendungen von Rohstoffen. In den dort ansässigen Räumlichkeiten nahmen wir zudem für einen Tag die handwerkliche Herausforderung an und bearbeiteten ein halbes Dutzend Stühle unter dem Motto: Werkstadln und gedremelter Kreuzschliff. 

In einem weiteren literarischen Genussbeitrag setzten wir uns mit dem geschichtlichen Zusammenhang von Ludwig den XIV und einem schwedischen Bücherregal auseinander.

MÄRZ

Polstern, Messedebüt Deine eigenART in Potsdam

Mit den Erfahrungen aus der nachhaltigen Welt von KUNST-STOFFE deckten wir uns in der dortigen Materialsammelstelle mit einer Vielzahl von  wunderschönen Stoffen ein. In der Tuschel-Garage in Pankethal nahmen wir die Herausforderung des Polsterns erfolgreich an und fertigten traumhafte Sitzpolster für unserer Stuhlschätze.

Nach umfangreiche Messevorbereitungen gaben wir in Potsdam unser Messedebüt als Aussteller auf der Kreativmesse Deine eigenART. Mit unserem im Vorfeld detailliert ausgearbeiteten Standkonzept konnten wir professionell überzeugen und unser Projekt in aller Ausführlichkeit vorstellen. 

Wir starteten unsere dreiteilige Blogreihe „Sach- und Lackgeschichten“ und stellten mit der detaillierten Erläuterung einer Stuhlinstandsetzung das eigentliche Handwerk in den Fokus. Statt Denkanstöße gab es Schleifspuren, Lackierarbeiten und Polsterarbeiten zum Nachlesen und Nachmachen.

APRIL

Auftragsstühle und 1 Jahr sitzen bleiben

Happy Birthday vom Stuhl aufwärts“ – Wir feierten 1 Jahr sitzen bleiben mit Stil. Zum Feiern blieb jedoch wenig Zeit, da wir unermüdlich und mit heller Begeisterung an unserer 2. Stuhlgeneration arbeiteten.

Zusätzlich konnten wir die ersten Auftragsarbeiten in Angriff nehmen und Stühle nach Kundenvorgabe aufarbeiten. Die „Sach- und Lackgeschichten“ wurden mit dem spannenden Finale der Blogreihe beendet.

MAI

Handwerk, Farbmuster, Rabe Ralf: „Wohnst Du noch oder zerstörst Du schon?“

Der Mai war überwiegend durch handwerkliche und künstlerische Arbeiten geprägt. Wir arbeiteten an weiteren Exemplaren der nachhaltigen Sitzkunst und vollendeten wunderbare Stühle. Zusätzlich erarbeiteten wir für unsere bisher entwickelten Stuhldesign-Konzepte eine hochwertige und exklusive Farbmusterkollektion, mit denen wir unsere künstlerischen Visionen und Leistungen veranschaulichen können.

In der Berliner Umweltzeitung Rabe Ralf erblickte unser erster öffentlicher Pressebeitrag: „Wohnst Du noch oder zerstörst Du schon?“ das mediale Licht der Welt. Unsere Vision und Botschaft wurden wunderbar vermittelt. Wir sind immer noch mächtig stolz.

JUNI

Handwerk und Auftragsstühle

Mit weiteren Auftragsstühlen bereicherten wir unser künstlerisches Schaffen und wir nahmen die handwerkliche Herausforderung mit großer Begeisterung an. Die umfangreichen Arbeiten an ELISABETH CHRISTINE und JOHANN GOTTFRIED wurden mit viel Leidenschaft in Angriff genommen.

Von unserer ersten Stuhlgeneration konnten wir weitere Exemplare an Bekenner der nachhaltigen Sitzkunst vermitteln.

 

JULI

Neue Sitzruinen und Schleifen 

Unsere Auftragsstühle konnten wir vollenden und übergeben. Weitere Sitzruinen wurden von uns adoptiert und bereicherten unseren Bestand vernachlässigter Sitzgelegenheiten. Nicht ruhend bereiteten wir weitere Stühle durch Neuverleimungen und intensive Schleifarbeiten für kommende künstlerische Metamorphosen vor. 

AUGUST

Handwerk und Kreativpause

Nach Vollendung einiger handwerklicher Arbeitsschritte gönnten wir uns nach den ersten aufregenden sieben Monaten eine kleine Auszeit und tankten zusammen mit unseren Familien, Partnern, Freunden, und Bekannten neue Kräfte.

SEPTEMBER

Handwerk, Stoffmuster

Mit frischen Kräften nahmen wir unser Projekt wieder in Angriff. Der neunte Jahresmonat war überwiegend durch handwerkliche Tätigkeiten geprägt. Im textilen Bereich der Polsterbezüge konnten wir unsere Designkonzepte um eine exzellente Auswahl von auserlesenen Stoffmustern bereichern. 

OKTOBER

Maker Faire und Stühle von Potsdam

Auf der Suche nach neuen Ausstellungs- und Präsentationsmöglichkeiten besuchten wir die Maker Faire Messe, das Festival der Inspiration, Kreativität und Innovation. 

Mit PAUL GUSTAV und ELEONORE AUGUST vollendeten wir zwei künstlerische und handwerkliche  Herausforderungen.

NOVEMBER

Messevorbereitungen, Referenzen 

Wir haben uns kräftig ins Stuhlzeug gelegt und uns für die kommende Teilnahme an der Kreativmesse Deine eigenART vorbereitet. Hierzu kreierten wir zwei neue Stühle, entwickelten unseren Messestand konsequent weiter, kreierten einen Musterstuhl im Vorher-Nachher Design und überarbeiteten unsere Marketingstrategie.

Mit unserer neuen und wirklich schön umgesetzten Rubrik Referenzen konnten wir unsere Webseite inhaltlich und digital wunderbar ergänzen. 

DEZEMBER

Deine eigenART Berlin, hinter den Kulissen, Jahresabschluss 

Auf der Kreativmesse Deine eigenART präsentierten wir in Berlin unser großartiges Projekt. Unserer Botschaft: „Wir setzen als Holzstühle instand und gestalten diese zu einzigartigen Kunstwerken.“ konnten wir in unserem weiterentwickelten Messestand wunderbar einbringen. Die Resonanz war einfach überwältigend. Unser Onlineshop bekam Zuwachs mit den auf der Messe vorgestellten neuen Stühlen. 

Für die nächste Stuhlgeneration haben wir erste Vorbereitungen eingeleitet. Hierfür haben wir eine komplett neue Charge Sitzruinen bei uns aufgenommen und dokumentiert. Wir können es kaum erwarten, nach der Winterpause mit Blaumann und Schleifpapier die Stühle zu bearbeiten. Für 2017 legten wir die nächsten Meilensteine fest und arbeiteten hinter den Kulissen an der weiteren Entwicklung unseres Projektes bis zum Jahresende weiter. 


Danksagung

Wir bedanken uns herzlich bei unseren Familien, Freunden, Partnern, Begleitern und Kritikern für die tolle und umfangreiche Unterstützung. Ohne Euch wäre unser Projekt und Erfolg nicht möglich. Unseren Kunden danken wir für das in uns gesetzte Vertrauen. Unseren Lesern danken wir für die treue Gefolgschaft.

Wir wünschen Euch, Euren Familien und Freunden ein paar besinnliche Tage und einen guten Rutsch ins neue Jahr.  

Sebastian Tuschel & Robert Fiedler

Vintage - vom Stuhl aufwärts Jahresabschluss mit Rückblick - Wir sagen Danke 2016
Jahresabschluss mit Rückblick


 

Frohe Weihnachten

Wir wünschen unseren Kunden, Lesern, Familien, Freunden, Partnern, Begleitern, Kritikern und alle, die uns unterstützen, ein frohes Weihnachtsfest und ein paar besinnliche Feiertage. An dieser Stelle danken wir Euch herzlich für Eure tolle Unterstützung und Euer Vertrauen.

Nach den Feiertagen werden wir traditionell das großartige Jahr zusammen mit Euch mit einem Jahresrückblick ausklingen lassen. Seit gespannt, wir sind es auch.


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Wir möchten Menschen das Angebot machen, mit uns nach einer wunderbaren Alternative zu blindem Wegwerfkonsum zu suchen und diese zu verwirklichen.

Vintage – vom Stuhl aufwärts
Tuschel & Fiedler
Florastraße 36
13187 Berlin

www.vintage-vom-stuhl-aufwaerts.de
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Teaser: Neue Stühle exklusiv – Stuhlpremiere auf der eigenART

Deine eigenART

Wir haben uns ins Stuhlzeug gelegt und künstlerisch wieder zugeschlagen. Für die kommende Teilnahme an der Kreativmesse Deine eigenART am 04.12.16 haben wir aus zwei konstruktiv vernachlässigten Sitzruinen zwei wunderschöne Ikonen der anspruchsvollen Sitzkunst erschaffen. Diese beiden Neuentwicklungen stellen wir exklusiv auf der Messe vor. Die detaillierten Lebensläufe und Leistungsbeschreibungen werden wir direkt nach der Messe in unserem Blog veröffentlichen. Dort könnt Ihr dann direkt in den künstlerischen und handwerklichen Schaffungsprozess eintauchen und die Verwandlung hautnah miterleben. Und für alle, die bis dahin nicht warten können, gibt es hier einen kleinen aber feinen Vorgeschmack, ohne die Überraschung zu verderben:

HELOISE von der Havel – ein Traum in Türkis…

Heloise von der Havel
Heloise von der Havel

…ist uns besonders gut gelungen. Elegant fügen sich die geschwungenen, horizontalen, Querverstrebungen in die leicht ausgestellte Rückenlehne ein. Die markanten Stuhlbeine tragen mühelos den geradlinigen Korpus. Die auserlesene Kombination aus einem einzigartigen Strukturlook und geölten Holzelementen werden durch das erstklassige Polster in einer ergänzenden Kontrastfarbe wunderbar ergänzt.

 

BERND vom Tegler See – Ode an Flora…

Bernd vom Tegler See
Bernd vom Tegler See

Wer FLORA aus Bernau kennt, wird BERND einfach lieben. Wir haben mit BERND einen Holzstuhl aus der gleichen Serie wie FLORA gefunden und das wunderschöne Holz in einem aufregenden Stuhldesign neu interpretiert. Mit dem dazu passenden Polsterstoff in einem eleganten lichtblau haben wir uns selbst übertroffen.

Schnallt Euch an, lasst Euch mitreißen, es wird spannend. Wir freuen uns auf Euch.

 


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Wir möchten Menschen das Angebot machen, mit uns nach einer wunderbaren Alternative zu blindem Wegwerfkonsum zu suchen und diese zu verwirklichen.

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Wir stellen vor: PAUL GUSTAV von Treptow – geöltes Holz

Leistung

Eine hohe Rückenlehne, kunstvoll verzierte Beine und filigrane Streben. Die geraden Linien und hoch aufgestellte Form strahlen eine ruhige und kunstvolle Erhabenheit aus. Ein Stuhl, der sich nicht zu verstecken braucht.  

Ausgangsbasis

Der Zustand des Stuhls war aufgrund einer Bruchstelle an einer konstruktiv relevanten Belastungsstelle äußerst besorgniserregend.  Insgesamt ließ die Stabilität des Stuhls an fast allen Holzverbindungen zu wünschen übrig. Die Holzoberfläche zeigte eine Vielzahl von Schrammen und kleine Dellen.

Das Polster samt Einlegerahmen hatte die Zeit weniger gut überstanden. Die einstige Pracht des Bezugsstoffs war verflogen. Die alte und spröde Gurtpolsterung hatten längst die notwendige Stabilität eingebüßt. Der Einlegerahmen zeigte sich ebenfalls bewegungsfreundlich und unerfreulich flexibel. Hier waren alle Zapfenverbindungen lose. Wir hatten viel zu tun.

Stuhldesign

Als Aufwertung der natürlichen Holzmaserung haben wir als dominierendes Designelement geöltes Holz ohne farbliche Akzente vorgesehen. Die neue Polsterung mit einem naturfarbenen und unempfindlichen Polsterbezug bilden einen schönen Kontrast zu dem dunklen, geöltem Holz. Von einer Sitzruine zur vollkommenen Sitzkunst.

Aufarbeitung Stuhl

Demontage, alter Holzleim und Neuverleimung

Im ersten Schritt demontierten wir vorsichtig den Stuhl in fast alle Einzelteile. Die Zapfen und entsprechenden Zapfenlöcher befreiten wir mittels Raspeln, Stechbeitel und Schleifpapier von dem alten teilweise spröden Holzleim. An der kritischen Bruchstelle entfernten wir obendrein ein Teil eines Holzstückes, das direkt aus dem Vollholz entnommen und als Provisorium dort verleimt war. Die Ränder säuberten wir ebenfalls sorgfältig. Aus dem ursprünglichen Stuhl haben wir ein umfangreiches und anspruchsvolles Holzpuzzle herausgearbeitet, das es, mit Anspruch auf höchste Stabilität, wieder zusammenzusetzen galt.

Für die Neuverleimung legten wir alle Teile des Stuhls zurecht und setzten diesen probeweise zusammen. Die Verleimung erfolgte mit Weißleim. Diesen trugen wir auf alle Zapfenverbindungen und Zapfenlöcher auf und setzten den Stuhl, wie bei der Probe, sorgfältig zusammen. Für eine optimale Vereinigung von Zapfen und Zapfenlöcher verwendeten wir ein Schlagholz und Gummihammer. Die fachgerechten Anwendungen von Klemmzwingen und Spanngurten sorgten für den notwendigen Anpressdruck. Zusätzlich richteten wir die Stuhlbeine sorgfältig aus und beschwerten den Stuhl mit einem Gewicht. Das Ergebnis war ein vollständig zusammengesetzter, belastbarer und kippelfreier Stuhl. 

Farbreste und Vorbereitung

Die alte Oberflächenbeschichtung entfernten wir mit Deltaschleifer und Schleifpapier. Für die Freilegung des  wunderschön gemaserten Holzes waren mehrere Schleifdurchgänge erforderlich. Alle Schrammen, Kratzer und kleine Dellen konnten wir entfernen und einebnen. Durch den Einsatz von Schleifpapier in immer feineren Körnungen erreichten wir bei dem Stuhl eine absolut glatte Holzoberfläche.

Entfernung alter Farbreste
Entfernung alter Farbreste

Geöltes Holz mit natürlichem Leinöl

Für die Veredelung verwendeten wir natürliches Leinöl. Mit einem Baumwollstoff trugen wir dieses wunderbare Öl in insgesamt 5 Durchgängen auf. Nach jeder Ölung waren 24 Stunden Trocknungszeit erforderlich, um dem Holz die optimale Aufnahme des natürlichen Leinöls zu ermöglichen. Für eine farbliche Anpassung haben wir einzelne Bereiche des Stuhls zusätzlich mit Leinöl behandelt. Im Laufe der Behandlung und Trocknungszeit dunkelte das behandelte Holz bereits nach, ein Prozess, der sich, je nach Holzart und Anzahl der Ölbehandlungen, auch nach Wochen zeigen kann.

Aufarbeitung Polster

Demontage und Instandsetzung Einlegerahmen

Den Einlegerahmen entkernten wir bis auf das blanke Holz. Alle Elemente, wie Polsterbezug, Füllung, Nägel und Polstergurte konnten wir restlos entfernen und den Einlegerahmen demontieren. Von den Zapfen und Zapfenlöcher entfernten wir vorsichtig den alten Holzleim und verleimten den Rahmen neu. Leimzwingen sorgten für den notwendigen Anpressdruck. Nach der Trocknungszeit schliffen wir die Stirnseiten und Kanten an. Der Polsteraufbau war vorbereitet.

Polsteraufbau und Polsterbezug

Als Grundpolsterung vernagelten wir einen neuen Federkorb auf den Einlegerahmen und deckten diesen mit einer Lage Jutegurte ab. Im nächsten Schritt schnitten wir eine Lage Juteleinen zu und tackerten diese auf den Einlegerahmen. Als zweite Polsterschicht schnitten wir Polsterschaum zu, positionierten den Einlegerahmen mit der Juteseite darauf und verklebten den Schaum mittels Sprühkleber. Die überstehenden Ränder des Polsterschaums  schnitten wir mit einem sehr scharfen Cuttermesser schräg zu. Hierbei ließen wir einen fingerbreiten Rand zum Einlegerahmen. Als vorletzte Polsterlage brachten wir Polsterwatte in Form und verklebten diese ebenfalls mit Sprühkleber sorgfältig auf dem Polsterschaum. Bei  dem anschließenden Zuschnitt ließen wir zum Einlegerahmen einen etwa vier Zentimeter breiten Rand. 

Als Polsterbezug verwendeten wir Struktur Glanzeffekt Polsterstoff Life Natur mit Fleckenschutz, ein besonders robuster und gut zu verarbeitender Stoff aus Polyester nach Ökotex-Standard 100. Der Stoff wurde nach Auflage des Polsters zugeschnitten. Die Befestigung des Stoffes erfolgte mittels Handtacker. Die Enden des Bezuges wurden umgeschlagen und an den gegenüber liegenden Seiten des Einlegerahmens zuerst oben und unten, dann links und rechts, jeweils mittig und auf Spannung befestigt. Zu den Enden hin wurde der Bezug gerade und faltenlos gespannt und fixiert. Für die Ecken wurde zunächst eine Seite des Bezuges bis an den Rand befestigt, das Ende der anderen Seite in eine saubere Falte gelegt und dann ebenfalls mit dem Tacker fixiert. Der überstehende Bezug wurde mit einem Cuttermesser abgeschnitten. Eine rückseitige Abdeckung aus hellem Baumwollstoff vollendete das Polsterwerk. 

Fazit

Stuhldesign

Durch das Entfernen der alten Lasur und den Einsatz von natürlichem Leinöl konnten wir die natürliche Schönheit der Holzmaserung wieder aufleben lassen. Der Einsatz einer hochwertigen Federpolsterung anstelle einer einfachen Gurtpolsterung bereicherten den Stuhl um einen deutlich gesteigerten und dauerhaften Sitzkomfort. Der naturfarbene und  gegen Schmutz und Flecken unempfindliche Bezugsstoff, bildet einen schönen Kontrast zu dem dunklen und geölten Holz. 

Stuhlform

Eine hohe Rückenlehne, kunstvoll verzierte Beine und filigrane Streben. Die geraden Linien und hoch aufgestellte Form strahlen eine ruhige und kunstvolle Erhabenheit aus. Ein Stuhl, der sich nicht zu verstecken braucht.  

 

Leistung


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Wir möchten Menschen das Angebot machen, mit uns nach einer wunderbaren Alternative zu blindem Wegwerfkonsum zu suchen und diese zu verwirklichen.

Vintage – vom Stuhl aufwärts
Tuschel & Fiedler
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Wir stellen vor: ELISABETH CHRISTINE von Potsdam – königliches Holz

Stuhl Elisabeth Christine VORHER NACHHER

 

Filigrane Vertikalstreben und elegant geschwungene Horizontalstreben verleihen der leicht ausgestellten Rückenlehne eine vornehmen Note, die ihre Eleganz in den geradlinigen rückseitigen Stuhlbeinen fortsetzten. Die sich nach unten hin verjüngenden Vorderbeine mit verbreiterten Enden bieten dem fast quadratische Korpus eine anmutige Stütze. Das eingelassene Polster erhebt sich in dezenter Eleganz und ergänzt das ästhetische Gesamtbild.

Ausgangsbasis

Die Holzoberfläche war mit einer dunkeln Lasur überzogen, die Holzmaserung war noch erkennbar. An den vielen Stellen zeigten sich Schrammen, Kratzer und kleine Dellen, insgesamt die üblichen Abnutzungserscheinungen. Die Verbindungen der Stuhlelemente waren äußerst stabil, der Korpus war bereits mit hölzernen Eckverbindern fest verschraubt. Ein Stuhl für die Ewigkeit.

Der vorhandene klassische Polsterstoff zeigte zahlreiche Spuren der Vergangenheit. Die Polsterfüllung war nicht mehr intakt und bedurfte einer Erneuerung. Der Einlegerahmen war, zumindest äußerlich, solide und konnte für einen Neuaufbau des Polsters wiederverwendet werden. Eine echte Herausforderung.

Stuhldesign

Entwurf Stuhl
Entwurf Stuhl

Für diesen Stuhl haben wir uns, zusammen mit unseren Auftraggebern, für eine Kombination von geölten Holzelementen und lackierten Oberflächen entschieden. Wir haben mit den Farben türkis, anthrazit und lila einen einzigartigen Strukturlook erschaffen, mit geölten Holzelementen kombiniert und mit einem hellen naturfarbenen Leinenstoff als Bezugsstoff das ausgewogene Design ergänzt. Diese drei Designelemente sind optimal aufeinander abgestimmt und ergeben ein harmonisches Gesamtbild.

Aufarbeitung Stuhl

Die alte Lasur entfernten wir mit Deltaschleifer und Schleifpapier. Für die Freilegung des wunderschön gemaserten Holzes waren mehrere Schleifdurchgänge erforderlich. Kleinere Dellen und leichte Oberflächenschäden des Holzes konnten wir gezielt beseitigen. Größere Schäden ebneten wir durch den maßvollen Einsatz von Holzspachtelmasse ein. Durch den Einsatz von Schleifpapier in immer feineren Körnungen erreichten wir eine absolut glatte Holzoberfläche. Die zu ölenden Holzelemente haben wir mit Kreppband abgeklebt, um diese für die spätere Ölbehandlung während der Lackierung zu schützen.

Als Grundlackierung haben wir die Farbe anthrazit in einer dünnen Lackschicht aufgetragen. Nach der Trocknungszeit von etwa 48 Stunden wurde die Lackschicht für den nächsten Anstrich angeschliffen.

Im zweiten Durchgang trugen wir die Farbe türkis auf, um diese nach der erforderlichen Trocknungszeit für die letzte Lackschicht, wie zuvor, anschleifen. Mit der dritten und letzten Lackschicht vollendeten wir farbige Umsetzung und realisierten den eigentlichen strukturellen Look.

Hierzu wurden die Farben türkis, anthrazit und lila unter Anwendung verschiedener Lackier- und Wischtechniken zu einem harmonischen, einzigartigen und optisch strukturellen Look miteinander verschmolzen. Die lackierten Elemente wurden noch einmal vorsichtig mit Schleifpapier geglättet. Für die Fixierung der Farboberfläche trugen wir jeweils zwei Schichten matten Klarlack auf, den wir nach jeder Trocknungszeit von etwa 48 Stunden leicht anschliffen. Für die farbige Lackierung verwendeten wir PU-Acryllack und für den Klarlack eine seidenmatte Variante. Beide Lacke haben wir umweltschonend als lösemittelfreie und wasserverdünnbare Variante mit der Kennzeichnung des blauen Engels ausgesucht. 

Für die Veredelung der natürlich belassenen Holzelemente verwendeten wir kaltgepresstes 100% Bioleinöl. Mit einem Baumwollstoff trugen wir dieses wunderbare Öl in zwei Durchgängen auf die offenen Querverstrebungen an der Rückenlehne und Stuhlkorpus auf. Nach jedem Durchgang waren 24 Stunden Trocknungszeit erforderlich, um dem Holz die optimale Aufnahme des Öls zu ermöglichen.

Aufarbeitung Polster – Einlegerahmen

Der klassische Polsterstoff im floralen Design zeigte zahlreiche Spuren der Vergangenheit. Die alte Polsterfüllung war an verschiedenen Stellen durchgesessen. Die Federung bestand aus einer einfachen Gurtpolsterung, die ihre besten Zeiten hinter sich hatte. Wir entschlossen uns, alle Elemente, bis auf den Einlegerahmen, zu erneuern. Der Einlegerahmen wurde bis auf das blanke Holz entkernt. Hierbei haben wir alle alten Polsterelemente, wie Nägel, Gewebeband, alte Polsterfüllung und Bezugsstoff vorsichtig vom Einlegerahmen gelöst. An einer Ecke des Einlegerahmens war das Holz leider gesplittert. Hier konnten wir mittels Verleimung, Schraubzwingen und 24 Stunden Trocknungszeit den Einlegerahmen instandsetzen.

Durch die geringe Größte des Einlegerahmens und der gewünschten Polsterhöhe war der Einsatz einer Federpolsterung nicht möglich. Ursprünglich bestand die Gurtpolsterung nur aus einer einfachen kreuzförmige Gurtanordnung mit jeweils einem Gurt. Wir setzten auf die klassische Gurtpolsterung, die wir jedoch mit jeweils 2 Gurten horizontal und jeweils vertikal für das neue Polster verdoppelten und deutlich aufwerten konnten.

Wir verwendeten 70 mm breite Möbelgurte aus Jute und 13 mm lange Blaunägel. Zuerst wurden die Positionen der Gurte festgelegt und auf dem Einlegerahmen mit Bleistift markiert. Das erste Gurtende wurden um ein fingerbreites Stück Pappe umgeschlagen und im 3 zu 2 Formation auf den Rahmen genagelt (3 Nägel oben und 2 unten). Mit einem Gurtspanner wurde der Gurt dann an der markierten Stelle auf der gegenüberliegenden Seite auf Spannung mit 3 Nägel befestigt. Das Ende wurde mit einem fingerbreiten Abstand abgeschnitten, um ein weiteres Stück Pappe umgeschlagen und erneut mit 2 Nägel vernagelt. Alle weiteren Gurte wurden mit der gleichen Vorgehensweise befestigt, bei den quer liegenden Gurten jedoch durch die anderen Gurte verflochten. 

Als nächstes bauten wir das Polster neu auf. Hierzu spannten wir zunächst über die Polstergurte eine Lage Federleinen und befestigten diese nach einmaligem fixieren, zuschneiden und umschlage mittels Tacker. Auf dieser Lage Federleinen brachten wir den eigentlichen Polsterschaumstoff auf. Dieser wurde mittels Sprühkleber auf dem Federleinen fixiert und mit einem Cuttermesser sorgfältig schräg zum Einlegerahmen abgeschnitten. Die nun folgende Polsterwatte wurde ebenfalls mit einem Sprühkleber nach dem Ablüften auf den Polsterschaumstoff geklebt und an den Ränder zugeschnitten. Jetzt war das Polsterinnere aufgebaut und für den eigentlichen Polsterbezug vorbereitet.

Als Bezug haben wir uns für einen hellen und naturfarbenen Leinenstoff entschieden. Der Stoff wurde nach Auflage des Polsters in der erforderlichen Größe zugeschnitten. Die Befestigung des Stoffes erfolgte mittels Handtacker. Der Einlegerahmen wurde mit der Posterwatte auf den zugeschnittenen Stoff gelegt und für die nun folgende Polsterung positioniert. Die Enden des Bezuges wurden umgeschlagen und an den gegenüber liegenden Seiten des Einlegerahmens zuerst oben und unten, dann links und rechts, jeweils mittig und auf Spannung befestigt. Zu den Enden hin wurde der Bezug gerade und faltenlos gespannt und fixiert. Für die Ecken wurde zunächst eine Seite des Bezuges bis an den Rand befestigt, das Ende der anderen Seite in eine saubere Falten gelegt und dann ebenfalls mit dem Tacker fixiert. Der überstehende Bezug wurde abgeschnitten und die Rückseite des Einlegerahmens mit unserer Stoffabdeckung, die unser Logo trägt, abgedeckt und ebenfalls befestigt.

Fazit

Filigrane Vertikalstreben und elegant geschwungene Horizontalstreben verleihen der leicht ausgestellten Rückenlehne eine vornehmen Note, die ihre Eleganz in den geradlinigen rückseitigen Stuhlbeinen fortsetzten. Die sich nach unten hin verjüngenden Vorderbeine mit ihren verbreiterten Enden bieten dem fast quadratische Korpus eine anmutige Stütze. Das eingelassene Polster erhebt sich in dezenter Eleganz und ergänzt das ästhetische Gesamtbild.

Die edlen Kombination aus einem einzigartigen Struktur-Look in türkis, anthrazit, lila, geölten Holzelementen und einem traumhaften Polsterbezug lassen den kleinen und eleganten Stuhl als ästhetisches Meisterwerk neu erstrahlen.

 

Elisabeth Christine von Potsdam
Elisabeth Christine von Potsdam

Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Wir möchten Menschen das Angebot machen, mit uns nach einer wunderbaren Alternative zu blindem Wegwerfkonsum zu suchen und diese zu verwirklichen.

Vintage – vom Stuhl aufwärts
Tuschel & Fiedler
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Wir stellen vor: JOHANN GOTTFRIED von Potsdam – geöltes Holz mit Schwung

Leistung  

 

Groß, erhaben, weiche Linien. Unser Stuhl mit der halbrunden Sitzfläche und kleiner Rückenlehne ist schon der Form halber ein echter Augenschmeichler und künstlerisch eine große Herausforderung.  Die leicht konisch verlaufenden Vorderbeine und leicht ausgestellten Hinterbeine bilden ein elegantes Gerüst für den halbrunden Korpus, in dem sich der Einlegerahmen samt Polster perfekt einbringen kann. Der harmonisch geformte Rückenbogen lässt auf beiden Seiten das wunderschön gemasterte helle Holz in sanft gerundeten und leicht abfallenden Armstützen münden. 

Ausgangsbasis

Der Stuhl in seinem Ausgangszustand war äußerst instabil. Fast alle Holzverbindungen waren lose, der alte Holzleim bereits in der Auflösung begriffen. Die Holzoberfläche war mit einer glänzenden Klarlackierung überzogen, die an vielen Stellen von Schrammen, Kratzern und Dellen durchzogen war. Teilweise war die Klarlackierung abgegriffen und nur noch rudimentär vorhanden.  

Der Polsterbezug war von den Zeichen der Zeit gekennzeichnet. Die vorhandene Polsterung war noch vorhanden, jedoch an einigen Stellen durchgesessen und ebenfalls nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Der strukturell solide Einlegerahmen  konnte für einen Neuaufbau des Polsters wiederverwendet werden. Das fehlende Rückenpolster konnte selbiges nur noch durch eine Reihe patinierter Polsternägel, Reste von Polsterpappe und Bezug bezeugen.

 

Stuhldesign

Entwurf Stuhl
Entwurf Stuhl

Für diesen Stuhl haben wir uns für ein überwiegend natürliches Holzdesign, ergänzt mit dezenten Farbakzenten, entschieden. Im Sinne des Cradle to Cradle Prinzips und unseren Ansprüchen an nachhaltige Materialien haben wir für das Holz eine Behandlung mit natürlichem Leinöl als hauptsächliche Oberflächenveredelung geplant. Die neue Polsterung mit einem silberfarbenen Polsterbezug bilden einen schönen Kontrast zu dem natürlichen Holzdesign.

Aufarbeitung Stuhl

Demontage, gelöster Holzleim

Demontierter Stuhl
Demontierter Stuhl

Im ersten Schritt demontierten wir den Stuhl in fast alle Einzelteile. Bis auf die Rückenlehne konnten wir alle Holzverbindungen mühelos voneinander lösen. Die Zapfen und entsprechenden Zapfenlöcher befreiten wir mittels Raspeln, Stechbeitel und Schleifpapier von dem alten teilweise spröden Holzleim. 

Lackreste, Neuverleimung und Vorbereitung

Die alte Klarlackierung entfernten wir mit Deltaschleifer und Schleifpapier. Für die Freilegung des  wunderschön gemaserten Holzes waren mehrere Schleifdurchgänge erforderlich. Alle Dellen und Schrammen, die sich großflächig auf der Holzoberfläche gezeigt hatten, konnten wir entfernen und einebnen. Durch den Einsatz von Schleifpapier in immer feineren Körnungen erreichten wir eine absolut glatte Holzoberfläche. 

Für die Neuverleimung legten wir die Reihenfolge der zu verleimenden Einzelkomponenten fest. Die eigentliche Neuverleimung erfolgte mit Ponal Express Weißleim. Mit Spanngurten und Schraubzwingen erreichten wir den notwendigen Anpressdruck, um alle verleimten Einzelteile optimal miteinander zu verbinden.

Neuverleimung Stuhl
Neuverleimung Stuhl

Für die Schraubzwingen verwendeten wir zusätzlich kleine Holzklötzchen als Zwischenlagen, um das Holz vor Beschädigungen zu schützen. Die Ausrichtung der Stuhlbeine und ein zusätzliches Gewicht ermöglichten den korrekten und wackelfreien Sitz aller Einzelteile, bis der Weißleim abgebunden hatte. Überschüssigen Leim entfernten wir sofort.

Farblackierung und Klarlack

Die zu lackierenden Holzelemente haben wir mit Kreppband vorbereitet, um die zu ölenden Holzbereiche vor Verunreinigungen während der folgenden Lackierarbeiten zu schützen. Als Grundlackierung haben wir die Farbe anthrazit in einer dünnen Lackschicht aufgetragen. Nach der Trocknungszeit wurde die Lackschicht für den nächsten Anstrich angeschliffen.

Im zweiten Durchgang trugen wir die Farbe türkis auf, um diese nach der erforderlichen Trocknungszeit für die letzte Lackschicht, wie zuvor, anschleifen. Mit der dritten und letzten Lackschicht vollendeten wir farbige Umsetzung und realisierten den eigentlichen strukturellen Look. Hierzu wurden die Farben türkis, anthrazit und lila unter Anwendung verschiedener Lackier- und Wischtechniken zu einem harmonischen, einzigartigen und optisch strukturellen Look miteinander verschmolzen. Die lackierten Elemente wurden noch einmal vorsichtig mit Schleifpapier geglättet. Für die Fixierung der Farboberfläche trugen wir jeweils zwei Schichten matten Klarlack auf, den wir nach jeder Trocknungszeit leicht anschliffen. Für die farbige Lackierung verwendeten wir PU-Acryllack und für den Klarlack eine seidenmatte Variante. Beide Lacke sind mit dem blauen Engel gekennzeichnet und erfüllen mit ihren lösemittelfreien und wasserverdünnbaren Eigenschaften unseren Anspruch an umweltschonende Materialien.

Für ein optimales Ergebnis räumten wir jeder Lackschicht (bunt und Klarlack) eine Trocknungszeit von etwa 48 Stunden ein.

Geöltes Holz mit natürlichem Leinöl

Für die Veredelung der natürlich belassenen Holzelemente verwendeten wir kaltgepresstes 100% natürliches Leinöl. Mit einem Baumwollstoff trugen wir dieses wunderbare Öl in zwei Durchgängen auf alle nichtlackierten Holzbereiche auf. Nach jeder Ölung waren 48 Stunden Trocknungszeit erforderlich, um dem Holz die optimale Aufnahme des Leinöls zu ermöglichen. Im Laufe der Trocknungszeit dunkelte das behandelte Holz nach, ein Prozess, der sich auch noch nach Wochen zeigen kann. Die natürliche Maserung des Holzes wird dabei betont und hervorgehoben.

Aufarbeitung Polster

Sitzpolster

Der Polsterbezug war von den Zeichen der Zeit gekennzeichnet. Die vorhandene Polsterung war noch vorhanden, jedoch an einigen Stellen durchgesessen und ebenfalls nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Der Einlegerahmen war strukturell solide und konnte für einen Neuaufbau des Polsters wiederverwendet werden. Das alte Polster ruhte auf einer dünnen, jedoch stabilen Sperrholzplatte, die an den Rändern rundherum mit dem Einlegerahmen vernagelt war und der besonderen Bogenform die notwendige Stabilität gab. Auf der Unterseite befand sich ein Aufdruck, den es zu erhalten galt. 

Der Einlegerahmen wurde bis auf das blanke Holz entkernt. Alle Elemente, wie Polsterbezug, Füllung, Nägel, und Sperrholzplatte wurden komplett entfernt. An einer Seite des Bogens war eine Zapfenverbindung etwas losgelöst, entsprechende Abhilfe schafften wir mittels sorgfältiger Verleimung  und Anpressdruck durch Schraubzwingen.

Polsteraufbau

Zuerst lackierten wir die Sichtseite der Sperrholzplatte und vernagelten diese wieder vollständig auf den Einlegerahmen.

Im nächsten Schritt schnitten wir eine Lage Juteleinen zu und befestigten diese auf den Einlegerahmen. Auf dieser Lage konnten wir das eigentliche Polster weiter aufbauen. Als zweite Polsterschicht schnitten wir Polsterschaum großzügig zu, positionierten den Einlegerahmen mit der Juteseite darauf und verklebten den Schaum mittels Sprühkleber. Die überstehenden Polsterschaumränder schnitten wir mit einem sehr scharfen Cuttermesser, einen fingerbreiten Rand lassend, schräg zu. Als vorletzte Polsterlage brachten wir Polsterwatte in Form und verklebten diese ebenfalls mit Sprühkleber sorgfältig auf dem Polsterschaum. Die überstehende Polsterwatte schnitten wir entlang der Polsterrundung akkurat zu. Hierbei ließen wir einen etwa vier Zentimeter breiten Rand.

Als Bezug haben wir uns für einen grauen Stoff mit silberfarbigen Ornamenten entschieden. Der Stoff wurde nach Auflage des Polsters zugeschnitten. Die Befestigung des Stoffes erfolgte mittels Handtacker. Die Enden des Bezuges wurden um den Einlegerahmen geschlagen und an den gegenüberliegenden Seiten des Einlegerahmens mittig oben und unten auf Spannung befestigt. An der geraden Seite habe wir zu den Enden hin den Bezug gerade und faltenlos gespannt und fixiert. An der Rundung haben wir uns von der Mitte jeweils zu den beiden Ecken durch Stoffspannung und Fixierung vorgearbeitet. Für die Ecken wurde zunächst eine Seite des Bezuges bis an den Rand befestigt, das Ende der anderen Seite in eine saubere Falten gelegt und dann ebenfalls mit dem Tacker fixiert. Der überstehende Bezug wurde abgeschnitten.

Die Rückseite des Einlegerahmens deckten wir mit einem hellen Stoff ab, der unser Logo trägt.

Rückenpolster

Für das abgestimmte und harmonische Gesamtdesign aus geöltem Holz und Türkisen struktureller Look haben wir uns bewusst gegen eine Erneuerung des Rückenpolsters entschieden. Die  alte Einfassung haben wir bei den umfangreichen Lackierarbeiten mit dem optisch strukturellen Look in türkis, anthrazit, lila und der Klarlackierung künstlerisch deutlich aufwerten können. Als zusätzliche Veredelung monierten wir Polsternägel in einem antiken Look, um den alten Charme des ursprünglichen Stuhls wieder einzufangen und zu unterstreichen. 

Fazit

Stuhldesign – natürliches Leinöl und Farblackierung

Stuhl Johann Gottfried
Stuhl Johann Gottfried

Wir haben die großzügigen Linien und weichen Rundungen des alten Stuhls in unserem neuen Stuhldesign aufgenommen. Hierbei war uns wichtig, das helle Holz nicht einfach wieder mit Klarlack zu verschließen, sondern die natürliche Schönheit der Holzmaserung durch die Behandlung mit natürlichem Leinöl herauszustellen. 

Als farbliche Ergänzung haben wir an den Stuhlbeinenden, der vorderen Rahmenstrebe und Einfassung des Rückenpolsters dezent eine türkise Lackierung umgesetzt. Diese Lackierung vereint die Farben anthrazit, lila und als dominierender Farbton türkis. In aufwändigen Arbeitsschritten haben wir diese drei Farben zu einem wundervollen strukturierten Look verschmolzen und zusätzlich mit einer matten Klarlackierung fixiert. 

Stuhl Johann Gottfried
Stuhl Johann Gottfried

Das neu aufgebaute und gestaltete Polster präsentiert stolz einen modernen grauen Stoffbezug und führt mit silberfarbigen Ornamenten die Rundungen des Stuhls perfekt weiter.

Stuhlform – halbrunde Harmonie

Groß, erhaben, weiche Linien. Unser Stuhl mit der halbrunden Sitzfläche und kleiner Rückenlehne ist schon der Form halber ein echter Augenschmeichler und künstlerisch eine große Herausforderung.  Die leicht konisch verlaufenden Vorderbeine und leicht ausgestellten Hinterbeine bilden ein elegantes Gerüst für den halbrunden Korpus, in dem sich der Einlegerahmen samt Polster perfekt einbringen kann. Der harmonisch geformte Rückenbogen lässt auf beiden Seiten das wunderschön gemaserte helle Holz in sanft gerundeten und leicht abfallenden Armstützen münden. 

 

Leistung  


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Wir möchten Menschen das Angebot machen, mit uns nach einer wunderbaren Alternative zu blindem Wegwerfkonsum zu suchen und diese zu verwirklichen.

Vintage – vom Stuhl aufwärts
Tuschel & Fiedler
Florastraße 36
13187 Berlin

www.vintage-vom-stuhl-aufwaerts.de
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Teaser: königliches Holz und Holz mit Schwung

Rückseitige Abdeckung mit Logo

Es ist vollbracht. Nach intensiven handwerklichen und künstlerischen Großtaten haben wir zwei wunderschöne Stühle als Auftragsarbeit fertig gestellt. Zusammen mit unseren Auftraggebern haben wir das Stuhldesign abgestimmt und aus betagten Sitzruinen zwei wunderschöne und einmalige Exemplare gezaubert. Zu jedem dieser beiden Ikonen der Sitzkunst veröffentlichen wir in Kürze einen ausführlichen Lebenslauf auf unserem Blog, in dem Ihr in den künstlerischen und handwerklichen Schaffungsprozess eintauchen und die Verwandlung hautnah erleben könnt. Schnallt Euch an, lasst Euch mitreißen, es wird spannend. Und für alle, die bis dahin nicht warten können, gibt es hier einen kleinen aber feinen Vorgeschmack, ohne die Überraschung zu verderben:

JOHANN GOTTFRIED von Potsdam – geöltes Holz mit Schwung

Groß, erhaben, weiche Linien. Unser Stuhl mit der halbrunden Sitzfläche und kleiner Rückenlehne ist schon der Form halber ein echter Augenschmeichler und handwerklich eine große Herausforderung.  Die leicht konisch verlaufenden Vorderbeine und sanft ausgestellten Hinterbeine bilden ein elegantes Gerüst für den halbrunden Korpus, in dem sich der Einlegerahmen samt Polster perfekt einbringen kann. Der harmonisch geformte Rückenbogen lässt auf beiden Seiten das wunderschön gemaserte helle Holz in sanft gerundeten und leicht abfallenden Armstützen münden. 

 

ELISABETH CHRISTINE von Potsdam – königliches Holz

Filigrane Vertikalstreben und elegant geschwungene Horizontalstreben verleihen der leicht ausgestellten Rückenlehne eine vornehmen Note, die ihre Eleganz in den geradlinigen rückseitigen Stuhlbeinen fortsetzen. Die sich nach unten hin verjüngenden Vorderbeine mit verbreiterten Enden bieten dem fast quadratische Korpus eine anmutige Stütze. Das eingelassene Polster erhebt sich in dezenter Eleganz und ergänzt das ästhetische Gesamtbild.

Seit gespannt, wir sind es auch.

 


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Wir möchten Menschen das Angebot machen, mit uns nach einer wunderbaren Alternative zu blindem Wegwerfkonsum zu suchen und diese zu verwirklichen.

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Wir stellen vor: MARGARETH von Pankow – Bioleinöl und silber

Margareth von Lichtenberg

Leistung  

Elegant ausgestellte Rückenlehne, filigrane Vertikalstreben und sich leicht verjüngende Beine. Ein außergewöhnlich schönes Stuhldesign aus dem letzten Jahrhundert. Wir haben das Potential sofort erkannt.

Ausgangsbasis

Die Ausgangsbasis war solide. Das Holz war nicht beschädigt und war mit einer dunklen Lasur behandelt. Auf der Oberfläche zeigten sich die üblichen Abnutzungserscheinungen, wie Kratzer, abgewetzte Stellen, Dellen und Schrammen auf. Beine, Rückenlehnen und Rahmen waren solide verbunden, wir stellten keine Lockerungen der Holzverbindungen fest. Eine Demontage und Neuverleimung war nicht erforderlich.

Der Polsterbezug befand sich in einem extrem abgenutzten Zustand. Der Einlegerahmen hatte die Zeit relativ gut überstanden. Die Zapfenverbindungen der Rahmen waren stabil, das Holz in seiner Grundsubstanz, bis auf optische Mängel, noch gut erhalten. Teile des Federkorbes befand sich bereits in der Auflösung, einige Federn und Federklammern waren bereits gebrochen. Die Polsterfüllungen war komplett in der Auflösung begriffen.

Wir hatten viel zu tun.

Stuhldesign

Wir haben uns entschieden, den Stuhl, inspiriert durch das Cradle to Cradle-Konzept, das wir bereits vorgestellt haben, aufzuarbeiten.

Aufarbeitung Stuhl

geschliffener Stuhl

Die alte Lasur entfernten wir mit Deltaschleifer und Schleifpapier. Aufgrund der Dicke der Lasurschicht waren mehrere Schleifdurchgänge erforderlich, um das wunderschön gemaserte Holz freizulegen. Durch den Einsatz verschiedener Schleifaufsätze und Schleifpapier in immer feiner werdenden Körnungen erreichten wir eine absolut glatte Holzfläche.

Stuhl beim Ölen
Stuhl beim Ölen

Für die Holzveredelung entschieden wir uns für kaltgepresstes 100% Bioleinöl. Mit einem Baumwollstoff trugen wir dieses wunderbare Öl in drei Durchgängen auf. Nach jedem Durchgang waren minimum 24 Stunden Trocknungszeit erforderlich, um dem Holz die optimale Zeit für die Aufnahme des Öls zu ermöglichen. Mit Schleifwolle beseitigten wir die letzten Unebenheiten der Holzfläche.

Aufarbeitung Polster

Das Polster befand sich in eine extrem abgewetzten Zustand. Wir entfernten den alten Polsterbezug, der in mehreren Schichten vorhanden war, Polsterfüllung und die alte Federung restlos bis auf das blanke Holz.

Als Grundpolsterung vernagelten wir einen neuen Federkorb auf den Einlegerahmen und deckten diesen mit einer Lage Federleinen ab. Das eigentliche Polster bauten wir durch eine Lage Polsterschaumstoff 20 mm Stärke und Polstervlies  auf. Diese Materialien wurden anhand der Maße des Einlegerahmens zugeschnitten und angepasst.

Schaumstoff, Polstervlies, Bezugsstoff
Schaumstoff, Polstervlies, Bezugsstoff

Als Bezug haben wir uns für einen eleganten silberfarbenen Ornamentstoff entschieden. Die Stoffe wurden nach Auflage der Polster zugeschnitten. Die Befestigung des Stoffes erfolgte mittels Handtacker. Die Enden des Bezuges wurden umgeschlagen und an den gegenüber liegenden Seiten des Einlegerahmens zuerst oben und unten, dann links und rechts, jeweils mittig und auf Spannung befestigt. Zu den Enden hin wurde der Bezug gerade und faltenlos gespannt und fixiert. Für die Ecken wurde zunächst eine Seite des Bezuges bis an den Rand befestigt, das Ende der anderen Seite in eine saubere Falten gelegt und dann ebenfalls mit dem Tacker fixiert. Der überstehende Bezug wurde mit einem Cuttermesser abgeschnitten.

Zum Schluss wurde die Rückseite des Einlegerahmens mit unserer Stoffabdeckung, inklusive unserem Logo, abgedeckt und ebenfalls befestigt.

Fazit

Margareth von Pankow

Durch das Entfernen der alten Lasur und den Einsatz von ökologisch konsequenten Bioleinöl konnten wir die natürliche Schönheit der Holzmaserung wieder herausarbeiten. Der Einsatz einer hochwertigen Federpolsterung mit neuen Federkörben konnten den ursprünglichen Sitzkomfort wieder herstellen. Die Ergänzung der geölten Holzmaserung mit einem eleganten silberfarbenen Ornamentstoff verleihen dem außergewöhnlich schönen Stuhl einen edlen Charakter.

Leistung


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Wir möchten Menschen das Angebot machen, mit uns nach einer wunderbaren Alternative zu blindem Wegwerfkonsum zu suchen und diese zu verwirklichen.

Vintage – vom Stuhl aufwärts
Tuschel & Fiedler
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Wir stellen vor: SALVADOR von Lichtenberg – gedremelter Kreuzschliff

Salvador von Lichtenberg

Leistung

 

Elegant geschwungene Rückenlehne, gradliniger Korpus, kunstvolle Streben. Ein ausnahmslos schönes und kultiviertes Design. 

Ausgangsbasis

Zerlegter Stuhl
Zerlegter Stuhl

Die Ausgangsbasis war einigermaßen solide. Das Holz wies keine Beschädigungen auf. Die Oberfläche war mit einer Schicht Klarlack überzogen und wies die üblichen Abnutzungserscheinungen, wie abgewetzte Stellen, Dellen und Schrammen auf. Der Stuhl war wackelig und bedurfte einer Instandsetzung durch Demontage und Neuverleimung.

 

Geleimter Stuhl
Geleimter Stuhl

Der Polsterbezug inklusive Einlegerahmen hatte rein äußerlich die Zeit einigermaßen gut überstanden. Das Polster selbst war in einem guten Zustand, jedoch bereits mehrfach bezogen. Die Federung und der Einlegerahmen waren noch gut erhalten. Für die alte Polsterfüllung entschlossen wir uns für einen Neuaufbau mit aktuellen Materialien. Wir hatten einiges zu tun.

 

Stuhldesign

Für den Stuhl haben wir uns für unser Farbkonzept Color vs C2C entschieden. Mit einer Kombination aus einem extremen Vintage-Look, strukturellen Oberflächen und natürlich belassenen Holzelementen haben wir aus einer wackeligen Sitzruine ein haptisches Meisterwerk erschaffen, das Kunst und Nachhaltigkeit neu interpretiert.

Aufarbeitung Stuhl

Die alte Klarlackierung entfernten wir mit Deltaschleifer und Schleifpapier. Aufgrund der Dicke der Lackschicht waren mehrere Schleifdurchgänge erforderlich, um das wunderschön gemaserte Holz freizulegen. Durch den Einsatz von verschiedenen Schleifpapieren mit 80er, 120er und 240er Körnungen erreichten wir eine absolut glatte Holzfläche.

Schritt 1: Grundlackierung

bunte Schwammtechnik

Im ersten Schritt für unser Vintage-Look realisierten wir die Grundlackierung. Hierfür lackierten wir mit reinweiß (Ral 9010) beide Stühle in jeweils 2 Durchgängen. Zwischen den Lackierarbeiten schliffen wir die Oberfläche an. Als nächste Lackschicht trugen wir mit einer Schwammtechnik vier miteinander harmonisierenden Farben (sonnengelb, hellgrün, blau und rot) auf. Wir erzeugten so eine strukturierte Oberfläche und eine Grundierung für die weitere Bearbeitung. Die zu ölenden Elemente haben wir mit Kreppband und Folien abgeklebt, um diese während den Lackierarbeiten zu schützen.

Schritt 2: gedremelter Kreuzschliff

Im nächsten Schritt bearbeiteten wir mit einem Dremel die bunte strukturelle Lackschicht. Hierfür wurde mit dem Dremel Teile der Lackschicht abgetragen, wobei wir ein strukturelles Schleifbild mit teilweise sich überlagernden Furchen erschufen. Das Ergebnis war ein gedremelter Kreuzschliff.

Schritt 3

Jetzt waren die Vorbereitungen für die eigentliche Lackierung abgeschlossen. Aus künstlerischen Gründen entschieden wir uns bei den Stühlen für verschiedene Lackiertechniken, um die Stühle in dezenter Variation voneinander zu jeweiligen Unikaten, jedoch  zueinander harmonisch, zu gestalten. 

Die im Schritt 2 gedremelte Oberfläche, die noch Reste der bunten Grundlackierung trug, veredelten wir mit den bereits verwendeten Farben mit einer Pinsel- und Wischtechnik zu einem extremen Vintage-Look.

Der Stuhl wurde nach der Trocknungszeit per Hand glatt geschliffen und anschliessend jeweils dreimal mit Glanzklarlack, sehr feinem Schleifpapier und Schleifwolle fertig gestellt. Zwischen jedem Lackiervorgang ließen wir jeweils 48 Stunden verstreichen, um dem Lack die optimale Trocknungszeit zu ermöglichen.

Salvador von Lichtenberg
Salvador von Lichtenberg

Für die Veredelung der unlackierten Querstreben entschieden wir uns für kaltgepresstes 100% Bioleinöl. Mit einem Baumwollstoff trugen wir dieses wunderbare Öl in zwei Durchgängen auf. Nach jedem Durchgang waren Minimum 24 Stunden Trocknungszeit erforderlich, um dem Holz die optimale Zeit für die Aufnahme des Öls zu ermöglichen. Mit Schleifwolle beseitigten wir die letzten Unebenheiten der Holzfläche.

Aufarbeitung Polster

Das Polster und der Einlegerahmen war in einem einigermaßen guten Zustand. Die Federung war leider nicht mehr zu gebrauchen und wurde durch einen neuen Federkorb ersetzt. Die Polsterfüllung war strukturell in Ordnung, dennoch entschlossen wir uns für einen kompletten Neuaufbau. 

Für die Polsterung überspannten wir zuerst die Federung mit einer Lage Federleinen ab, um den Federkorb inklusive Einlegerahmen abzudecken. Das eigentliche Polster bauten wir durch eine Lage Polsterschaumstoff 20 mm und Polstervlies auf. Diese Materialien wurden anhand der Maße des Einlegerahmens zugeschnitten und angepasst. Als Bezug haben wir uns für einen Leinenstoff entschieden. Der Stoff wurde nach Auflage des Polsters zugeschnitten. Die Befestigung des Stoffes erfolgte mittels Handtacker. Die Enden des Bezuges wurden umgeschlagen und an den gegenüber liegenden Seiten des Einlegerahmens zuerst oben und unten, dann links und rechts, jeweils mittig und auf Spannung befestigt. Zu den Enden hin wurde der Bezug gerade und faltenlos gespannt und fixiert. Für die Ecken wurde zunächst eine Seite des Bezuges bis an den Rand befestigt, das Ende der anderen Seite in eine saubere Falten gelegt und dann ebenfalls mit dem Tacker fixiert. Der überstehende Bezug wurde mit einem Cuttermesser abgeschnitten.

Zum Schluss wurde die Rückseite des Einlegerahmens mit unserer Stoffabdeckung, inklusive unserem Logo, abgedeckt und ebenfalls befestigt.

Fazit

Salvador von Lichtenberg
Salvador von Lichtenberg

Mit einer Kombination aus einem extremen Vintage-Look, strukturellen Oberflächen und natürlich belassenen Holzelementen haben wir aus einer wackeligen Sitzruine ein haptisches Meisterwerk erschaffen, das Kunst und Nachhaltigkeit neu interpretiert. Mit dem Einsatz von ökologisch konsequenten Bioleinöl haben wir bei den Holzelementen die natürliche Schönheit der Maserung herausarbeitet. 

 

 

Leistung

 


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Wir möchten Menschen das Angebot machen, mit uns nach einer wunderbaren Alternative zu blindem Wegwerfkonsum zu suchen und diese zu verwirklichen.

Vintage – vom Stuhl aufwärts
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Wir stellen vor: HANNES von der Havel – Türkis und Holz

Leistung

Die geschwungenen und markanten Querverstrebungen verleihen der nach oben hin leicht ausgestellten Rückenlehne eine dezente Eleganz. Der klassische Korpus wird durch klare Linien definiert und ergänzt das ästhetische Gesamtbild. Mit der edlen Kombination aus einem einzigartigen Strukturlook in türkis, anthrazit, lichtgrau, lila und geölten Holzelementen haben wir dem ursprünglichen Stuhl ein elegantes und ästhetisches Äußeres ermöglicht.

Ausgangsbasis:

Der Stuhl in seinem Ausgangszustand war solide. Die Oberfläche war mit einer Lasur überzogen, die Holzmaserung war erkennbar. An den vielen Stellen zeigten sich Schrammen, Kratzer und kleine Dellen, insgesamt die üblichen Abnutzungserscheinungen. Die Verbindungen der Stuhlelemente waren alle stabil.
Das Polster war extrem abgewetzt und an vielen Stellen stark verunreinigt. Die vorhandene Federung war intakt, jedoch mit einfachen Mitteln instand gesetzt. Die Polsterfüllungen war einigermaßen formstabil. Der Einlegerahmen war strukturell solide und konnte für einen Neuaufbau des Polsters wieder verwendet werden.

Stuhldesign: Türkis und Holz

Für diesen Stuhl haben wir uns, wie bei BELLINO von Lichtenberg, für unser Farbkonzept Color vs C2C entschieden. Wir haben mit den Farben türkis, anthrazit, lichtgrau und lila einen einzigartigen Strukturlook erschaffen und mit geölten Holzelementen ergänzt. Der helle Leinenstoff des Polsters schafft, jeweils passend zur Farbe und geöltem Holz, eine optimale Verbindung zu beiden Designelementen.

Aufarbeitung Stuhl:

Die alte Lasur entfernten wir mit Deltaschleifer und Schleifpapier. Für die Freilegung des wunderschön gemaserten Holzes waren mehrere Schleifdurchgänge erforderlich. Durch den Einsatz verschiedener Schleifpapier-Körnungen erreichten wir eine absolut glatte Holzoberfläche. Die zu ölende Holzelemente haben wir mit Kreppband und Folien abgeklebt, um den Schutz für die spätere Ölbehandlung während der Lackierung sicherzustellen.

Als Grundlackierung haben wir die Farbe anthrazit in Form von PU-Acryllack (wasserverdünnbar) in einer Lage aufgetragen. Nach der Trocknungszeit von etwa 48 Stunden wurde die Lackschicht für den nächsten Anstrich angeschliffen. Im zweiten Durchgang trugen wir die Farbe türkis auf, um diese nach der erneuten Trocknungszeit erneut anzuschleifen. Mit der dritten und letzten farbigen Lackschicht realisierten wir den eigentlichen strukturellen Look. Hierzu wurden die Farben türkis, anthrazit, lichtgrau und lila unter Anwendung verschiedener Lackier- / und Wischtechniken zu einem harmonischen, einzigartigen und optisch strukturellen Look miteinander verschmolzen. Die lackierten Elemente wurden noch einmal vorsichtig mit Schleifpapier geglättet. Für die Fixierung der Farboberfläche trugen wir jeweils zwei Schichten matten Klarlack auf, den wir nach jeder Trocknung leicht anschliffen.

Für die Veredelung der natürlich belassenen Holzelemente verwendeten wir kaltgepresstes 100% Bioleinöl. Mit einem Baumwollstoff trugen wir dieses wunderbare Öl in drei Durchgängen auf die offenen Querverstrebungen am Stuhlrücken auf. Nach jedem Durchgang waren Minimum 24 Stunden Trocknungszeit erforderlich, um dem Holz die Zeit zugeben, das Öl aufzunehmen.

Aufarbeitung Polster:

Das Polster war extrem abgewetzt und an vielen Stellen stark verunreinigt. Der alte Polsterstoff war genagelt und mit Gewebeband für Polster zusätzlich fixiert. Die vorhandene Federung war intakt, jedoch mit einfachen Mitteln instand gesetzt. An vier Seiten waren die alten Federn mit einfachen Baumwollstricken, anstelle der üblichen Ketten, in Form gebracht. Die Polsterfüllungen war einigermaßen formstabil, jedoch nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Wir entschlossen uns, alle Elemente, bis auf den Einlegerahmen, zu erneuern.
Der Einlegerahmen wurde bis auf das blanke Holz entkernt. Alle Elemente, wie Nägel, Gewebeband, alter Federkorb und Füllung wurden komplett entfernt. An einer Seite haben wir den Einlegerahmen neu verleimt.

Als Grundpolsterung vernagelten wir einen neuen Federkorb auf den Einlegerahmen und deckten diesen mit einer Lage Federleinen und Jutegurte ab. Das eigentliche Polster bauten wir durch eine Lage Polsterschaumstoff 20 mm Stärke und Polstervlies auf. Beide Materialien wurden anhand der Maße des Einlegerahmens zugeschnitten und angepasst.

Als Bezug haben wir uns für einen hellen Leinenstoff entschieden. Der Stoff wurde nach Auflage des Polsters zugeschnitten. Die Befestigung des Stoffes erfolgte mittels Handtacker. Die Enden des Bezuges wurden umgeschlagen und an den gegenüber liegenden Seiten des Einlegerahmens zuerst oben und unten, dann links und rechts, jeweils mittig und auf Spannung befestigt. Zu den Enden hin wurde der Bezug gerade und faltenlos gespannt und fixiert. Für die Ecken wurde zunächst eine Seite des Bezuges bis an den Rand befestigt, das Ende der anderen Seite in eine saubere Falten gelegt und dann ebenfalls mit dem Tacker fixiert. Der überstehende Bezug wurde abgeschnitten.

Zum Schluss wurde die Rückseite des Einlegerahmens mit unserer Stoffabdeckung, inklusive unserem Logo, abgedeckt und ebenfalls befestigt.

Fazit:

Die geschwungene und markanten Querverstrebungen verleihen der nach oben hin leicht ausgestellten Rückenlehne eine dezente Eleganz. Der klassische Korpus wird durch klare Linien definiert und ergänzt das ästhetische Gesamtbild. Mit der edlen Kombination aus einem einzigartigen Strukturlook in türkis, anthrazit, lichtgrau, lila und geöltem Holz haben wir aus dem ursprünglichen Stuhl ein elegantes und ästhetisches Meisterwerk erschaffen.
Durch die Kombination des eingesetzten ökologisch konsequenten Bioleinnöls und umweltschonender Lackierung (PU-Lack wasserverdünnbar) konnten wir diesen Stuhl ebenso nachhaltig wie außergewöhnlich schön gestalten.

Leistung

Nachtrag:

HANNES war eine Auftragsarbeit und ist leider nicht mehr verfügbar. Der neue Besitzer hat einen einmalig schönen Stuhl erhalten und wir wünschen viel Freude.


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Wir möchten Menschen das Angebot machen, mit uns nach einer wunderbaren Alternative zu blindem Wegwerfkonsum zu suchen und diese zu verwirklichen.

Vintage – vom Stuhl aufwärts
Tuschel & Fiedler
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