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Wir stellen vor: ELEONORE AUGUST von Potsdam – geschwungene Sitzkunst

Vintage Stuhl - Eleonore von Potsdam

Kompakt

Eine ausdrucksstarke Rückenlinie, großzügig geschwungene Armlehnen und filigrane Vertikalverstrebungen. Das halbkreisförmige Polster wird durch den eindrucksvollen Korpus schützend umschlossen. Seine imposanten Außenlinien werden fast schon lässig von den leicht konischen Stuhlbeinen umstellt, die nach oben hin die opulente Rückenlinie, die daraus folgenden Armlehnen und mittigen Vertikalverstrebungen mühelos tragen.

Ausgangsbasis

In Ermangelung von festen Holzverbindungen konnte die gesamte Stuhlkonstruktion mit einer unerwünschten Flexibilität aufwarten. Die Holzoberfläche war mit einer nur noch rudimentär vorhandenen Lackierung überzogen, dessen Glanzzeiten sprichwörtlich vorüber waren. Eine große Anzahl von Schrammen, Kratzern und Dellen kündeten von einer langen und nutzungsreichen Stuhlgeschichte. Deutlichen Abnutzungsspuren zeigten sich ebenfalls beim roten Polsterbezug.

Die vorhandene Gurtpolsterung, bestehend aus synthetischem Elastikmaterial, zeigte sich in einer (überraschend) exzellenten Verfassung. Der Einlegerahmen war strukturell solide und konnte für einen Neuaufbau des Polsters wiederverwendet werden.

Stuhldesign – von einer Sitzruine zur Sitzkunst

Für das optimale Stuhldesign haben wir eine große Anzahl an Designvarianten erstellt. Hierzu haben wir zuerst den Stuhl in eine Arbeitsgrafik übertragen und diese dann mit Designelementen und Farbkombinationen zu mehreren Entwürfen weiterentwickelt. Von diesen Entwürfen haben wir vier Finalisten auserkoren, von denen dann ein Entwurf als finales Stuhldesign entschieden wurde.

Stuhlentwürfe
Stuhlentwürfe

Als Aufwertung der natürlichen Holzmaserung haben wir als dominierendes Designelement geöltes Holz vorgesehen. Dezente Farbakzente fügen sich harmonisch in das natürliche Design des geölten Holzes ein und sorgen für ein außergewöhnliches Kunsterlebnis. Der neue, lichtblaue Polsterbezug in Leinenoptik bilden einen harmonischen Kontrast zu dem natürlichen Holzdesign. Erleben wir gemeinsam die Entwicklung einer Sitzruine zur vollkommenen Sitzkunst.

Aufarbeitung Stuhl

Demontage, alter Holzleim und Neuverleimung

Im ersten Schritt demontierten wir vorsichtig den Stuhl in fast alle Einzelteile. Die Zapfen und entsprechenden Zapfenlöcher befreiten wir mittels Raspeln, Stechbeitel und Schleifpapier von dem alten teilweise spröden Holzleim.

Für die Neuverleimung legten wir alle Teile des Stuhls zurecht und setzten diesen probeweise zusammen. Die Verleimung erfolgte durch Weißleim. Diesen trugen wir auf alle Zapfenverbindungen und Zapfenlöcher auf und setzten den Stuhl, wie bei der Probe, sorgfältig zusammen. Für eine optimale Vereinigung von Zapfen und Zapfenlöcher verwendeten wir ein Schlagholz und Gummihammer. Die fachgerechten Anwendungen von Klemmzwingen und Spanngurte sorgten für den notwendigen Anpressdruck. Zusätzlich richteten wir die Stuhlbeine sorgfältig aus und beschwerten den Stuhl mit einem Gewicht. Das Ergebnis war ein zusammengesetzter und kippelfreier Stuhl.

Lackreste und Vorbereitung

Die alte Klarlackierung entfernten wir mit Deltaschleifer und Schleifpapier. Für die Freilegung des wunderschön gemaserten Holzes waren mehrere Schleifdurchgänge erforderlich. Alle Schrammen, Kratzer und kleine Dellen konnten wir entfernen und einebnen. An einer Stelle der Rückenlehne zeigte sich eine tiefe Oberflächenbeschädigung, die wir durch Holzspachtelmasse und sorgfältiges schleifen aufarbeiten konnten. Durch den Einsatz von Schleifpapier in immer feineren Körnungen erreichten wir eine absolut glatte Holzoberfläche. Die zu lackierenden Holzelemente haben wir mit Kreppband vorbereitet, um die zu ölenden Holzbereiche vor Verunreinigungen während der nun anstehenden Lackierarbeiten zu schützen.

Farblackierung und Klarlack

Als Grundlackierung haben wir die Farbe türkis in einer dünnen Lackschicht aufgetragen. Nach der Trocknungszeit von etwa 48 Stunden wurde die Lackschicht für den nächsten Anstrich angeschliffen.

Im zweiten Durchgang trugen wir die Farbe Anthrazit auf. Diese schliffen wir ebenfalls nach der erforderlichen Trocknungszeit an. Mit der dritten und letzten Lackschicht realisierten wir den eigentlichen strukturellen Look.

Hierzu wurden die Farben Anthrazit, Lila und Türkis unter Anwendung sorgfältiger und aufeinander abgestimmten Lackier- und Wischtechniken zu einem harmonischen, einzigartigen und optisch strukturellen Look miteinander verschmolzen. Die lackierten Elemente wurden noch einmal vorsichtig mit Schleifpapier geglättet. Für die Fixierung der Farboberfläche trugen wir zusätzlich jeweils zwei Schichten matten Klarlack auf, den wir nach jeder Trocknungszeit leicht anschliffen.

Für die Lackierarbeiten verwendeten wir PU-Acryllack und zusätzlich Klarlack in seidenmatten Ausführungen. Beide Lacke tragen das Siegel des blauen Engels, sind wasserverdünnbar und frei von Lösungsmitteln.

Geöltes Holz mit natürlichem Leinöl

Für die Veredelung der nicht lackierten Holzelemente verwendeten wir natürliches Leinöl. Mit einem Baumwollstoff trugen wir dieses wunderbare Öl in zwei Durchgängen auf alle unlackierten Holzflächen auf. Nach jeder Ölung waren 24 Stunden Trocknungszeit erforderlich, um dem Holz die optimale Aufnahme des natürlichen Leinöls zu ermöglichen. Im Laufe der Behandlung und Trocknungszeit dunkelte das behandelte Holz nach, ein Prozess, der sich, je nach Holzart und Anzahl der Ölbehandlungen, auch nach Wochen zeigen kann. Die natürliche Maserung des Holzes wird durch das natürliche Leinöl betont und hervorgehoben.

Aufarbeitung Polster

Sitzpolster Demontage

Die vorhandene Gurtpolsterung, bestehend aus Elastikmaterial, konnte für den Neuaufbau des Polsters wieder verwendet werden. Dementsprechend mussten wir bei der Demontage Vorsicht walten lassen. Alle unerwünschten Polsterelemente, wie Polsterbezug, Füllung, Nägel und eine grobe Stoffbespannung wurden vorsichtig entfernt. Die Stirnseiten und Kanten des Einlegerahmens haben wir noch einmal angeschliffen und geglättet.

Demontiertes Polster
Demontiertes Polster

Polsteraufbau

Die ursprüngliche Gurtpolsterung war noch mit einer Lage aus Kunstleder abgedeckt. Mit dieser Grundlage konnten wir arbeiten. Im ersten Schritt schnitten wir eine Lage Juteleinen zu und tackerten diese auf den Einlegerahmen. Als zweite Polsterschicht schnitten wir Polsterschaum zu, positionierten den Einlegerahmen mit der Juteseite darauf und verklebten den Schaum mittels Sprühkleber. Die überstehenden Ränder des Polsterschaums schnitten wir mit einem sehr scharfen Cuttermesser schräg zu. Hierbei ließen wir einen fingerbreiten Rand zum Einlegerahmen. Als vorletzte Polsterlage brachten wir Polsterwatte in Form und verklebten diese ebenfalls mit Sprühkleber sorgfältig auf dem Polsterschaum. Bei dem anschließenden Zuschnitt ließen wir zum Einlegerahmen einen etwa vier Zentimeter breiten Rand.

Der Stoff, ein lichtblaues Polyestergewebe in Leinenoptik mit Rückenkaschierung und Fleckenschutz, wurde nach Auflage des Polsters zugeschnitten. Die Befestigung des Stoffes erfolgte mittels Handtacker. Im Gegensatz zu viereckigen Einlegerahmen ist die Montage von Polsterstoff an halbrunden Einlegerahmen schwieriger umzusetzen. Die Enden des Bezuges wurden umgeschlagen und zuerst der geraden Seite mittig befestigt. Als nächstes wurden an der runden Seite der Stoff ebenfalls umgeschlagen und als Grundfixierung zuerst mittig, links und rechts (12, 10 und 14 Uhrstellung) auf Spannung befestigt. An der geraden Seite haben wir zu den Enden hin den Bezug gerade und faltenlos gespannt und fixiert. An der Rundung haben wir uns dann von der Mitte jeweils zu den beiden Ecken durch Stoffspannung und Befestigung vorgearbeitet. Für die Ecken wurde zunächst eine Seite des Bezuges bis an den Rand befestigt. Das Ende der anderen Seite wurde in eine saubere Falte gelegt und dann ebenfalls befestigt. Der überstehende Bezug wurde abgeschnitten.

Eine rückseitige Abdeckung aus hellem Baumwollstoff vollendete das Polsterwerk.

Fazit

Stuhldesign – natürliches Leinöl und Farblackierung

Wir haben die kräftigen Linien und opulenten Rundungen des alten Stuhls in das neue Stuhldesign aufgenommen. Hierbei war uns wichtig, das helle Holz nicht einfach wieder mit Klarlack zu verschließen, sondern die natürliche Schönheit der Holzmaserung durch die Behandlung mit natürlichem Leinöl aufzuwerten.

Als farbliche Ergänzung haben wir an den Füßen der Stuhlbeine, dem kräftigen Korpus und rückseitiger Vertikalstreben eine anspruchsvolle, optisch strukturelle, Lackierung umgesetzt. Diese Lackierung vereint die Farben türkis, lila und als dominierender Farbton Anthrazit. In aufwändigen Arbeitsschritten haben wir diese drei Farben zu einem wundervollen strukturierten Look verschmolzen und zusätzlich mit einer matten Klarlackierung fixiert.

Das neu aufgebaute Polster präsentiert stolz einen modernen lichtblauen Stoffbezug und ergänzt mit seiner Leinenoptik den natürlichen Look des Holzes.

Stuhlform – halbrunde Harmonie

Eine ausdrucksstarke Rückenlinie, großzügig geschwungene Armlehnen und filigrane Vertikalverstrebungen. Das halbkreisförmige Polster wird durch den eindrucksvollen Korpus schützend umschlossen. Seine imposanten Außenlinien werden fast schon lässig von den leicht konischen Stuhlbeinen umstellt, die nach oben hin die ausdrucksstarke Rückenlinie, die daraus folgenden Armlehnen und mittigen Vertikalverstrebungen mühelos tragen.

Kompakt


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Wir möchten Menschen das Angebot machen, mit uns nach einer wunderbaren Alternative zu blindem Wegwerfkonsum zu suchen und diese zu verwirklichen.

Vintage – vom Stuhl aufwärts
Tuschel & Fiedler
Florastraße 36
13187 Berlin

www.vintage-vom-stuhl-aufwaerts.de
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Wir stellen vor: JOHANN GOTTFRIED von Potsdam – geöltes Holz mit Schwung

Leistung  

 

Groß, erhaben, weiche Linien. Unser Stuhl mit der halbrunden Sitzfläche und kleiner Rückenlehne ist schon der Form halber ein echter Augenschmeichler und künstlerisch eine große Herausforderung.  Die leicht konisch verlaufenden Vorderbeine und leicht ausgestellten Hinterbeine bilden ein elegantes Gerüst für den halbrunden Korpus, in dem sich der Einlegerahmen samt Polster perfekt einbringen kann. Der harmonisch geformte Rückenbogen lässt auf beiden Seiten das wunderschön gemasterte helle Holz in sanft gerundeten und leicht abfallenden Armstützen münden. 

Ausgangsbasis

Der Stuhl in seinem Ausgangszustand war äußerst instabil. Fast alle Holzverbindungen waren lose, der alte Holzleim bereits in der Auflösung begriffen. Die Holzoberfläche war mit einer glänzenden Klarlackierung überzogen, die an vielen Stellen von Schrammen, Kratzern und Dellen durchzogen war. Teilweise war die Klarlackierung abgegriffen und nur noch rudimentär vorhanden.  

Der Polsterbezug war von den Zeichen der Zeit gekennzeichnet. Die vorhandene Polsterung war noch vorhanden, jedoch an einigen Stellen durchgesessen und ebenfalls nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Der strukturell solide Einlegerahmen  konnte für einen Neuaufbau des Polsters wiederverwendet werden. Das fehlende Rückenpolster konnte selbiges nur noch durch eine Reihe patinierter Polsternägel, Reste von Polsterpappe und Bezug bezeugen.

 

Stuhldesign

Entwurf Stuhl
Entwurf Stuhl

Für diesen Stuhl haben wir uns für ein überwiegend natürliches Holzdesign, ergänzt mit dezenten Farbakzenten, entschieden. Im Sinne des Cradle to Cradle Prinzips und unseren Ansprüchen an nachhaltige Materialien haben wir für das Holz eine Behandlung mit natürlichem Leinöl als hauptsächliche Oberflächenveredelung geplant. Die neue Polsterung mit einem silberfarbenen Polsterbezug bilden einen schönen Kontrast zu dem natürlichen Holzdesign.

Aufarbeitung Stuhl

Demontage, gelöster Holzleim

Demontierter Stuhl
Demontierter Stuhl

Im ersten Schritt demontierten wir den Stuhl in fast alle Einzelteile. Bis auf die Rückenlehne konnten wir alle Holzverbindungen mühelos voneinander lösen. Die Zapfen und entsprechenden Zapfenlöcher befreiten wir mittels Raspeln, Stechbeitel und Schleifpapier von dem alten teilweise spröden Holzleim. 

Lackreste, Neuverleimung und Vorbereitung

Die alte Klarlackierung entfernten wir mit Deltaschleifer und Schleifpapier. Für die Freilegung des  wunderschön gemaserten Holzes waren mehrere Schleifdurchgänge erforderlich. Alle Dellen und Schrammen, die sich großflächig auf der Holzoberfläche gezeigt hatten, konnten wir entfernen und einebnen. Durch den Einsatz von Schleifpapier in immer feineren Körnungen erreichten wir eine absolut glatte Holzoberfläche. 

Für die Neuverleimung legten wir die Reihenfolge der zu verleimenden Einzelkomponenten fest. Die eigentliche Neuverleimung erfolgte mit Ponal Express Weißleim. Mit Spanngurten und Schraubzwingen erreichten wir den notwendigen Anpressdruck, um alle verleimten Einzelteile optimal miteinander zu verbinden.

Neuverleimung Stuhl
Neuverleimung Stuhl

Für die Schraubzwingen verwendeten wir zusätzlich kleine Holzklötzchen als Zwischenlagen, um das Holz vor Beschädigungen zu schützen. Die Ausrichtung der Stuhlbeine und ein zusätzliches Gewicht ermöglichten den korrekten und wackelfreien Sitz aller Einzelteile, bis der Weißleim abgebunden hatte. Überschüssigen Leim entfernten wir sofort.

Farblackierung und Klarlack

Die zu lackierenden Holzelemente haben wir mit Kreppband vorbereitet, um die zu ölenden Holzbereiche vor Verunreinigungen während der folgenden Lackierarbeiten zu schützen. Als Grundlackierung haben wir die Farbe anthrazit in einer dünnen Lackschicht aufgetragen. Nach der Trocknungszeit wurde die Lackschicht für den nächsten Anstrich angeschliffen.

Im zweiten Durchgang trugen wir die Farbe türkis auf, um diese nach der erforderlichen Trocknungszeit für die letzte Lackschicht, wie zuvor, anschleifen. Mit der dritten und letzten Lackschicht vollendeten wir farbige Umsetzung und realisierten den eigentlichen strukturellen Look. Hierzu wurden die Farben türkis, anthrazit und lila unter Anwendung verschiedener Lackier- und Wischtechniken zu einem harmonischen, einzigartigen und optisch strukturellen Look miteinander verschmolzen. Die lackierten Elemente wurden noch einmal vorsichtig mit Schleifpapier geglättet. Für die Fixierung der Farboberfläche trugen wir jeweils zwei Schichten matten Klarlack auf, den wir nach jeder Trocknungszeit leicht anschliffen. Für die farbige Lackierung verwendeten wir PU-Acryllack und für den Klarlack eine seidenmatte Variante. Beide Lacke sind mit dem blauen Engel gekennzeichnet und erfüllen mit ihren lösemittelfreien und wasserverdünnbaren Eigenschaften unseren Anspruch an umweltschonende Materialien.

Für ein optimales Ergebnis räumten wir jeder Lackschicht (bunt und Klarlack) eine Trocknungszeit von etwa 48 Stunden ein.

Geöltes Holz mit natürlichem Leinöl

Für die Veredelung der natürlich belassenen Holzelemente verwendeten wir kaltgepresstes 100% natürliches Leinöl. Mit einem Baumwollstoff trugen wir dieses wunderbare Öl in zwei Durchgängen auf alle nichtlackierten Holzbereiche auf. Nach jeder Ölung waren 48 Stunden Trocknungszeit erforderlich, um dem Holz die optimale Aufnahme des Leinöls zu ermöglichen. Im Laufe der Trocknungszeit dunkelte das behandelte Holz nach, ein Prozess, der sich auch noch nach Wochen zeigen kann. Die natürliche Maserung des Holzes wird dabei betont und hervorgehoben.

Aufarbeitung Polster

Sitzpolster

Der Polsterbezug war von den Zeichen der Zeit gekennzeichnet. Die vorhandene Polsterung war noch vorhanden, jedoch an einigen Stellen durchgesessen und ebenfalls nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Der Einlegerahmen war strukturell solide und konnte für einen Neuaufbau des Polsters wiederverwendet werden. Das alte Polster ruhte auf einer dünnen, jedoch stabilen Sperrholzplatte, die an den Rändern rundherum mit dem Einlegerahmen vernagelt war und der besonderen Bogenform die notwendige Stabilität gab. Auf der Unterseite befand sich ein Aufdruck, den es zu erhalten galt. 

Der Einlegerahmen wurde bis auf das blanke Holz entkernt. Alle Elemente, wie Polsterbezug, Füllung, Nägel, und Sperrholzplatte wurden komplett entfernt. An einer Seite des Bogens war eine Zapfenverbindung etwas losgelöst, entsprechende Abhilfe schafften wir mittels sorgfältiger Verleimung  und Anpressdruck durch Schraubzwingen.

Polsteraufbau

Zuerst lackierten wir die Sichtseite der Sperrholzplatte und vernagelten diese wieder vollständig auf den Einlegerahmen.

Im nächsten Schritt schnitten wir eine Lage Juteleinen zu und befestigten diese auf den Einlegerahmen. Auf dieser Lage konnten wir das eigentliche Polster weiter aufbauen. Als zweite Polsterschicht schnitten wir Polsterschaum großzügig zu, positionierten den Einlegerahmen mit der Juteseite darauf und verklebten den Schaum mittels Sprühkleber. Die überstehenden Polsterschaumränder schnitten wir mit einem sehr scharfen Cuttermesser, einen fingerbreiten Rand lassend, schräg zu. Als vorletzte Polsterlage brachten wir Polsterwatte in Form und verklebten diese ebenfalls mit Sprühkleber sorgfältig auf dem Polsterschaum. Die überstehende Polsterwatte schnitten wir entlang der Polsterrundung akkurat zu. Hierbei ließen wir einen etwa vier Zentimeter breiten Rand.

Als Bezug haben wir uns für einen grauen Stoff mit silberfarbigen Ornamenten entschieden. Der Stoff wurde nach Auflage des Polsters zugeschnitten. Die Befestigung des Stoffes erfolgte mittels Handtacker. Die Enden des Bezuges wurden um den Einlegerahmen geschlagen und an den gegenüberliegenden Seiten des Einlegerahmens mittig oben und unten auf Spannung befestigt. An der geraden Seite habe wir zu den Enden hin den Bezug gerade und faltenlos gespannt und fixiert. An der Rundung haben wir uns von der Mitte jeweils zu den beiden Ecken durch Stoffspannung und Fixierung vorgearbeitet. Für die Ecken wurde zunächst eine Seite des Bezuges bis an den Rand befestigt, das Ende der anderen Seite in eine saubere Falten gelegt und dann ebenfalls mit dem Tacker fixiert. Der überstehende Bezug wurde abgeschnitten.

Die Rückseite des Einlegerahmens deckten wir mit einem hellen Stoff ab, der unser Logo trägt.

Rückenpolster

Für das abgestimmte und harmonische Gesamtdesign aus geöltem Holz und Türkisen struktureller Look haben wir uns bewusst gegen eine Erneuerung des Rückenpolsters entschieden. Die  alte Einfassung haben wir bei den umfangreichen Lackierarbeiten mit dem optisch strukturellen Look in türkis, anthrazit, lila und der Klarlackierung künstlerisch deutlich aufwerten können. Als zusätzliche Veredelung monierten wir Polsternägel in einem antiken Look, um den alten Charme des ursprünglichen Stuhls wieder einzufangen und zu unterstreichen. 

Fazit

Stuhldesign – natürliches Leinöl und Farblackierung

Stuhl Johann Gottfried
Stuhl Johann Gottfried

Wir haben die großzügigen Linien und weichen Rundungen des alten Stuhls in unserem neuen Stuhldesign aufgenommen. Hierbei war uns wichtig, das helle Holz nicht einfach wieder mit Klarlack zu verschließen, sondern die natürliche Schönheit der Holzmaserung durch die Behandlung mit natürlichem Leinöl herauszustellen. 

Als farbliche Ergänzung haben wir an den Stuhlbeinenden, der vorderen Rahmenstrebe und Einfassung des Rückenpolsters dezent eine türkise Lackierung umgesetzt. Diese Lackierung vereint die Farben anthrazit, lila und als dominierender Farbton türkis. In aufwändigen Arbeitsschritten haben wir diese drei Farben zu einem wundervollen strukturierten Look verschmolzen und zusätzlich mit einer matten Klarlackierung fixiert. 

Stuhl Johann Gottfried
Stuhl Johann Gottfried

Das neu aufgebaute und gestaltete Polster präsentiert stolz einen modernen grauen Stoffbezug und führt mit silberfarbigen Ornamenten die Rundungen des Stuhls perfekt weiter.

Stuhlform – halbrunde Harmonie

Groß, erhaben, weiche Linien. Unser Stuhl mit der halbrunden Sitzfläche und kleiner Rückenlehne ist schon der Form halber ein echter Augenschmeichler und künstlerisch eine große Herausforderung.  Die leicht konisch verlaufenden Vorderbeine und leicht ausgestellten Hinterbeine bilden ein elegantes Gerüst für den halbrunden Korpus, in dem sich der Einlegerahmen samt Polster perfekt einbringen kann. Der harmonisch geformte Rückenbogen lässt auf beiden Seiten das wunderschön gemaserte helle Holz in sanft gerundeten und leicht abfallenden Armstützen münden. 

 

Leistung  


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Wir möchten Menschen das Angebot machen, mit uns nach einer wunderbaren Alternative zu blindem Wegwerfkonsum zu suchen und diese zu verwirklichen.

Vintage – vom Stuhl aufwärts
Tuschel & Fiedler
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13187 Berlin

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Teaser: königliches Holz und Holz mit Schwung

Rückseitige Abdeckung mit Logo

Es ist vollbracht. Nach intensiven handwerklichen und künstlerischen Großtaten haben wir zwei wunderschöne Stühle als Auftragsarbeit fertig gestellt. Zusammen mit unseren Auftraggebern haben wir das Stuhldesign abgestimmt und aus betagten Sitzruinen zwei wunderschöne und einmalige Exemplare gezaubert. Zu jedem dieser beiden Ikonen der Sitzkunst veröffentlichen wir in Kürze einen ausführlichen Lebenslauf auf unserem Blog, in dem Ihr in den künstlerischen und handwerklichen Schaffungsprozess eintauchen und die Verwandlung hautnah erleben könnt. Schnallt Euch an, lasst Euch mitreißen, es wird spannend. Und für alle, die bis dahin nicht warten können, gibt es hier einen kleinen aber feinen Vorgeschmack, ohne die Überraschung zu verderben:

JOHANN GOTTFRIED von Potsdam – geöltes Holz mit Schwung

Groß, erhaben, weiche Linien. Unser Stuhl mit der halbrunden Sitzfläche und kleiner Rückenlehne ist schon der Form halber ein echter Augenschmeichler und handwerklich eine große Herausforderung.  Die leicht konisch verlaufenden Vorderbeine und sanft ausgestellten Hinterbeine bilden ein elegantes Gerüst für den halbrunden Korpus, in dem sich der Einlegerahmen samt Polster perfekt einbringen kann. Der harmonisch geformte Rückenbogen lässt auf beiden Seiten das wunderschön gemaserte helle Holz in sanft gerundeten und leicht abfallenden Armstützen münden. 

 

ELISABETH CHRISTINE von Potsdam – königliches Holz

Filigrane Vertikalstreben und elegant geschwungene Horizontalstreben verleihen der leicht ausgestellten Rückenlehne eine vornehmen Note, die ihre Eleganz in den geradlinigen rückseitigen Stuhlbeinen fortsetzen. Die sich nach unten hin verjüngenden Vorderbeine mit verbreiterten Enden bieten dem fast quadratische Korpus eine anmutige Stütze. Das eingelassene Polster erhebt sich in dezenter Eleganz und ergänzt das ästhetische Gesamtbild.

Seit gespannt, wir sind es auch.

 


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Wir möchten Menschen das Angebot machen, mit uns nach einer wunderbaren Alternative zu blindem Wegwerfkonsum zu suchen und diese zu verwirklichen.

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Wir stellen vor: MARGARETH von Pankow – Bioleinöl und silber

Margareth von Lichtenberg

Leistung  

Elegant ausgestellte Rückenlehne, filigrane Vertikalstreben und sich leicht verjüngende Beine. Ein außergewöhnlich schönes Stuhldesign aus dem letzten Jahrhundert. Wir haben das Potential sofort erkannt.

Ausgangsbasis

Die Ausgangsbasis war solide. Das Holz war nicht beschädigt und war mit einer dunklen Lasur behandelt. Auf der Oberfläche zeigten sich die üblichen Abnutzungserscheinungen, wie Kratzer, abgewetzte Stellen, Dellen und Schrammen auf. Beine, Rückenlehnen und Rahmen waren solide verbunden, wir stellten keine Lockerungen der Holzverbindungen fest. Eine Demontage und Neuverleimung war nicht erforderlich.

Der Polsterbezug befand sich in einem extrem abgenutzten Zustand. Der Einlegerahmen hatte die Zeit relativ gut überstanden. Die Zapfenverbindungen der Rahmen waren stabil, das Holz in seiner Grundsubstanz, bis auf optische Mängel, noch gut erhalten. Teile des Federkorbes befand sich bereits in der Auflösung, einige Federn und Federklammern waren bereits gebrochen. Die Polsterfüllungen war komplett in der Auflösung begriffen.

Wir hatten viel zu tun.

Stuhldesign

Wir haben uns entschieden, den Stuhl, inspiriert durch das Cradle to Cradle-Konzept, das wir bereits vorgestellt haben, aufzuarbeiten.

Aufarbeitung Stuhl

geschliffener Stuhl

Die alte Lasur entfernten wir mit Deltaschleifer und Schleifpapier. Aufgrund der Dicke der Lasurschicht waren mehrere Schleifdurchgänge erforderlich, um das wunderschön gemaserte Holz freizulegen. Durch den Einsatz verschiedener Schleifaufsätze und Schleifpapier in immer feiner werdenden Körnungen erreichten wir eine absolut glatte Holzfläche.

Stuhl beim Ölen
Stuhl beim Ölen

Für die Holzveredelung entschieden wir uns für kaltgepresstes 100% Bioleinöl. Mit einem Baumwollstoff trugen wir dieses wunderbare Öl in drei Durchgängen auf. Nach jedem Durchgang waren minimum 24 Stunden Trocknungszeit erforderlich, um dem Holz die optimale Zeit für die Aufnahme des Öls zu ermöglichen. Mit Schleifwolle beseitigten wir die letzten Unebenheiten der Holzfläche.

Aufarbeitung Polster

Das Polster befand sich in eine extrem abgewetzten Zustand. Wir entfernten den alten Polsterbezug, der in mehreren Schichten vorhanden war, Polsterfüllung und die alte Federung restlos bis auf das blanke Holz.

Als Grundpolsterung vernagelten wir einen neuen Federkorb auf den Einlegerahmen und deckten diesen mit einer Lage Federleinen ab. Das eigentliche Polster bauten wir durch eine Lage Polsterschaumstoff 20 mm Stärke und Polstervlies  auf. Diese Materialien wurden anhand der Maße des Einlegerahmens zugeschnitten und angepasst.

Schaumstoff, Polstervlies, Bezugsstoff
Schaumstoff, Polstervlies, Bezugsstoff

Als Bezug haben wir uns für einen eleganten silberfarbenen Ornamentstoff entschieden. Die Stoffe wurden nach Auflage der Polster zugeschnitten. Die Befestigung des Stoffes erfolgte mittels Handtacker. Die Enden des Bezuges wurden umgeschlagen und an den gegenüber liegenden Seiten des Einlegerahmens zuerst oben und unten, dann links und rechts, jeweils mittig und auf Spannung befestigt. Zu den Enden hin wurde der Bezug gerade und faltenlos gespannt und fixiert. Für die Ecken wurde zunächst eine Seite des Bezuges bis an den Rand befestigt, das Ende der anderen Seite in eine saubere Falten gelegt und dann ebenfalls mit dem Tacker fixiert. Der überstehende Bezug wurde mit einem Cuttermesser abgeschnitten.

Zum Schluss wurde die Rückseite des Einlegerahmens mit unserer Stoffabdeckung, inklusive unserem Logo, abgedeckt und ebenfalls befestigt.

Fazit

Margareth von Pankow

Durch das Entfernen der alten Lasur und den Einsatz von ökologisch konsequenten Bioleinöl konnten wir die natürliche Schönheit der Holzmaserung wieder herausarbeiten. Der Einsatz einer hochwertigen Federpolsterung mit neuen Federkörben konnten den ursprünglichen Sitzkomfort wieder herstellen. Die Ergänzung der geölten Holzmaserung mit einem eleganten silberfarbenen Ornamentstoff verleihen dem außergewöhnlich schönen Stuhl einen edlen Charakter.

Leistung


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Wir möchten Menschen das Angebot machen, mit uns nach einer wunderbaren Alternative zu blindem Wegwerfkonsum zu suchen und diese zu verwirklichen.

Vintage – vom Stuhl aufwärts
Tuschel & Fiedler
Florastraße 36
13187 Berlin

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Wir stellen vor: HANNES von der Havel – Türkis und Holz

Leistung

Die geschwungenen und markanten Querverstrebungen verleihen der nach oben hin leicht ausgestellten Rückenlehne eine dezente Eleganz. Der klassische Korpus wird durch klare Linien definiert und ergänzt das ästhetische Gesamtbild. Mit der edlen Kombination aus einem einzigartigen Strukturlook in türkis, anthrazit, lichtgrau, lila und geölten Holzelementen haben wir dem ursprünglichen Stuhl ein elegantes und ästhetisches Äußeres ermöglicht.

Ausgangsbasis:

Der Stuhl in seinem Ausgangszustand war solide. Die Oberfläche war mit einer Lasur überzogen, die Holzmaserung war erkennbar. An den vielen Stellen zeigten sich Schrammen, Kratzer und kleine Dellen, insgesamt die üblichen Abnutzungserscheinungen. Die Verbindungen der Stuhlelemente waren alle stabil.
Das Polster war extrem abgewetzt und an vielen Stellen stark verunreinigt. Die vorhandene Federung war intakt, jedoch mit einfachen Mitteln instand gesetzt. Die Polsterfüllungen war einigermaßen formstabil. Der Einlegerahmen war strukturell solide und konnte für einen Neuaufbau des Polsters wieder verwendet werden.

Stuhldesign: Türkis und Holz

Für diesen Stuhl haben wir uns, wie bei BELLINO von Lichtenberg, für unser Farbkonzept Color vs C2C entschieden. Wir haben mit den Farben türkis, anthrazit, lichtgrau und lila einen einzigartigen Strukturlook erschaffen und mit geölten Holzelementen ergänzt. Der helle Leinenstoff des Polsters schafft, jeweils passend zur Farbe und geöltem Holz, eine optimale Verbindung zu beiden Designelementen.

Aufarbeitung Stuhl:

Die alte Lasur entfernten wir mit Deltaschleifer und Schleifpapier. Für die Freilegung des wunderschön gemaserten Holzes waren mehrere Schleifdurchgänge erforderlich. Durch den Einsatz verschiedener Schleifpapier-Körnungen erreichten wir eine absolut glatte Holzoberfläche. Die zu ölende Holzelemente haben wir mit Kreppband und Folien abgeklebt, um den Schutz für die spätere Ölbehandlung während der Lackierung sicherzustellen.

Als Grundlackierung haben wir die Farbe anthrazit in Form von PU-Acryllack (wasserverdünnbar) in einer Lage aufgetragen. Nach der Trocknungszeit von etwa 48 Stunden wurde die Lackschicht für den nächsten Anstrich angeschliffen. Im zweiten Durchgang trugen wir die Farbe türkis auf, um diese nach der erneuten Trocknungszeit erneut anzuschleifen. Mit der dritten und letzten farbigen Lackschicht realisierten wir den eigentlichen strukturellen Look. Hierzu wurden die Farben türkis, anthrazit, lichtgrau und lila unter Anwendung verschiedener Lackier- / und Wischtechniken zu einem harmonischen, einzigartigen und optisch strukturellen Look miteinander verschmolzen. Die lackierten Elemente wurden noch einmal vorsichtig mit Schleifpapier geglättet. Für die Fixierung der Farboberfläche trugen wir jeweils zwei Schichten matten Klarlack auf, den wir nach jeder Trocknung leicht anschliffen.

Für die Veredelung der natürlich belassenen Holzelemente verwendeten wir kaltgepresstes 100% Bioleinöl. Mit einem Baumwollstoff trugen wir dieses wunderbare Öl in drei Durchgängen auf die offenen Querverstrebungen am Stuhlrücken auf. Nach jedem Durchgang waren Minimum 24 Stunden Trocknungszeit erforderlich, um dem Holz die Zeit zugeben, das Öl aufzunehmen.

Aufarbeitung Polster:

Das Polster war extrem abgewetzt und an vielen Stellen stark verunreinigt. Der alte Polsterstoff war genagelt und mit Gewebeband für Polster zusätzlich fixiert. Die vorhandene Federung war intakt, jedoch mit einfachen Mitteln instand gesetzt. An vier Seiten waren die alten Federn mit einfachen Baumwollstricken, anstelle der üblichen Ketten, in Form gebracht. Die Polsterfüllungen war einigermaßen formstabil, jedoch nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Wir entschlossen uns, alle Elemente, bis auf den Einlegerahmen, zu erneuern.
Der Einlegerahmen wurde bis auf das blanke Holz entkernt. Alle Elemente, wie Nägel, Gewebeband, alter Federkorb und Füllung wurden komplett entfernt. An einer Seite haben wir den Einlegerahmen neu verleimt.

Als Grundpolsterung vernagelten wir einen neuen Federkorb auf den Einlegerahmen und deckten diesen mit einer Lage Federleinen und Jutegurte ab. Das eigentliche Polster bauten wir durch eine Lage Polsterschaumstoff 20 mm Stärke und Polstervlies auf. Beide Materialien wurden anhand der Maße des Einlegerahmens zugeschnitten und angepasst.

Als Bezug haben wir uns für einen hellen Leinenstoff entschieden. Der Stoff wurde nach Auflage des Polsters zugeschnitten. Die Befestigung des Stoffes erfolgte mittels Handtacker. Die Enden des Bezuges wurden umgeschlagen und an den gegenüber liegenden Seiten des Einlegerahmens zuerst oben und unten, dann links und rechts, jeweils mittig und auf Spannung befestigt. Zu den Enden hin wurde der Bezug gerade und faltenlos gespannt und fixiert. Für die Ecken wurde zunächst eine Seite des Bezuges bis an den Rand befestigt, das Ende der anderen Seite in eine saubere Falten gelegt und dann ebenfalls mit dem Tacker fixiert. Der überstehende Bezug wurde abgeschnitten.

Zum Schluss wurde die Rückseite des Einlegerahmens mit unserer Stoffabdeckung, inklusive unserem Logo, abgedeckt und ebenfalls befestigt.

Fazit:

Die geschwungene und markanten Querverstrebungen verleihen der nach oben hin leicht ausgestellten Rückenlehne eine dezente Eleganz. Der klassische Korpus wird durch klare Linien definiert und ergänzt das ästhetische Gesamtbild. Mit der edlen Kombination aus einem einzigartigen Strukturlook in türkis, anthrazit, lichtgrau, lila und geöltem Holz haben wir aus dem ursprünglichen Stuhl ein elegantes und ästhetisches Meisterwerk erschaffen.
Durch die Kombination des eingesetzten ökologisch konsequenten Bioleinnöls und umweltschonender Lackierung (PU-Lack wasserverdünnbar) konnten wir diesen Stuhl ebenso nachhaltig wie außergewöhnlich schön gestalten.

Leistung

Nachtrag:

HANNES war eine Auftragsarbeit und ist leider nicht mehr verfügbar. Der neue Besitzer hat einen einmalig schönen Stuhl erhalten und wir wünschen viel Freude.


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Wir möchten Menschen das Angebot machen, mit uns nach einer wunderbaren Alternative zu blindem Wegwerfkonsum zu suchen und diese zu verwirklichen.

Vintage – vom Stuhl aufwärts
Tuschel & Fiedler
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Wir stellen vor: BELLINO von Lichtenberg – Türkis und Holz

Bellino von Lichtenberg

Leistung

Eine mondän ausgestellte Rückenlehne mit kunstvollen Details, geschwungene Beine und ein geradliniger Korpus. Unser Stuhl aus Lichtenberg strahlt Eleganz und künstlerische Feinheiten aus. Mit der Kombination aus einem mehrfarbigen und einzigartigen Struktur-Look in türkis und geölten Holzelementen haben wir aus dem ursprünglichen Stuhl ein harmonisches und ästhetisches Meisterwerk erschaffen

Ausgangsbasis

Der Stuhl in seinem Ausgangszustand war solide. Die Oberfläche war mit einer Klarlackschicht überzogen. An den üblichen Stellen (Rückenlehne, Außenseite Beine) zeigten sich Schrammen, Kratzer und kleine Dellen, insgesamt die üblichen Abnutzungserscheinungen. Die Verbindungen der Stuhlelemente waren alle stabil und wiesen keine Wackelbewegungen auf. Das Polster war extrem abgewetzt und durchgesessen. Die einfache Federung aus Wellenfedern verrichtete nur noch leidlich ihren Dienst. Die Polsterfüllungen hatte ihre besten Zeiten hinter sich und befand sich bereits in der Auflösung. Der Einlegerahmen war hingegen noch stabil und konnte wieder verwendet werden. Wir hatten viel zu tun.

Stuhldesign

Für diesen Stuhl haben wir uns für unser Farbkonzept Color vs C2C entschieden. Mit einer Kombination aus türkis, dezentem anthrazit kombiniert mit geölten Holzelementen strahlt dieses ästhetische Meisterwerk eine edle und harmonische Aura aus. 

Aufarbeitung Stuhl

Abschliff
Abschliff

Die alte Klarlackierung entfernten wir mit Deltaschleifer und Schleifpapier. Aufgrund der Dicke der Lackschichten waren mehrere Schleifdurchgänge erforderlich, um das wunderschön gemaserte Holz freizulegen. Durch den Einsatz verschiedener Schleifpapier-Körnungen erreichten wir eine absolut glatte Holzoberfläche. Das zu ölende Holzelement haben wir mit Kreppband und Folien abgeklebt, um den Schutz für die spätere Ölbehandlung während der Lackierung sicherzustellen.

Als Grundlackierung haben wir die Farbe türkis in Form von PU-Acryllack (wasserverdünnbar) in zwei Lagen aufgetragen. Nach der Trocknungszeit von jeweils etwa 48 Stunden wurde die Lackschicht für den nächsten Anstrich angeschliffen. Nach der zweiten Lackschicht konnten wir den eigentlichen strukturellen Look realisieren. Hierzu wurden die Grundlackierung und die Farben Anthrazit, Brombeere, lichtgrau und türkis unter Anwendung verschiedener Lackier- / und Wischtechniken zu einem harmonischen und einzigartigen optisch strukturellen Look verschmolzen. Als letzter Arbeitsschritt wurden die lackierten Elemente noch einmal vorsichtig mit Schleifpapier geglättet.

Für die Veredelung der natürlich belassenen Holzelemente entschieden wir uns für kaltgepresstes 100% Bioleinöl. Mit einem Baumwollstoff trugen wir dieses wunderbare Öl in drei Durchgängen auf. Nach jedem Durchgang waren Minimum 24 Stunden Trocknungszeit erforderlich, um dem Holz die Zeit zugeben, das Bioleinöl aufzunehmen. Mit Schleifwolle wurde die letzten Unebenheiten beseitigt.

Aufarbeitung Polster

Das Polster beinhaltete eine einfache Federung aus Wellenfedern und befand sich in einem extrem abgewetzten Zustand.  Der Bezugsstoff, die einfache Polsterfüllung und die teilweise gebrochenen  Wellenfedern wurden vom Einlegerahmen gelöst und fachgerecht entsorgt. Der Einlegerahmen selbst war stabil und konnte wieder verwendet werden.

Als Grundpolsterung vernagelten wir einen neuen Federkorb auf den Einlegerahmen und deckten diesen mit einer Lage Jutegurte und Federleinen ab. Das eigentliche Polster bauten wir durch eine Lage Polsterschaumstoff 20 mm Stärke und Polstervlies  auf. Diese Materialien wurden anhand der Maße des Einlegerahmens zugeschnitten und angepasst.

Als Bezug haben wir uns für einen hellen Stoff entschieden. Der Stoff wurde nach Auflage des Polsters zugeschnitten. Die Befestigung des Stoffes erfolgte mittels Handtacker. Die Enden des Bezuges wurden umgeschlagen und an den gegenüber liegenden Seiten des Einlegerahmens zuerst oben und unten, dann links und rechts, jeweils mittig und auf Spannung befestigt. Zu den Enden hin wurde der Bezug gerade und faltenlos gespannt und fixiert. Für die Ecken wurde zunächst eine Seite des Bezuges bis an den Rand befestigt, das Ende der anderen Seite in eine saubere Falten gelegt und dann ebenfalls mit dem Tacker fixiert. Der überstehende Bezug wurde mit einem Cuttermesser abgeschnitten.

Zum Schluss wurde die Rückseite des Einlegerahmens mit unserer Stoffabdeckung, inklusive unserem Logo, abgedeckt und ebenfalls befestigt.

Fazit

Mit der Kombination aus einem optisch strukturellen Look und geölten Holzelement haben wir aus dem ursprünglichen Stuhl ein ästhetisches und harmonisches Stuhldesign ermöglicht. Die natürliche Schönheit des sichtbaren Holzelements mit den in der Lehne erhaltenen Details und das optisch strukturelle türkis bilden komplementäre und harmonische Designelemente. Durch die Kombination des eingesetzten ökologisch konsequenten Bioleinnöls und umweltschonender Lackierung (PU-Lack konnten wir diesen Stuhl ebenso nachhaltig wie außergewöhnlich neu gestalten. 

 

 

Leistung

Nachtrag:

BELLINO hat bereits einen neuen Besitzer gefunden und ist leider nicht mehr verfügbar.


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Wir möchten Menschen das Angebot machen, mit uns nach einer wunderbaren Alternative zu blindem Wegwerfkonsum zu suchen und diese zu verwirklichen.

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Sach- und Lackgeschichten – Teil 2: Neuverleimung und Lackierung

Sach- und Lackgeschichten, Teil 2

Im ersten Teil der handwerklichen Reihe der Sach- und Lackgeschichten haben wir Euch die Ausgangsbasis unseres Stuhls, Demontage, Lasurentfernung und Ersatz der Dübel erläutert. In den nächsten Schritten geht es um Neuverleimung, kreative Farbgestaltung und vielschichtige Altpolsterung. Viel Spaß. 

5. Neuverleimung

Neuverleimungen machen immer Spaß. Hier fügen wir die Einzelteile wieder zu einem Ganzen zusammen und das in Rekordzeit von 5 Minuten, die uns der Weißleim lässt.

Als erste Maßnahme steckten wir alle Teile des Stuhls als Probe zusammen, um die Passgenauigkeit der Verbindungen zu prüfen. Als nächstes legten wir alle Einzelteile in der entsprechenden Position zurecht und legten die Reihenfolge der Montage fest. Jeder Handgriff musste sitzen. Es empfiehlt sich, mit der rückseitigen Stuhlbeinen, Lehne und den entsprechenden Querverbindungen des Stuhl zu beginnen, anschliessend den vorderen Stuhlbeinen und Rahmen zusammenzufügen und beides dann zu vereinen.

Auf den Zapfen und den Dübeln trugen wir den Weissleim auf, ebenfalls in den Dübel- und Zapfenlöchern. Wir stecken die Einzelteile zusammen und fügten alle Verbindungen noch einmal mittels Schlagholz und Gummihammer zusammen. Herausquellender Leim entfernten wir sofort. Anschliessend fixierten wir das Ganze mit Spanngurten und Schraubzwingen. Bei den Schraubzwingen legten wir zum Schutz zwischen Backen und Holz kleine Holzstücke. Den Einlegerahmen legten wir wieder ein, um die Passgenauigkeit des Rahmens zu gewährleisten. Für ein kippelfreies Ergebnis erhielt der Stuhl ein Zusatzgewicht. Als Leim verwendeten wir Ponal Express Weissleim mit einer Trocknungszeit von 5 Minuten. Der Einsatz von Einhandzwingen ist bei Neuverleimung von Stühlen, insbesondere bei nur einer Person, sehr zu empfehlen.

6. Spachteln und Schleifen

Nachdem der Leim komplett getrocknet war, entfernten wir die Spanngurte und Schraubzwingen. Nun widmeten wir uns den Schrammen, Dellen und kleineren Furchen im Holz. Mit Holzspachtelmasse füllten wir die Beschädigungen auf und ließen die Masse trocknen. Anschliessend wurden die behandelten Stellen mit 80er und 240er Schleifpapier mittels Deltaschleifer und Schleifpapier geschliffen und eine plane Oberfläche hergestellt. Unser Stuhl war, zumindest oberflächlich, wieder jung und munter.

gespachtelter Stuhl wartet auf seinen ersten Anstrich
gespachtelter Stuhl wartet auf seinen ersten Anstrich

7. Lackierung und Schleifen

Als Lack hatten wir uns für PU-Acryllack auf Wasserbasis entschieden. Der blaue Engel lässt grüßen. Unser Farbkonzept beinhaltete einen Vintage-Look aus pastellblau als Hauptfarbe und hellelfenbein als Hintergrundfarbe.

Zuerst lackierten wir den Stuhl komplett in hellelfenbein und ließen ihn etwa 48 Stunden trocknen. Nach der Trocknung schliffen wir den Stuhl für den nächsten Lackiervorgang per Hand mit 120er Schleifpapier an.

Als nächste Lackschicht trugen wir Pastellblau auf und ließen den Stuhl ebenfalls 48 Stunden trocknen. Nun konnten wir den eigentlichen Vintage-Look herausarbeiten. Hierzu schliffen wir mit einem sehr feinen Schleifpapier (420er Körnung) die Oberfläche an verschiedenen Stellen soweit an, dass das hellelfenbein leicht durchschimmern konnte. Bei großes Flächen arbeiteten wir einen leicht schraffierten Look heraus. Durch die Verwendung von PU-Lack konnten wir uns eine zusätzliche Klarlackierung sparen.

Ein irrer Aufwand für ein absolut fantastisches Ergebnis.

8. Altbezug, Polster und Gurte demontieren

Die „Demontage“ alter Polster ist wie eine Entdeckungsreise durch die Zeit. Unglaublich, was wir in den verschiedenen Polstern an vielschichtigen Inhalten gefunden haben. Unser Stuhl hatte einen bemitleidenswertes Polster, hier war unverzügliches Handeln erforderlich. 

Zuerst erfolgte die Trennung des alten Bezuges und Polsters vom Einlegerahmen. Hierzu schnitten wir mit einem Cuttermesser den Bezug grob ab. Unter dem Bezug kam ein zweiter Bezug zum Vorschein, wir waren also nicht die ersten, die den Stuhl in den Fingern hatten. Der Bezugsstoff und die Möbelgurte waren an der Rückseite und Seiten des Einlegerahmens mit Schnittnägeln genagelt. Diese lösten wir mit größter Sorgfalt und Vorsicht unter Zuhilfenahme von Kneifzange, Spachtelklinge und Schutzhandschuhe. Zum Vorschein kam eine natürliche Polsterung aus Palmfaser.

Wir entfernen die letzen Schnittnägel und legten somit den Einlegerahmen komplett frei. Dieser hatte seine optischen Glanzzeiten bereits weit hinter sich gelassen, konnte jedoch noch immer mit einer erstaunlichen Robustheit aufwarten. Mit einer Neuverleimung zweier loser Verbindungen und einer kleine Runde mit dem Schleifpapier konnten wir den Einlegerahmen wieder für das neue Polster verwenden. Willkommen zurück.

Im letzten Teil bringen wir den Stuhl zu einem fantastischem Ergebnis. Das Polster wird aufgebaut und die Bezug wird mit dem Einlegerahmen vereint. Seit gespannt.


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
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Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Wir möchten Menschen das Angebot machen, mit uns nach einer wunderbaren Alternative zu blindem Wegwerfkonsum zu suchen und diese zu verwirklichen.

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„Werkstadln“ in Pankow – KUNST-STOFFE und gedremelter Kreuzschliff

Robert, Sebastian, Andreas

KUNST-STOFFE und Stühle:

Heute gaben wir uns die handwerkliche Ehre in einer freien Werkstatt in Pankow. Wir starteten den Tag gegen 10.00 Uhr in den werkstattlichen Räumlichkeiten von KUNST-STOFFE.

Der Verein der Zentralstelle für wiederverwendbare Materialien mit Sitz in Berlin-Pankow hat sich der kreativen Weiterverwendung von Rohstoffen verschrieben. Über verschiedene inhaltliche Schwerpunkte, wie Abfallvermeidung, Kulturentwicklung und Kreativitätsförderung, werden Materialreste wie Holz, Metall, Textilien und andere Reststoffe gesammelt und kreativen Menschen zur Umsetzung künstlerischer Projekte zur Verfügung gestellt. Und wir finden, wir passen mit unserem Projekt inhaltlich und künstlerisch wunderbar dazu.

Motiviert reisten wir mit unserem umfangreichen Werkzeugarsenal und 6 Stühlen in verschiedenen Bearbeitungsphasen an. Schwerpunkt der heutigen Werkstattrunde war Schleifen, Schleifen und nochmals Schleifen. Nach einer Einweisung in das Werkstattgeschehen legten wir ausgerüstet mit Blaumann, Schutzbrillen und Schutzhandschuhen los.

Zwei unserer bedürftigen Stühle befanden sich im Rohzustand und warteten auf Demontage, Neuverleimung und Entfernung der alten Lackierungen. Ein fertig lackierter Stuhl erhielt mit 240er Schleifpapier eine wohldosierte und begradigende Behandlung per Handschliff. Mittels gedremelten Kreuzschliff erschlossen wir handwerkliches und künstlerisches Neuland und verwandelten einen unserer grundlackierten Schätze in eine Bundstiftversion seiner selbst. Wir hatten uns im Vorfeld eine stramme ToDo-Liste verordnet, die wir kontinuierlich und konzentriert abarbeiteten. In der Werkstatt entdeckten wir sogar noch einen weiteren alten Holzstuhl, den wir, in Abstimmung mit dem Team von der Werkstatt, sofort für unser Projekt adoptierten.

Gegen Abend räumten wir den Ort der schöpferischen Großtaten auf, machten noch einmal ein Abschlussfoto unserer Ergebnisse und schlossen den Tag mit einem Resümee und Schokoladenbrötchen. Der Tag war ein voller Erfolg. Wir haben fast alle Aufgaben, die wir uns im Vorfeld für den heutigen Tag gestellt hatten, geschafft.

Bank
Bank KUNST-STOFFE Berlin Pankow

Das Team von der Werkstatt war einfach Klasse. Die Jungs versorgten uns mit interessanten Tipps, Hintergrundinformationen und wunderbarerweise mit Kaffee. Hier können wir noch eine Menge lernen. Wir werden uns zu einen weiteren handwerklichen „Ausrasten“ wieder einfinden.

Bilanz des heutigen Tages:

  • 1 x Buntstiftstuhl geschliffen (gedremelter Kreuzschliff)
  • 1 x Stuhl Farbe finaler Schliff
  • 1 x Stuhl (Erfurt) demontiert, neu verleimt, 3 x nachgeschliffen
  • 1 x Stuhl (Erfurt) demontiert und 2 x nachgeschliffen
  • 1 x Stuhl (mit Seitenlehnen) 1 x geschliffen
  • 1 x altes Polster teilentkernt
Das Tagesergebnis
Das Tagesergebnis

Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Mit unserer Leidenschaft möchten wir Menschen ermutigen und begeistern, sich kreativ und handwerklich zu verwirklichen.

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Handwerk in bunt – Stuhlschleifen nach der Winterpause

Stuhl Peter von Tempelhof

Panketal hat uns wieder. Nach der handwerklichen Pause im kurzen Winter kamen am vergangenen Sonntag die ersten Stühle des Jahres in den Genuss von Schleifpapier und Ausdauer. Wie haben wir den Geruch von Schleifstaub, Farbreste und Garage vermisst. Jetzt starten wir wieder voll durch und legen ein paar ordentliche Handwerkstermine hin. Am 13.03.16 sind wir auf der eigenART im Waschhaus in Potsdam vertreten und stellen unsere neuen Schätzchen vor.  Wir haben viel vor. Seit gespannt, wir sind es auch.


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Mit unserer Leidenschaft möchten wir Menschen ermutigen und begeistern, sich kreativ und handwerklich zu verwirklichen.

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Wir stellen vor: Flora aus Bernau – Vintage und Holz

Flora aus Bernau Vorher und Nachher

Leistung  

Ein dezenter Vintage-Look und geölte Holzelemente treffen auf kunstvolle Streben, auf eine stilvolle Rückenlehne und einen gradlinigen Korpus. Unser schöner Stuhl aus Bernau vermittelt Ästhetik und Eleganz. Ein formvollendetes und stilgerechtes Design mit einem echten Upcycling-Element.

Ausgangsbasis

Der Stuhl in seinem Ausgangszustand war einigermaßen solide. Die Oberfläche war mit einer dicken und grob aufgetragenen Schicht Lack versehen (schwarz mit gelben Blumenmotiven). Trotz dicker Lackschicht waren die üblichen Abnutzungserscheinungen, wie Schrammen und Kratzer, vorhanden. Das Polster war äußerst abgewetzt und durchgesessen. Die Federung war noch in Ordnung und musste nur instand gesetzt werden. Im Gegensatz zum stabilen Einlegerahmen hatte die Polsterfüllung ihre besten Zeiten hinter sich. Hier war leider nur noch eine fachgerechte Entsorgung der Polsterfüllung möglich. Wir hatten eine Menge zu tun.

Stuhldesign

Für diesen Stuhl haben wir uns für unser Farbkonzept Colour vs C2C entschieden. Mit einer Kombination aus einer reinweißen Lackierung, veredelt mit einem unaufdringlichen Vintage-Look, und geölten Holzelementen haben wir einen modernen Klassiker erschaffen, der seine glanzvolle Vergangenheit stilvoll durchscheinen lässt.

Aufarbeitung Stuhl

Die alte Lackierung entfernten wir mit Deltaschleifer und Schleifpapier. Aufgrund der Dicke der Lackschichten waren mehrere Schleifdurchgänge erforderlich, um das wunderschön gemaserte Holz freizulegen. Durch den Einsatz von bis zu 120er Körnung konnten wir eine absolut glatte Holzoberfläche erreichen. Die zu ölenden Holzelemente haben wir mit Kreppband und Folien abgeklebt, um diese während der Lackierung für die spätere Ölbehandlung zu schützen.

Als Lackierung haben wir die Farbe Ral 9010 (reinweiß) in Form von PU-Acryllack (wasserverdünnbar) in zwei Lagen aufgetragen. Nach der Trocknungszeit von jeweils etwa 48 Stunden wurde die Lackschicht für den nächsten Anstrich angeschliffen. Nach der zweiten und letzten Lackschicht haben wir an den vorgeplanten Stellen vorsichtig mit Schleifpapier den gewünschten Vintage-Look herausgearbeitet. Bewusst haben wir hier einen dezenten Look gewählt, um das Stuhldesign ausgewogen und stimmig zu gestalten. Reinweiße Lackierung und geöltes Holz als gleichberechtigte und sich ergänzende Designelemente.

Für die Veredelung der nicht lackierten Holzelemente entschieden wir uns für kaltgepresstes 100%iges Bioleinöl. Mit einem Baumwollstoff trugen wir dieses wunderbare Öl in drei Durchgängen auf. Nach jedem Durchgang waren ein Minimum von 24 Stunden Trocknungszeit erforderlich, um dem Holz Aufnahme des Öls zu ermöglichen. Mit Schleifwolle wurde die letzten Unebenheiten des geölten Holzes beseitigt.

Aufarbeitung Polster

Das Polster befand sich in einem extrem abgewetzten Zustand. Bis auf die noch wiederverwendbare Federung wurden Bezugsstoff und die einfache Polsterfüllung vom Einlegerahmen gelöst und fachgerecht entsorgt. Der Einlegerahmen war stabil und bedurfte keiner Neuverleimung. Der vorhandene Federkorb war noch in Ordnung, es fehlten nur ein paar Ketten, die ersetzt wurden. Einige der vernagelten Verbindungen (Federkorb zum Einlegerahmen) mussten ebenfalls ersetzt werden.

Für die Polsterung überspannten wir zuerst die Federung mit einer Lage Federleinen ab, um den Federkorb inklusive Einlegerahmen abzudecken. Das eigentliche Polster bauten wir durch eine Lage Afrik (Palmfaser), Kokosmatte und graue Polsterwatte auf. Diese Materialien wurden anhand der Maße des Einlegerahmens zugeschnitten und angepasst. Als Bezug haben wir uns für einen festen Streifenstoff in dezenten Farben entschieden. Der Stoff wurde nach Auflage des Polsters zugeschnitten. Die Befestigung des Stoffes erfolgte mittels Handtacker. Die Enden des Bezuges wurden umgeschlagen und an den gegenüber liegenden Seiten des Einlegerahmens zuerst oben und unten, dann links und rechts, jeweils mittig und auf Spannung befestigt. Zu den Enden hin wurde der Bezug gerade und faltenlos gespannt und fixiert. Für die Ecken wurde zunächst eine Seite des Bezuges bis an den Rand befestigt, das Ende der anderen Seite in eine saubere Falten gelegt und dann ebenfalls mit dem Tacker fixiert. Der überstehende Bezug wurde mit einem Cuttermesser abgeschnitten. Zum Schluss wurde die Rückseite des Einlegerahmens mit unserer Stoffabdeckung, inklusive unserem Logo, abgedeckt und ebenfalls befestigt.

Fazit

Mit einer Kombination aus einem einfarbigen und dezenten Vintage-Look und geölten Holzelementen haben wir dem ursprünglichen Stuhl ein formvollendetes und stilgerechtes Stuhldesign ermöglicht. Die natürliche Schönheit der sichtbaren Holzelemente und der dezente Vintage-Look der reinweißen Lackierung bilden hierbei visuelle, in sich stimmige, Höhepunkte. Durch die Kombination der eingesetzten ökologisch konsequenten Materialien (Leinöl, Palmfaser, Kokosmatte), umweltschonender Lackierung (PU-Lack wasserverdünnbar) und wiederverwendeten Stoff konnten wir diesen Stuhl in einem umweltschonenden und außergewöhnlichen Stuhldesign neu gestalten.

Leistung


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Mit unserer Leidenschaft möchten wir Menschen ermutigen und begeistern, sich kreativ und handwerklich zu verwirklichen.

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