Alle Artikel mit dem Schlagwort: Nachhaltigkeit

Wir stellen vor: MARGARETH von Pankow – Bioleinöl und silber

Margareth von Lichtenberg

Leistung  

Elegant ausgestellte Rückenlehne, filigrane Vertikalstreben und sich leicht verjüngende Beine. Ein außergewöhnlich schönes Stuhldesign aus dem letzten Jahrhundert. Wir haben das Potential sofort erkannt.

Ausgangsbasis

Die Ausgangsbasis war solide. Das Holz war nicht beschädigt und war mit einer dunklen Lasur behandelt. Auf der Oberfläche zeigten sich die üblichen Abnutzungserscheinungen, wie Kratzer, abgewetzte Stellen, Dellen und Schrammen auf. Beine, Rückenlehnen und Rahmen waren solide verbunden, wir stellten keine Lockerungen der Holzverbindungen fest. Eine Demontage und Neuverleimung war nicht erforderlich.

Der Polsterbezug befand sich in einem extrem abgenutzten Zustand. Der Einlegerahmen hatte die Zeit relativ gut überstanden. Die Zapfenverbindungen der Rahmen waren stabil, das Holz in seiner Grundsubstanz, bis auf optische Mängel, noch gut erhalten. Teile des Federkorbes befand sich bereits in der Auflösung, einige Federn und Federklammern waren bereits gebrochen. Die Polsterfüllungen war komplett in der Auflösung begriffen.

Wir hatten viel zu tun.

Stuhldesign

Wir haben uns entschieden, den Stuhl, inspiriert durch das Cradle to Cradle-Konzept, das wir bereits vorgestellt haben, aufzuarbeiten.

Aufarbeitung Stuhl

geschliffener Stuhl

Die alte Lasur entfernten wir mit Deltaschleifer und Schleifpapier. Aufgrund der Dicke der Lasurschicht waren mehrere Schleifdurchgänge erforderlich, um das wunderschön gemaserte Holz freizulegen. Durch den Einsatz verschiedener Schleifaufsätze und Schleifpapier in immer feiner werdenden Körnungen erreichten wir eine absolut glatte Holzfläche.

Stuhl beim Ölen
Stuhl beim Ölen

Für die Holzveredelung entschieden wir uns für kaltgepresstes 100% Bioleinöl. Mit einem Baumwollstoff trugen wir dieses wunderbare Öl in drei Durchgängen auf. Nach jedem Durchgang waren minimum 24 Stunden Trocknungszeit erforderlich, um dem Holz die optimale Zeit für die Aufnahme des Öls zu ermöglichen. Mit Schleifwolle beseitigten wir die letzten Unebenheiten der Holzfläche.

Aufarbeitung Polster

Das Polster befand sich in eine extrem abgewetzten Zustand. Wir entfernten den alten Polsterbezug, der in mehreren Schichten vorhanden war, Polsterfüllung und die alte Federung restlos bis auf das blanke Holz.

Als Grundpolsterung vernagelten wir einen neuen Federkorb auf den Einlegerahmen und deckten diesen mit einer Lage Federleinen ab. Das eigentliche Polster bauten wir durch eine Lage Polsterschaumstoff 20 mm Stärke und Polstervlies  auf. Diese Materialien wurden anhand der Maße des Einlegerahmens zugeschnitten und angepasst.

Schaumstoff, Polstervlies, Bezugsstoff
Schaumstoff, Polstervlies, Bezugsstoff

Als Bezug haben wir uns für einen eleganten silberfarbenen Ornamentstoff entschieden. Die Stoffe wurden nach Auflage der Polster zugeschnitten. Die Befestigung des Stoffes erfolgte mittels Handtacker. Die Enden des Bezuges wurden umgeschlagen und an den gegenüber liegenden Seiten des Einlegerahmens zuerst oben und unten, dann links und rechts, jeweils mittig und auf Spannung befestigt. Zu den Enden hin wurde der Bezug gerade und faltenlos gespannt und fixiert. Für die Ecken wurde zunächst eine Seite des Bezuges bis an den Rand befestigt, das Ende der anderen Seite in eine saubere Falten gelegt und dann ebenfalls mit dem Tacker fixiert. Der überstehende Bezug wurde mit einem Cuttermesser abgeschnitten.

Zum Schluss wurde die Rückseite des Einlegerahmens mit unserer Stoffabdeckung, inklusive unserem Logo, abgedeckt und ebenfalls befestigt.

Fazit

Margareth von Pankow

Durch das Entfernen der alten Lasur und den Einsatz von ökologisch konsequenten Bioleinöl konnten wir die natürliche Schönheit der Holzmaserung wieder herausarbeiten. Der Einsatz einer hochwertigen Federpolsterung mit neuen Federkörben konnten den ursprünglichen Sitzkomfort wieder herstellen. Die Ergänzung der geölten Holzmaserung mit einem eleganten silberfarbenen Ornamentstoff verleihen dem außergewöhnlich schönen Stuhl einen edlen Charakter.

Leistung


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Wir möchten Menschen das Angebot machen, mit uns nach einer wunderbaren Alternative zu blindem Wegwerfkonsum zu suchen und diese zu verwirklichen.

Vintage – vom Stuhl aufwärts
Tuschel & Fiedler
Florastraße 36
13187 Berlin

www.vintage-vom-stuhl-aufwaerts.de
info@vintage-vom-stuhl-aufwaerts.de

Shop-DaWanda
Facebook
Twitter
Instagram

Die GRÜNE LIGA und der RABE RALF – Ein Beitrag

Hurra, wir haben es geschafft. In der Ausgabe Juni/Juli 2016 (Seite 7) der Berliner Umweltzeitung DER RABE RALF sind wir mit einem Beitrag vertreten. Die Berliner Umweltzeitung und die grüne Liga hat uns die Gelegenheit gegeben, uns und unser großartiges Projekt vorzustellen. Wir haben uns für unsere Leser ins Zeug gelegt und einen knackigen Beitrag zusammengestellt. An dieser Stelle bedanken wir uns für diese tolle Gelegenheit und möchten die grüne Liga und den RABEN RALF in unserem heutigen Beitrag vorstellen.

Die grüne Liga

bild_blog_542

Die grüne Liga ist ein Netzwerk ökologischer Bewegungen und ist deutschlandweit in Landesverbänden (Berlin, Brandenburg, Sachsen, Thüringen) bzw. rechtlich selbstständige Mitgliedsvereine und -gruppen, organisiert. Sie koordiniert Gruppen, Initiativen und Einzelpersonen, die sich vorwiegend für eine Ökologisierung der Gesellschaft einsetzen. 

Ökologie heißt für die GRÜNE LIGA auch, sich mit Wirtschafts- und Finanzstrukturen auseinanderzusetzen und Alternativen zu leben, soziale Fragen zu thematisieren und sich für den Frieden zu engagieren. Es gibt Bundeskontaktstellen und Facharbeitskreise zu den Bereichen Energie (Braunkohle, Erneuerbare Energien, Kernenergie), Gesteinsabbau, Internationales, Landwirtschaft/Gentechnik, Nachhaltige Regionalentwicklung, Verkehr, Wasser (Flussabbau, Wasserrahmenrichtlinie).

Von den Mitgliedern werden unterschiedliche Bereiche aktiv unterstützt, gefördert und organisiert, wie zum Beispiel Naturschutz, Bildungsarbeit, Energiewirtschaft, nachhaltige Regionalentwicklung, Flussausbau, Aufklärung zur Gentechnik, Energieeffizienz, Energieeinsparpotentiale, ökologischer Landbau, nachhaltiger Tourismus, die Nutzung erneuerbarer Energien, die Arbeit der Umwelt- und Entwicklungsverbände, um nur einige Punkte zu nennen.

GRÜNE LIGA Berlin e.V.
Prenzlauer Allee 8
10405 Berlin

Webseiten:
https://www.grueneliga-berlin.de
http://www.grueneliga.de
https://www.facebook.com/grueneligaberlin

Telefon: 0 30/ 44 33 91-0
Telefax: 0 30/ 44 33 91-33
Öffnungszeiten:
Mo-Do 9.00-17.30 Uhr
Fr 9.00-15.00 Uhr

 

Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Grüne_Liga, http://www.grueneliga-brandenburg.de/index.php

DER RABE RALF – die Berliner Umweltzeitung

bild_blog_528

Aktuelles, Aktionen und Informationen rund um das Thema Umweltschutz werden in verschiedenen Medien, die von der grünen Liga ausgegeben werden, thematisiert. DER RABE RALF ist die Berliner Umweltzeitung. Sie erscheint seit 1990 in einer Auflage von gegenwärtig 10.000 Exemplaren. Der RABE RALF bietet alle zwei Monate ausführliche Informationen zu ökologischen und ökonomischen Themen, wie Naturschutz, Umweltpolitik, Eine Welt, Gentechnologie, Wasser, Landwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung. Dazu kommen Buchrezensionen, Kochrezepte, Jugendseite, Terminkalender und Adressenservice.

Die Zeitung liegt kostenlos an über 400 Orten in Berlin aus: in Bibliotheken, Naturwaren- und Umweltläden, Kultur und Bildungseinrichtungen, Kiezzentren und Cafés. Wer dem RABEN helfen möchten, kann mit einer kleinen Spende helfen. Den entsprechenden Link dazu findet Ihr hier

Quelle: https://www.grueneliga-berlin.de/der-rabe-ralf/

 


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Wir möchten Menschen das Angebot machen, mit uns nach einer wunderbaren Alternative zu blindem Wegwerfkonsum zu suchen und diese zu verwirklichen.

Vintage – vom Stuhl aufwärts
Tuschel & Fiedler
Florastraße 36
13187 Berlin

www.vintage-vom-stuhl-aufwaerts.de
info@vintage-vom-stuhl-aufwaerts.de

Shop-DaWanda
Facebook
Twitter
Instagram

Wir stellen vor: HANNES von der Havel – Türkis und Holz

Leistung

Die geschwungenen und markanten Querverstrebungen verleihen der nach oben hin leicht ausgestellten Rückenlehne eine dezente Eleganz. Der klassische Korpus wird durch klare Linien definiert und ergänzt das ästhetische Gesamtbild. Mit der edlen Kombination aus einem einzigartigen Strukturlook in türkis, anthrazit, lichtgrau, lila und geölten Holzelementen haben wir dem ursprünglichen Stuhl ein elegantes und ästhetisches Äußeres ermöglicht.

Ausgangsbasis:

Der Stuhl in seinem Ausgangszustand war solide. Die Oberfläche war mit einer Lasur überzogen, die Holzmaserung war erkennbar. An den vielen Stellen zeigten sich Schrammen, Kratzer und kleine Dellen, insgesamt die üblichen Abnutzungserscheinungen. Die Verbindungen der Stuhlelemente waren alle stabil.
Das Polster war extrem abgewetzt und an vielen Stellen stark verunreinigt. Die vorhandene Federung war intakt, jedoch mit einfachen Mitteln instand gesetzt. Die Polsterfüllungen war einigermaßen formstabil. Der Einlegerahmen war strukturell solide und konnte für einen Neuaufbau des Polsters wieder verwendet werden.

Stuhldesign: Türkis und Holz

Für diesen Stuhl haben wir uns, wie bei BELLINO von Lichtenberg, für unser Farbkonzept Color vs C2C entschieden. Wir haben mit den Farben türkis, anthrazit, lichtgrau und lila einen einzigartigen Strukturlook erschaffen und mit geölten Holzelementen ergänzt. Der helle Leinenstoff des Polsters schafft, jeweils passend zur Farbe und geöltem Holz, eine optimale Verbindung zu beiden Designelementen.

Aufarbeitung Stuhl:

Die alte Lasur entfernten wir mit Deltaschleifer und Schleifpapier. Für die Freilegung des wunderschön gemaserten Holzes waren mehrere Schleifdurchgänge erforderlich. Durch den Einsatz verschiedener Schleifpapier-Körnungen erreichten wir eine absolut glatte Holzoberfläche. Die zu ölende Holzelemente haben wir mit Kreppband und Folien abgeklebt, um den Schutz für die spätere Ölbehandlung während der Lackierung sicherzustellen.

Als Grundlackierung haben wir die Farbe anthrazit in Form von PU-Acryllack (wasserverdünnbar) in einer Lage aufgetragen. Nach der Trocknungszeit von etwa 48 Stunden wurde die Lackschicht für den nächsten Anstrich angeschliffen. Im zweiten Durchgang trugen wir die Farbe türkis auf, um diese nach der erneuten Trocknungszeit erneut anzuschleifen. Mit der dritten und letzten farbigen Lackschicht realisierten wir den eigentlichen strukturellen Look. Hierzu wurden die Farben türkis, anthrazit, lichtgrau und lila unter Anwendung verschiedener Lackier- / und Wischtechniken zu einem harmonischen, einzigartigen und optisch strukturellen Look miteinander verschmolzen. Die lackierten Elemente wurden noch einmal vorsichtig mit Schleifpapier geglättet. Für die Fixierung der Farboberfläche trugen wir jeweils zwei Schichten matten Klarlack auf, den wir nach jeder Trocknung leicht anschliffen.

Für die Veredelung der natürlich belassenen Holzelemente verwendeten wir kaltgepresstes 100% Bioleinöl. Mit einem Baumwollstoff trugen wir dieses wunderbare Öl in drei Durchgängen auf die offenen Querverstrebungen am Stuhlrücken auf. Nach jedem Durchgang waren Minimum 24 Stunden Trocknungszeit erforderlich, um dem Holz die Zeit zugeben, das Öl aufzunehmen.

Aufarbeitung Polster:

Das Polster war extrem abgewetzt und an vielen Stellen stark verunreinigt. Der alte Polsterstoff war genagelt und mit Gewebeband für Polster zusätzlich fixiert. Die vorhandene Federung war intakt, jedoch mit einfachen Mitteln instand gesetzt. An vier Seiten waren die alten Federn mit einfachen Baumwollstricken, anstelle der üblichen Ketten, in Form gebracht. Die Polsterfüllungen war einigermaßen formstabil, jedoch nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Wir entschlossen uns, alle Elemente, bis auf den Einlegerahmen, zu erneuern.
Der Einlegerahmen wurde bis auf das blanke Holz entkernt. Alle Elemente, wie Nägel, Gewebeband, alter Federkorb und Füllung wurden komplett entfernt. An einer Seite haben wir den Einlegerahmen neu verleimt.

Als Grundpolsterung vernagelten wir einen neuen Federkorb auf den Einlegerahmen und deckten diesen mit einer Lage Federleinen und Jutegurte ab. Das eigentliche Polster bauten wir durch eine Lage Polsterschaumstoff 20 mm Stärke und Polstervlies auf. Beide Materialien wurden anhand der Maße des Einlegerahmens zugeschnitten und angepasst.

Als Bezug haben wir uns für einen hellen Leinenstoff entschieden. Der Stoff wurde nach Auflage des Polsters zugeschnitten. Die Befestigung des Stoffes erfolgte mittels Handtacker. Die Enden des Bezuges wurden umgeschlagen und an den gegenüber liegenden Seiten des Einlegerahmens zuerst oben und unten, dann links und rechts, jeweils mittig und auf Spannung befestigt. Zu den Enden hin wurde der Bezug gerade und faltenlos gespannt und fixiert. Für die Ecken wurde zunächst eine Seite des Bezuges bis an den Rand befestigt, das Ende der anderen Seite in eine saubere Falten gelegt und dann ebenfalls mit dem Tacker fixiert. Der überstehende Bezug wurde abgeschnitten.

Zum Schluss wurde die Rückseite des Einlegerahmens mit unserer Stoffabdeckung, inklusive unserem Logo, abgedeckt und ebenfalls befestigt.

Fazit:

Die geschwungene und markanten Querverstrebungen verleihen der nach oben hin leicht ausgestellten Rückenlehne eine dezente Eleganz. Der klassische Korpus wird durch klare Linien definiert und ergänzt das ästhetische Gesamtbild. Mit der edlen Kombination aus einem einzigartigen Strukturlook in türkis, anthrazit, lichtgrau, lila und geöltem Holz haben wir aus dem ursprünglichen Stuhl ein elegantes und ästhetisches Meisterwerk erschaffen.
Durch die Kombination des eingesetzten ökologisch konsequenten Bioleinnöls und umweltschonender Lackierung (PU-Lack wasserverdünnbar) konnten wir diesen Stuhl ebenso nachhaltig wie außergewöhnlich schön gestalten.

Leistung

Nachtrag:

HANNES war eine Auftragsarbeit und ist leider nicht mehr verfügbar. Der neue Besitzer hat einen einmalig schönen Stuhl erhalten und wir wünschen viel Freude.


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Wir möchten Menschen das Angebot machen, mit uns nach einer wunderbaren Alternative zu blindem Wegwerfkonsum zu suchen und diese zu verwirklichen.

Vintage – vom Stuhl aufwärts
Tuschel & Fiedler
Florastraße 36
13187 Berlin

www.vintage-vom-stuhl-aufwaerts.de
info@vintage-vom-stuhl-aufwaerts.de

Shop-DaWanda
Facebook
Twitter
Instagram

Wir stellen vor: BELLINO von Lichtenberg – Türkis und Holz

Bellino von Lichtenberg

Leistung

Eine mondän ausgestellte Rückenlehne mit kunstvollen Details, geschwungene Beine und ein geradliniger Korpus. Unser Stuhl aus Lichtenberg strahlt Eleganz und künstlerische Feinheiten aus. Mit der Kombination aus einem mehrfarbigen und einzigartigen Struktur-Look in türkis und geölten Holzelementen haben wir aus dem ursprünglichen Stuhl ein harmonisches und ästhetisches Meisterwerk erschaffen

Ausgangsbasis

Der Stuhl in seinem Ausgangszustand war solide. Die Oberfläche war mit einer Klarlackschicht überzogen. An den üblichen Stellen (Rückenlehne, Außenseite Beine) zeigten sich Schrammen, Kratzer und kleine Dellen, insgesamt die üblichen Abnutzungserscheinungen. Die Verbindungen der Stuhlelemente waren alle stabil und wiesen keine Wackelbewegungen auf. Das Polster war extrem abgewetzt und durchgesessen. Die einfache Federung aus Wellenfedern verrichtete nur noch leidlich ihren Dienst. Die Polsterfüllungen hatte ihre besten Zeiten hinter sich und befand sich bereits in der Auflösung. Der Einlegerahmen war hingegen noch stabil und konnte wieder verwendet werden. Wir hatten viel zu tun.

Stuhldesign

Für diesen Stuhl haben wir uns für unser Farbkonzept Color vs C2C entschieden. Mit einer Kombination aus türkis, dezentem anthrazit kombiniert mit geölten Holzelementen strahlt dieses ästhetische Meisterwerk eine edle und harmonische Aura aus. 

Aufarbeitung Stuhl

Abschliff
Abschliff

Die alte Klarlackierung entfernten wir mit Deltaschleifer und Schleifpapier. Aufgrund der Dicke der Lackschichten waren mehrere Schleifdurchgänge erforderlich, um das wunderschön gemaserte Holz freizulegen. Durch den Einsatz verschiedener Schleifpapier-Körnungen erreichten wir eine absolut glatte Holzoberfläche. Das zu ölende Holzelement haben wir mit Kreppband und Folien abgeklebt, um den Schutz für die spätere Ölbehandlung während der Lackierung sicherzustellen.

Als Grundlackierung haben wir die Farbe türkis in Form von PU-Acryllack (wasserverdünnbar) in zwei Lagen aufgetragen. Nach der Trocknungszeit von jeweils etwa 48 Stunden wurde die Lackschicht für den nächsten Anstrich angeschliffen. Nach der zweiten Lackschicht konnten wir den eigentlichen strukturellen Look realisieren. Hierzu wurden die Grundlackierung und die Farben Anthrazit, Brombeere, lichtgrau und türkis unter Anwendung verschiedener Lackier- / und Wischtechniken zu einem harmonischen und einzigartigen optisch strukturellen Look verschmolzen. Als letzter Arbeitsschritt wurden die lackierten Elemente noch einmal vorsichtig mit Schleifpapier geglättet.

Für die Veredelung der natürlich belassenen Holzelemente entschieden wir uns für kaltgepresstes 100% Bioleinöl. Mit einem Baumwollstoff trugen wir dieses wunderbare Öl in drei Durchgängen auf. Nach jedem Durchgang waren Minimum 24 Stunden Trocknungszeit erforderlich, um dem Holz die Zeit zugeben, das Bioleinöl aufzunehmen. Mit Schleifwolle wurde die letzten Unebenheiten beseitigt.

Aufarbeitung Polster

Das Polster beinhaltete eine einfache Federung aus Wellenfedern und befand sich in einem extrem abgewetzten Zustand.  Der Bezugsstoff, die einfache Polsterfüllung und die teilweise gebrochenen  Wellenfedern wurden vom Einlegerahmen gelöst und fachgerecht entsorgt. Der Einlegerahmen selbst war stabil und konnte wieder verwendet werden.

Als Grundpolsterung vernagelten wir einen neuen Federkorb auf den Einlegerahmen und deckten diesen mit einer Lage Jutegurte und Federleinen ab. Das eigentliche Polster bauten wir durch eine Lage Polsterschaumstoff 20 mm Stärke und Polstervlies  auf. Diese Materialien wurden anhand der Maße des Einlegerahmens zugeschnitten und angepasst.

Als Bezug haben wir uns für einen hellen Stoff entschieden. Der Stoff wurde nach Auflage des Polsters zugeschnitten. Die Befestigung des Stoffes erfolgte mittels Handtacker. Die Enden des Bezuges wurden umgeschlagen und an den gegenüber liegenden Seiten des Einlegerahmens zuerst oben und unten, dann links und rechts, jeweils mittig und auf Spannung befestigt. Zu den Enden hin wurde der Bezug gerade und faltenlos gespannt und fixiert. Für die Ecken wurde zunächst eine Seite des Bezuges bis an den Rand befestigt, das Ende der anderen Seite in eine saubere Falten gelegt und dann ebenfalls mit dem Tacker fixiert. Der überstehende Bezug wurde mit einem Cuttermesser abgeschnitten.

Zum Schluss wurde die Rückseite des Einlegerahmens mit unserer Stoffabdeckung, inklusive unserem Logo, abgedeckt und ebenfalls befestigt.

Fazit

Mit der Kombination aus einem optisch strukturellen Look und geölten Holzelement haben wir aus dem ursprünglichen Stuhl ein ästhetisches und harmonisches Stuhldesign ermöglicht. Die natürliche Schönheit des sichtbaren Holzelements mit den in der Lehne erhaltenen Details und das optisch strukturelle türkis bilden komplementäre und harmonische Designelemente. Durch die Kombination des eingesetzten ökologisch konsequenten Bioleinnöls und umweltschonender Lackierung (PU-Lack konnten wir diesen Stuhl ebenso nachhaltig wie außergewöhnlich neu gestalten. 

 

 

Leistung

Nachtrag:

BELLINO hat bereits einen neuen Besitzer gefunden und ist leider nicht mehr verfügbar.


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Wir möchten Menschen das Angebot machen, mit uns nach einer wunderbaren Alternative zu blindem Wegwerfkonsum zu suchen und diese zu verwirklichen.

Vintage – vom Stuhl aufwärts
Tuschel & Fiedler
Florastraße 36
13187 Berlin

www.vintage-vom-stuhl-aufwaerts.de
info@vintage-vom-stuhl-aufwaerts.de

Shop-DaWanda
Facebook
Twitter
Instagram

Stoffe, Polster und Flashlight – Endspurt in Panketal

Heute bringen wir unsere zweite Stuhlgeneration zum Abschluss. Wir haben uns gestern in dem Stofflager KUNST-STOFFE mit einer umfangreichen Ladung wunderschöner Stoffe eingedeckt, die wir heute zu neuen Polstern verarbeiten wollen. Zusätzlich werden wir in einer Fotosession die neuen Stuhlschätze in rechte (Blitz)Licht und Bild setzen.

Nachtrag – Endspurt, Polster und Stühle

Den heutigen Tag starteten wir im schönen Panketal mit einem Riesenberg an Polstermaterialien und unserer zweiten Stuhlgeneration. Die eigentlichen Holzarbeiten, wie schleifen, lackieren und ölen waren zum größten Teil abgeschlossen. Jetzt fehlten nur noch die neuen Polster, um unsere neuen Stühle in neue künstlerische Hochebenen zu katapultieren. Unsere gestrige Stoffauswahl im Stofflager beinhaltete ein umfangreiches Potpourri an interessanten und zukünftigen Polsterbezügen verschiedenster Farben, Materialien und Gewebearten.

Alle Stoffe unterwarfen wir mit der Adaption für unsere Polsterbezüge dem schönen Konzept des Upcycling, da wir die verwendeten Materialien allesamt über den Verein KUNST-STOFFE (Zentralstelle für wiederverwendbare Materialien – e.V.) erworben haben. Der Verein der Zentralstelle für wiederverwendbare Materialien mit Sitz in Berlin-Pankow hat sich der kreativen Weiterverwendung von Rohstoffen verschrieben. Über verschiedene inhaltliche Schwerpunkte, wie Abfallvermeidung, Kulturentwicklung und Kreativitätsförderung, werden Materialreste wie Holz, Metall, Textilien und andere Reststoffe gesammelt und kreativen Menschen zur Umsetzung künstlerischer Projekte zur Verfügung gestellt. Und wir finden, wir passen mit unserem Projekt inhaltlich und künstlerisch wunderbar dazu.

Aus unserem nun unfangreichen Stofflager trafen wir eine Vorauswahl als mögliche Polsterbezüge. Als nächsten Schritt legten wir die endgültigen Stoffe für jeden Stuhl fest. Die erfolgreichen Stoffe schnitten wir in den benötigten Polstermaßen zu. Jetzt konnte die Polsterproduktion beginnen.

Wie wir die Polster im Detail aufgebaut haben, welche Polstermaterialien wir genommen haben und warum unsere Polster die perfekte künstlerische Erfüllung zu unseren Stühlen sind, könnt ihr in den detaillierten Lebensläufen zu unseren Stühlen erfahren, die wir in Kürze in unserem Blog und Stuhlübersicht veröffentlichen. Seit gespannt.

Ein riesiger Dank geht an unsere tollen Gastgeber, die uns wieder kulinarisch, örtlich und zeitlich wieder genial unterstützt haben. Einfach Klasse.

Bilanz des heutigen Tages:

  • Einlegerahmen entkernt
  • Polster aufgebaut und neu bezogen
  • Produktfotos

 


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Mit unserer Leidenschaft möchten wir Menschen ermutigen und begeistern, sich kreativ und handwerklich zu verwirklichen.

Vintage – vom Stuhl aufwärts
Tuschel & Fiedler
Florastraße 36
13187 Berlin

www.vintage-vom-stuhl-aufwaerts.de
info@vintage-vom-stuhl-aufwaerts.de

Shop-DaWanda
Facebook
Google+
Twitter
Instagram
Pinterest

Möbel – vom Statussymbol zu Billy und zurück zur grünen Erde

Möbel früher und heute

Vor rund mehreren hundert Jahren waren Möbel noch ein Ausdruck von Reichtum und Zugehörigkeit zu den oberen Schichten der Gesellschaft. Nur die reichsten Mitglieder der Gesellschaft konnten sich Möbel nach ihrem Geschmack anfertigen lassen. Ludwig der XIV, der selbsternannte Sonnengott Frankreichs, war einer der schillerndsten Vertreter des guten Geschmacks und ließ seine königlichen Domizile mit den auserlesensten Möbelstücken schmücken.

Porträt Ludwig des XIV. und Waden Erben
*Porträt Ludwig des XIV. und seine Familie

Das gemeine Volk, Bauern, einfache Bürger oder Tagelöhner, besaßen dagegen keine oder praktische Einrichtungen ohne Anspruch als Statussymbole. Hier waren Zweckmäßigkeit und Kosten die entscheidenden Faktoren, sich Möbel anzuschaffen. Gutes Mobiliar war damals im oberen Preissegment angesiedelt. Dies hing nicht zuletzt an den Fertigungsmöglichkeiten und den verfügbaren Ressourcen der damaligen Zeiten zusammen. Vor der industriellen Revolution wurden Möbel handgefertigt. Oftmals wurden diese nur als Einzelstücke hergestellt und unter Berücksichtigung der Wünsche der Auftraggeber kunstvoll ausgestattet.

*Quelle: Von Ehemals Nicolas de Largillière – https://www.altesses.eu/max.php?image=e76f80bdc8, Gemeinfrei

Erst die industrielle Revolution im 18. und 19. Jahrhundert und Entwicklung von maschinellen Fertigungstechniken erlaubte eine grundlegende Änderung der Möbelherstellung. Neben der Weiterentwicklung der Fertigungsprozesse und Materialien wurden auch neue marktwirtschaftliche Bedingungen erschaffen. Massenproduktion, Globalisierung des Handels und wirtschaftlicher Aufschwung ermöglichten es den Marktteilnehmern, Möbel nicht nur als notwendiges Gebrauchsgut wahrzunehmen.

Mit der Industrialisierung konnten sich nun auch Menschen mit weniger Einkommen Möbel leisten. Und das war auch gut so. Möbel wurden, ganz im Sinne von Ludwig Erhardt, zu günstigen Massenprodukten, die sich jeder leisten konnte. Das deutsche Wirtschaftswunder startete in den 50iger Jahren und brachte eine Unmenge von erschwinglichen Produkten hervor, die in fast jedem Haushalt Einzug fanden.

Als das wirtschaftliche Wunderfräulein in den 70iger Jahren in den Abschwung stolperte, gerieten auch die beteiligten Märkte ins Wanken. Industrie und Handel mussten sich immer wieder neu erfinden, um dem immer wankelmütigeren Konsumenten zu einer Kaufentscheidung zu bewegen. Unterstützt von den führenden Vertretern der Branche wurden Möbel als Verbrauchgüter, ja als Modeartikel ausgerufen. Eine generationsübergreifende Nutzung, wie bisher üblich, war nicht mehr erwünscht. Frei nach dem Motto „Benutze es und wirf es weg“. Die Märkte waren gerettet, Wachstum gesichert, Verbraucher eingeschworen. Die Wegwerfgesellschaft hatte sich, begleitet von Disco und Schlager, etabliert und wütete Ressourcen verzehrend weiter bis in die späten 90iger Jahre. Möbelgiganten ließen tonnenweise schwedische Regale in die Wohnzimmer der Welt regnen.

Umdenken und Verantwortung

Mit Beginn des neuen Jahrtausends begann ein langsamer Prozess des Umdenkens bei den Verbrauchern. Begriffe wie Nachhaltigkeit, ökologische Verantwortung und Ressourcenknappheit sowie ein stetig ansteigendes Umweltbewusstsein sickerte langsam in die überquellenden Käufermärkte. Größer, besser und billiger waren nicht mehr für alle Verbraucher überzeugende Kaufargumente. Die wachstumsabhängigen Konsumgüterindustrien haben es mit ihren marketingtechnischen Brachialstrategien (Geiz ist geil, Wo wohnen wenig kostet, Wir hassen teuer etc.) geschafft, sich für einen kleinen, jedoch stetig wachsenden Teil ihrer Kunden ins Abseits von verantwortungsvollen Verbraucherbewusstsein zu stellen. Diese kleine Gruppe von Verbrauchern hinterfragten zunehmend Herkunft und Fairness von Produkten. Das bewusste Entscheiden gegen Massenprodukte mit negativen Ökobilanzen wuchs mit zunehmender Zahl dieser wichtigen Marktteilnehmer zu einem neuen Verbraucherbewusstsein, das sich neben dem bisherigen stumpfen Massenkonsum etablieren konnte.

Gegenwärtig gibt  es leider immer noch einen viel zu geringen Anteil an Möbelproduzenten, die den Fokus auf lange Haltbarkeit, hochwertige, wieder verwendbare Materialien und schonende Fertigungsverfahren legen. Der überwiegende Teil der Industrie- und Handelsunternehmen aus der Möbelbranche bemühen sich noch immer mit kurzfristigen Strategien um Marktanteile, die ausschließlich auf billige Produktionen, fragwürdigen Quellen, geplanter Obsoleszenz für winzige Wettbewerbsvorteile aufgebaut sind. Wie viel ökologische Verantwortung kann in einem Bücherregal stecken, das aktuell für unter 60 € zu haben ist?

Design mit Verantwortung – aus Alt mach Neu

Letztendlich entscheidet der Verbraucher mit seinem Konsumverhalten, welche Produkte produziert werden. Die Art der Produkte entscheidet die Bedingungen und Ressourcen, unter denen Produkte hergestellt und angeboten werden. Wir stellen hier einige interessante Unternehmen und Vertreter aus der Möbelbranche vor, die sich dem verantwortungsvollen Umgang mit unseren Ressourcen verschrieben haben.

Zweitsinn

Zweitsinn ist ein Recycling-Design-Portal, auf denen unabhängige Hersteller und Designer Möbelprodukte anbieten können, die aus Altmaterialien hergestellt wurden. Für die Herstellung der Designmöbel werden als Rohmaterialien Altmöbel, Teile von Altmöbeln, und andere recycelte Materialien verwendet. Der Fokus liegt in der Ressourcenschonung, Umweltschutz und im Idealfall positive Klimaeffekte durch CO2-Einsparungen. Die Devise lautet, aus alt mach neu. 

Alte Möbel – neues Design

Auf dieser Webseite stellt Ilona Czech ihre einzigartigen Möbel vor. Als Alternative zum Entsorgen alter jedoch immer noch funktionstüchtiger Möbel entwickelte diese außergewöhnliche Designerin ihr Hobby zum Beruf und verschafft alten Möbeln ein neues Design getreu nach dem Motto: Schön verpackt für eine zweite Chance.

Recyclemented

Das Team von Recyclemented stellt alle Arten von Möbeln aus Holzpaletten und anderen recycelten Materialien her. Bücherregale, Tische, Betten, Stühle, es gibt nichts, was das begabte Künstler- und Handwerkerpaar  nicht realisieren kann.

Grüne Erde

In dem sehr umfangreichen Angebot unserer österreichischen Nachbarn finden sich ökologische Produkte für den gesunden Schlaf, Massivholzmöbel, Wohnaccessoires, Öko-Mode und Naturkosmetik. Ein Großteil der Produkte wird selbst hergestellt. Mit der Verwirklichung von erfolgreichem wirtschaftlichem  Handeln ohne Ausbeutung der Natur steht das Unternehmen mit seiner Philosophie und Angebot für ein außergewöhnliches und nachhaltiges Konzept.

Wir werden uns weiter auf die Suche nach Vertretern der nachhaltigen Ressourcenkultur und interessanten Alternativen zu  bisherigen Massenmöbeln machen und vorstellen. Mit dem heutigen Beitrag schließen wir vorerst unsere Serie über Nachhaltigkeit und verantwortungsvollen Umgang mit unseren Ressourcen ab und werden uns in den kommenden Beiträgen den ausgiebig handwerklichen Aspekten unseres Projektes widmen. Seit gespannt, wir sind es auch.

 


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Mit unserer Leidenschaft möchten wir Menschen ermutigen und begeistern, sich kreativ und handwerklich zu verwirklichen.

Vintage – vom Stuhl aufwärts
Tuschel & Fiedler
Florastraße 36
13187 Berlin

www.vintage-vom-stuhl-aufwaerts.de
info@vintage-vom-stuhl-aufwaerts.de

Shop-DaWanda
Facebook
Google+
Twitter
Instagram
Pinterest

Der Grund, warum wir Dinge retten

Entsorgung und Wiederverwertung

Wohnst Du noch, oder zerstörst Du schon?

So fängt der erste Satz eines Kapitels von Harald Welzers Buch „Selbst Denken“ an. Und die nachfolgende Anekdote beschreibt, eine Vorstellung, die heute als so ziemlich als ad absurdum abgetan werden kann.

Ein älteres Ehepaar geht zu IKEA, bleibt lange vor dem Schrank „Bjursta“ stehen, öffnet und schließt die Türen, zieht und schiebt die Schubladen, prüft das Holz, streicht über die Oberfläche, geht um das Stück herum, überlegt, sinniert. Schließlich sagt die Frau zu ihrem Mann: „Den nehmen wir. Der ist schön und solide, von dem wird unser Enkelchen noch etwas haben!“

Auf Vorträgen von Harald Welzer wird an dieser Stelle gewöhnlich lauthals gelacht. Er beschreibt die sogenannten IKEAerisierung der Welt und stellt die Behauptung auf, dass Möbel heute ausschließlich für den Sperrmüll gekauft werden. In unserer westlichen Gesellschaft werden alle zehn Jahre 150% Wachstum auf dem Möbelmarkt generiert.

Ikea_Umsatzentwicklung weltweit in Mrd. Euro (Quelle: Website Ikea)
Ikea_Umsatzentwicklung weltweit in Mrd. Euro (Quelle: Website Ikea)

Sieben Millionen Tonnen Möbel werden in Deutschland nach Schätzungen des Instituts für Umweltforschung (INFU) der Uni Dortmund jährlich aussortiert. „Als Sperrmüll landen rund 95 Prozent in Müllverbrennungsanlagen oder auf der Deponie“, weiß Dr. Werner Baumann vom INFU. Nur fünf Prozent der veralteten Einrichtung würden weiterverwendet.

Spätestens hier stellt sich dem aufmerksamen Verbraucher die Frage, ob alle Altmöbel aufgrund ihrer schlechten Qualität nicht mehr für ein zweites Leben zu gebrauchen sind oder wertvolle Ressourcen direkt und ohne Umwege in den Möbelhimmel verfrachtet werden. Ein Blick auf die deutsche Möbelindustrie und dem deutschen Verbrauchermarkt könnte sehr hilfreich sein.

Quellen: Buch Selbst denken: Eine Anleitung zum Widerstand 7. März 2013

Wohnweltmeister und Möbelindustrie

Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 390 € pro Jahr liegen die deutschen Möbelliebhaber weltweit auf Platz 1, gefolgt von unseren österreichischen Nachbarn mit 360 €. Wohnaccessoires sind hierbei nicht berücksichtigt und belaufen sich auf etwa 150 € zusätzlich bei den heimischen Verbrauchern. Für die Möbelindustrie ist der deutsche Möbelmarkt daher ein attraktiver und umkämpfter Markt. Der Wettbewerb ist stark, die Märkte (Beschaffung und Absatz) global.

Die Hersteller müssen sich innerhalb der Märkte behaupten und versuchen, sich mit globalen Strategien Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Jeder Vorteil zählt und könnte sich positiv auf Kaufentscheidungen auswirken. Schauen wir uns den deutschen Möbelmarkt genauer an, erkennen wir, dass etwa 50 Prozent der hierzulande verkauften Möbeln nicht aus heimischer Produktion stammen und importiert wurden. Die größten Hersteller sind mit 25 % die Volksrepublik China gefolgt von den USA mit 15%. Erst auf Platz 4 steht Deutschland (7%) direkt hinter Italien (8%). „7% Anteil vom weltweiten Markt ist eine beachtliche Portion“, betont der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie Dirk-Uwe Klaas. Um diesen Marktanteil zu behalten und auszubauen, müssen sich die deutschen Möbelhersteller mit innovativen Strategien zu Design, Materialien, Qualitätsanforderungen und Trends auf den globalen Märkten behaupten.

Quellen: Press1: http://www.press1.de/wrapper.cgi/www.press1.de/files/kmeigen_kmpresse_1379599162.pdf  Welt: http://www.welt.de/wirtschaft/article123681666/Niemand-gibt-mehr-Geld-fuer-Moebel-aus-als-Deutsche.html

Recycling als notwendiger Trend

Einer der Strategien, die unsere heimische Möbelindustrie in Ansätzen erkannt und, leider, immer noch unzureichend umgesetzt hat, ist die Wiederverwendung von Stoffen und Materialien. Dies betrifft im Übrigen auch auf andere Branchen zu. In der globalen marktwirtschaftlichen Umgebung, in der die Art der Ressourcen und deren Verbrauch überwiegend über Angebot und Nachfrage reguliert werden, hat die zunehmende Ressourcenknappheit dazu geführt, das Erzeuger und Verbraucher den nachhaltigen Konzepten wie beispielsweise Recycling, Ökoeffektivität oder Upcycling theroretisch nicht mehr ausweichen können. Dennoch sind die tatsächlichen Bemühungen der großen Möbelhersteller und Händler zur Umsetzung nachhaltiger Konzepte eher als minimal und bestenfalls als halbherzig einzustufen.

Dabei könnten die großen Möbelplayer, sei es in der Industrie oder Handel, mit den nachhaltigen und konsequenten umgesetzten Strategien Ökotrends setzen. Den Verbrauchern die Vorteile, Möglichkeiten und Chancen aufzeigen, die solche Strategien bieten und ihn quasi ganz bewusst in die ökologische Verantwortung mitnehmen könnte sich durchaus als lohnende Investition in die Zukunft erweisen. Denn letztendlich entscheidet der Verbraucher mit seinem Konsumverhalten, welche Produkte produziert werden. Die Art der Produkte entscheidet die Bedingungen, Ressourcen und letztendlich Konsequenzen (ökologisch, wirtschaftlich, sozial), unter denen Konsumgüter hergestellt und angeboten werden. Bei den überwiegenden Käufermärkten hat der Verbraucher somit eine ungeheure Macht und könnte den Markt und die Bedingungen positiv beeinflussen, sofern die richtigen Signale gesendet und empfangen werden.

Der Grund, warum wir Dinge retten

Die Stoffe und Materialien, die in der Vergangenheit entstanden sind und immer noch inflationär genutzt werden, stehen uns in naher Zukunft nicht mehr zur Verfügung. Bereits jetzt „leiden“ viele Ressourcen an drohender Knappheit und müssen durch nachhaltige Alternativen fast zwangsläufig ersetzt werden. Die stetig wachsende Sensibilisieren der Verbraucher in Bezug auf Wertschöpfungsketten, Herstellungsverfahren und soziale Hintergründe setzten Denkanstöße und neue Ideen in Gang, die von einigen wenigen Pionieren bereits aufgegriffen und umgesetzt werden. Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist das Unternehmen Retrouvius und deren Gründer, Adam Hill, der folgende Sätze geprägt hat:

Der Grund, warum wir Dinge retten, wird aktuell bleiben, denn wir müssen über unsere Ressourcen und Materialien immer mehr nachdenken. Das wird uns noch in den kommenden 100 Jahren beschäftigen.

Quellen: Frankfurter Allgemeine: http://www.faz.net/aktuell/stil/drinnen-draussen/upcycling-adam-hills-schenkt-alten-moebeln-neues-leben-13720344-p2.html

Wir retten Stühle

Und das ist gut so. Wir sprechen von circa 7 Millionen Tonnen Möbel, die jährlich aussortiert werden. Davon werden 95% verbrannt oder entsorgt. Lediglich 5% der alten Möbel werden weiter verwendet. Viele der Möbel bergen ein Riesenpotential und haben eine gute Grundsubstanz. Insbesondere alte und geschichtsträchtige Möbel aus Holz sind es wert, als potentielle Kunstwerke entdeckt und reaktiviert zu werden.

Genau hier setzen wir mit unserem Projekt Vintage – vom Stuhl aufwärts an. Wir nutzen das vorhandene und wertvolle Potential alter Stühle, um sie als Kunstwerke auferstehen zu lassen. Gezielt suchen wir geeignete Holzstühle, arbeiten sie mit handwerklichem Geschick auf und gestalten diese in einem neuen Design zu einzigartigen Kunstwerken. Wir schenken ihnen ein zweites und aufregendes neues Leben. Für unsere liebevoll gestalteten Schätze suchen wir Menschen, die wertvolle Möbel, gute Handarbeit und nachhaltige Materialien ebenso lieben wie wir.

Entscheidend ist, dass wir zeigen, wie wertvoll alte Holzstühle eigentlich sind. Wir möchten Menschen das Angebot machen darüber nachzudenken, dass es eine wunderbare Alternative zum blindem Wegwerfkonsum gibt. Wir glauben, dass viele Holzstühle es wert sind, Hingabe, Zeit und nachhaltige Materialien zu investieren. Das ist unsere Leidenschaft und wir möchten diese gerne mit Euch teilen.

 

bild_355

In einer der nächsten Beiträge werden wir die Geschichte der Möbel aufgreifen und einige spannende Vertreter des verantwortungsvollen Designs vorstellen. Seit gespannt, wir sind es auch. 


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Mit unserer Leidenschaft möchten wir Menschen ermutigen und begeistern, sich kreativ und handwerklich zu verwirklichen.

Vintage – vom Stuhl aufwärts
Tuschel & Fiedler
Florastraße 36
13187 Berlin

www.vintage-vom-stuhl-aufwaerts.de
info@vintage-vom-stuhl-aufwaerts.de

Shop-DaWanda
Facebook
Google+
Twitter
Instagram
Pinterest

Jahresabschluss mit Rückblick. Wir sagen vielen Dank.

Vintage - vom Stuhl aufwärts

Das Jahr neigt sich dem Ende und wir blicken auf viele Ereignisse und Eindrücke unseres großartigen Projektes zurück. Mit dem heutigen Blogbeitrag beenden wir das ereignisreiche Jahr und möchten uns mit einem zusammenfassenden Rückblick bei unseren Familien, Freunden, Partnern, Begleitern und Kritikern für die tolle Unterstützung bedanken.

APRIL

Idee und Gründung

Im sommerlichen April starteten wir mit einer einzigartigen Idee. Mit großem Enthusiasmus und zwei Stühlen gründeten wir unser außergewöhnliches Projekt, das uns bis heute fesselt und begeistert. Unsere Gründungsurkunde hielten wir auf einem Pizzakarton fest.

staendige vertretung in berlin
Fotoaufnahme in Berlin Mitte Ecke Friedrichstrasse

Eine wirklich gute Idee erkennt man daran, dass ihre Verwirklichung von vornherein ausgeschlossen erschien.

Albert Einstein

MAI

3 Tage Durchstarten mit Stühlen

Im schönen Panketal nahmen wir die ersten umfangreichen handwerklichen Aufgaben in Angriff. Mit unserer ersten Generation Stühle richteten wir uns drei Tage in der väterlichen Tuschel-Garage in Panketal ein und arbeiteten unsere Stühle zu außergewöhnlichen Kunstwerken auf. Wir waren sehr erfolgreich und haben eine Menge gelernt. Wir machten uns mit neuen Techniken vertraut und konnten unsere Arbeitsprozesse deutlich verbessern. Einen riesengroßen Dank geht an unsere großartigen Gastgeber, die sich kulinarisch perfekt um unser Wohlergehen gekümmert haben.

Robert und Sebastian in Panketal
Robert und Sebastian in Panketal

 

Juni

Neue Stühle, Endspurt, Logo und digitaler Spatenstich

Fleißig wie die Bienen arbeiteten wir unter perfekten, sommerlichen Wetterbedingungen munter an der Fertigstellung unserer Stühle. Mit einer ungeplanten Neuaufnahme einiger hilfsbedürftiger Sitzgelegenheiten konnten wir unseren künstlerischen Umfang sogar um ein paar Exemplare erweitern. Handwerklich passten wir unseren Fertigungsprozess dank stark ansteigender Lernkurve in Hinblick auf Effizienz weiter an. Mit Festlegung unseres Logos, grundlegendes Gesamtdesign und Entwurf unserer Webseite legten wir den ersten digitalen Spatenstich für unsere Onlinepräsenz.

JULI

Pilznudelpfanne, Flyer, Wickelfalz und Durchstarten mit Stühlen Teil 2

Juli war eine echte Herausforderung. Wir hatten in diesem sommerlichen Monat eine Riesentüte Aufgaben zu bewältigen und es hat einen Heidenspaß gemacht.

Der Beginn machte die Instandsetzung einiger besonders maroder Stühle. Gebrochene Dübelverbindungen und tiefe Holzbeschädigungen meisterten wir wie alte Hasen. Einfach Klasse. Wir entdeckten hellelfenbein als außergewöhnlich schöne und völlig unterschätzte Farbe. Unsere Webseite ging online und wir starteten unseren Blog. Zusätzlich eröffneten wir mit Kanälen auf TwitterInstagram und Facebook unsere Social Media Präsenz, um unser großartiges Projekt zu begleiten. Google+ und Pinterest sollten folgen. Als nächste Herausforderung konnten wir uns hervorragend mit der Nähmaschine anfreunden und unsere Sitzbezüge und rückseitigen Polsterabdeckungen selbst herstellen. Unsere Abdeckungen wurden mit unserem Logo in schwarz weiß zu einem optischen Highlight.

Ein abendliches Meeting, kombiniert mit einer ausgezeichneten Pilznudelpfanne (Rezept gibt es auf Anfrage) und einem aufregenden Fotoshooting resultierten in umfangreichen inhaltlichen Festlegungen unserer Webseite und ausführliche Planungen zum ersten Markttermin. Ebenfalls erstellten wir den erste Entwurf zu unserem Flyer. Wer jetzt denkt, damit war in diesem Monat Schluss, sollte noch einmal Luft holen und sich anschnallen. Als nächstes starteten wir im schönen Panketal noch einmal einen ganzen Tag mit unseren Stühlen durch, erledigten die letzten Holzarbeiten und widmeten uns ausgiebig der Gurtpolsterung. Unseren Flyer stellten wir fertig und die erste Auflage wurde mit Wickelfalz gedruckt. Der geneigte Leser darf jetzt Luft holen.

August

Märkte, Blog, Cradle to Cradle und wir stellen Stühle vor

Der temporeiche Schwung des letzten Monats reichte über den August hinaus und hielt uns erfreulicherweise auf Trab. Mit viel Aufregung und Begeisterung präsentierten wir uns auf dem Kunst- und Handwerkermarkt am Ernst-Reuter-Platz. Viele Leute haben uns zugeschaut, Fragen zu unseren Stühlen gestellt und unseren Flyer mitgenommen. Wir haben eine Menge interessanter Menschen kennengelernt und konnten viele Eindrücke, Anregungen und Ideen mitnehmen.

In unserm Blog veröffentlichten wir einige handwerkliche Lebensläufe unserer bisher fertig gestellten Stühle. Sebastian recherchierte informativ und handwerklich intensiv zu dem Cradle to Cradle Konzept und führte die Technik des Leinöls für Holz in unseren handwerklichen Prozess ein. Mit einem weiteren ereignisreichen Markttermin im großartigen Mauerpark konnten wir unsere Erfahrungen und Erkenntnisse weiter ausbauen und unser Projekt erneut erfolgreich präsentieren.

September

Schleifen hoch zehn – die neuen Stühle

Atemlos ging es weiter. Wir schlossen die Arbeiten an der ersten Stuhl-Generation mit dem Auftritt im Mauerpark ab und nahmen die nächsten Stühle (Generation 1.5) in Angriff. Nach einer zeitintensiven Recherche unserer Bezugsquellen und einem grandiosen Einsatz von Sebastian, der sich superheldengerecht in den Beschaffungsmarkt warf, konnten wir mit neuen, besser gesagt alten Stühlen durchstarten. In vielen handwerklichen Terminen arbeiteten wir unermüdlich und mit großer Begeisterung an der neuen Generation. Durch eine konsequente Arbeitsaufteilung bauten wir unseren Arbeitsprozess in Hinblick auf Verbesserung und Effizienz weiter aus. Mit neuen Stuhldesigns und Konzentration auf den Einsatz überwiegend nachhaltiger Materialien konnten wir den Anspruch an uns und unseren Stühlen noch einmal deutlich steigern.

 

Oktober

Jute, Gründermesse und Herbstmarkt mit Kokosmatten

Diesen Monat beschäftigten wir uns umfassend mit allen möglichen und unmöglichen Stoffen für Polsterbezüge. Hierzu recherchierten wir wieder intensiv nach textilen Eigenschaften und Bezugsquellen. Sebastian besuchte hierzu die Kiez Rösterei K61 in Berlin-Kreuzberg. Neben der Eignung von Kaffeesäcken als Polsterbezüge lernten wir auch eine Menge über fairen Handel mit Kaffee. Bei weiteren Anbietern von Textilien aller Art erstanden wir einige interessante Stoffe für die Polsterbezüge unserer Stühle.

Mit dem Besuch der Gründermesse der deutschen Gründer- und Unternehmertage (deGUT), die diesjährig im alten Flughafen Tempelhof stattfand, konnten wir neben vielen interessanten Vorträgen eine Menge Informationen zu verschiedenen Themen rund um das Thema Gründung und Start Up sammeln. Durch die weitere Entwicklung unserer bisherigen Stuhldesigns haben wir den Grundstein zu einem einheitlichen künstlerischen Konzept gelegt, das unsere zukünftigen Stuhlgenerationen positiv beeinflussen soll.

Als diesjähriger Abschluss der Freilicht-Marktaktivitäten präsentierten wir uns mit der zweiten Stuhlgeneration auf dem Antikmarkt auf dem Marheinekeplatz in Kreuzberg. Wir zeigten handwerkliche Arbeiten und konnten unser Polsterkonzept aus überwiegend nachhaltigen Materialien vorstellen. Die Resonanz war riesig.

November

Polsterkonzept, hinter den Kulissen und Blogbeiträge

Nach den umfangreichen Außen-Aktivitäten im Sommer und Herbst konzentrierten wir unsere Schaffenskraft überwiegend auf den weiteren Ausbau unseres Polsterkonzeptes aus überwiegend nachhaltigen Materialien. Parallel arbeiteten wir „hinter den Kulissen“ intensiv an unserer Social-Media Strategie und unseren digitalen Werkzeugen, um unsere Blogbeiträge effizienter auf allen Plattformen zu erstellen und zu verwalten. Die handwerklichen Arbeiten an unseren Stühlen verfolgten wir konzentriert weiter.

Flora aus Bernau Vorher und Nachher
Flora aus Bernau Vorher und Nachher

Dezember

Deine eigenART, Sponsoring und Jahresabschluss mit Rückblick

Wir besuchten die außergewöhnliche Kunstmesse Deine eigenART im Schloss in Berlin Charlottenburg. In der historisch altehrwürdigen Räumlichkeiten der großen Orangerie gaben sich etwas 150 Aussteller die Ehre und präsentierten ein buntes Potpourri aus Möbel, Karten, Taschen, Geschenkideen, Bilder, Schmuck, Mode, Fotokunst, Upcycling-Produkte und andere handgemachte Kostbarkeiten. Alle Designerstücke und Unikate wurden mit viel Liebe zum Detail und großer Leidenschaft hergestellt.

Als zusätzliche Unterstützung haben wir die Suche nach potentiellen Partnern gestartet, um unser Projekt im kommenden Jahr weiter voranzutreiben. Mit dem heutigen Blogbeitrag beenden wir die diesjährigen Arbeiten und starten im neuen Jahr mit frischen Kräften neu durch.

 


Wir bedanken uns herzlich bei unseren Familien, Freunden, Partnern, Begleitern und Kritikern für die tolle und umfassende Unterstützung. Ohne Euch wäre unser Projekt nicht möglich gewesen. Wir wünschen Euch und Euren Familien ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

 

Wir stellen vor: Flora aus Bernau – Vintage und Holz

Flora aus Bernau Vorher und Nachher

Leistung  

Ein dezenter Vintage-Look und geölte Holzelemente treffen auf kunstvolle Streben, auf eine stilvolle Rückenlehne und einen gradlinigen Korpus. Unser schöner Stuhl aus Bernau vermittelt Ästhetik und Eleganz. Ein formvollendetes und stilgerechtes Design mit einem echten Upcycling-Element.

Ausgangsbasis

Der Stuhl in seinem Ausgangszustand war einigermaßen solide. Die Oberfläche war mit einer dicken und grob aufgetragenen Schicht Lack versehen (schwarz mit gelben Blumenmotiven). Trotz dicker Lackschicht waren die üblichen Abnutzungserscheinungen, wie Schrammen und Kratzer, vorhanden. Das Polster war äußerst abgewetzt und durchgesessen. Die Federung war noch in Ordnung und musste nur instand gesetzt werden. Im Gegensatz zum stabilen Einlegerahmen hatte die Polsterfüllung ihre besten Zeiten hinter sich. Hier war leider nur noch eine fachgerechte Entsorgung der Polsterfüllung möglich. Wir hatten eine Menge zu tun.

Stuhldesign

Für diesen Stuhl haben wir uns für unser Farbkonzept Colour vs C2C entschieden. Mit einer Kombination aus einer reinweißen Lackierung, veredelt mit einem unaufdringlichen Vintage-Look, und geölten Holzelementen haben wir einen modernen Klassiker erschaffen, der seine glanzvolle Vergangenheit stilvoll durchscheinen lässt.

Aufarbeitung Stuhl

Die alte Lackierung entfernten wir mit Deltaschleifer und Schleifpapier. Aufgrund der Dicke der Lackschichten waren mehrere Schleifdurchgänge erforderlich, um das wunderschön gemaserte Holz freizulegen. Durch den Einsatz von bis zu 120er Körnung konnten wir eine absolut glatte Holzoberfläche erreichen. Die zu ölenden Holzelemente haben wir mit Kreppband und Folien abgeklebt, um diese während der Lackierung für die spätere Ölbehandlung zu schützen.

Als Lackierung haben wir die Farbe Ral 9010 (reinweiß) in Form von PU-Acryllack (wasserverdünnbar) in zwei Lagen aufgetragen. Nach der Trocknungszeit von jeweils etwa 48 Stunden wurde die Lackschicht für den nächsten Anstrich angeschliffen. Nach der zweiten und letzten Lackschicht haben wir an den vorgeplanten Stellen vorsichtig mit Schleifpapier den gewünschten Vintage-Look herausgearbeitet. Bewusst haben wir hier einen dezenten Look gewählt, um das Stuhldesign ausgewogen und stimmig zu gestalten. Reinweiße Lackierung und geöltes Holz als gleichberechtigte und sich ergänzende Designelemente.

Für die Veredelung der nicht lackierten Holzelemente entschieden wir uns für kaltgepresstes 100%iges Bioleinöl. Mit einem Baumwollstoff trugen wir dieses wunderbare Öl in drei Durchgängen auf. Nach jedem Durchgang waren ein Minimum von 24 Stunden Trocknungszeit erforderlich, um dem Holz Aufnahme des Öls zu ermöglichen. Mit Schleifwolle wurde die letzten Unebenheiten des geölten Holzes beseitigt.

Aufarbeitung Polster

Das Polster befand sich in einem extrem abgewetzten Zustand. Bis auf die noch wiederverwendbare Federung wurden Bezugsstoff und die einfache Polsterfüllung vom Einlegerahmen gelöst und fachgerecht entsorgt. Der Einlegerahmen war stabil und bedurfte keiner Neuverleimung. Der vorhandene Federkorb war noch in Ordnung, es fehlten nur ein paar Ketten, die ersetzt wurden. Einige der vernagelten Verbindungen (Federkorb zum Einlegerahmen) mussten ebenfalls ersetzt werden.

Für die Polsterung überspannten wir zuerst die Federung mit einer Lage Federleinen ab, um den Federkorb inklusive Einlegerahmen abzudecken. Das eigentliche Polster bauten wir durch eine Lage Afrik (Palmfaser), Kokosmatte und graue Polsterwatte auf. Diese Materialien wurden anhand der Maße des Einlegerahmens zugeschnitten und angepasst. Als Bezug haben wir uns für einen festen Streifenstoff in dezenten Farben entschieden. Der Stoff wurde nach Auflage des Polsters zugeschnitten. Die Befestigung des Stoffes erfolgte mittels Handtacker. Die Enden des Bezuges wurden umgeschlagen und an den gegenüber liegenden Seiten des Einlegerahmens zuerst oben und unten, dann links und rechts, jeweils mittig und auf Spannung befestigt. Zu den Enden hin wurde der Bezug gerade und faltenlos gespannt und fixiert. Für die Ecken wurde zunächst eine Seite des Bezuges bis an den Rand befestigt, das Ende der anderen Seite in eine saubere Falten gelegt und dann ebenfalls mit dem Tacker fixiert. Der überstehende Bezug wurde mit einem Cuttermesser abgeschnitten. Zum Schluss wurde die Rückseite des Einlegerahmens mit unserer Stoffabdeckung, inklusive unserem Logo, abgedeckt und ebenfalls befestigt.

Fazit

Mit einer Kombination aus einem einfarbigen und dezenten Vintage-Look und geölten Holzelementen haben wir dem ursprünglichen Stuhl ein formvollendetes und stilgerechtes Stuhldesign ermöglicht. Die natürliche Schönheit der sichtbaren Holzelemente und der dezente Vintage-Look der reinweißen Lackierung bilden hierbei visuelle, in sich stimmige, Höhepunkte. Durch die Kombination der eingesetzten ökologisch konsequenten Materialien (Leinöl, Palmfaser, Kokosmatte), umweltschonender Lackierung (PU-Lack wasserverdünnbar) und wiederverwendeten Stoff konnten wir diesen Stuhl in einem umweltschonenden und außergewöhnlichen Stuhldesign neu gestalten.

Leistung


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Mit unserer Leidenschaft möchten wir Menschen ermutigen und begeistern, sich kreativ und handwerklich zu verwirklichen.

Vintage – vom Stuhl aufwärts
Tuschel & Fiedler
Florastraße 36
13187 Berlin

www.vintage-vom-stuhl-aufwaerts.de
info@vintage-vom-stuhl-aufwaerts.de
FacebookGoogle+TwitterInstagramPinterest

Marheinekeplatz – Herbstmarkt mit Kokosmatten

Vintage - vom Stuhl aufwärts auf dem Marheinekeplatz Berlin Kreuzberg

Wir stellen heute auf dem Antikmarkt Marheinekeplatz in Berlin-Kreuzberg unsere neue Stuhlgeneration vor. Mit Polstermaterialien aus natürlichen Materialien (Kokosmatten, Palmfaser, Jute, Leinen) werden wir handwerkliche Arbeiten live auf dem Stand zeigen. In Kürze werden wir unsere neuen Schätze auf unserer Webseite vorstellen, inklusive ausführlichen Lebensläufen und Vorher/Nachher Fotos. Der heutige Tag ist komplett durchgeplant, alle Materialien und Pläne sind aufeinander abgestimmt wie ein Schweizer Uhrwerk. Die Aufregung wächst, wir sind bereit. Wird ein Hammertag. Wir freuen uns.

Start

Wir starteten den heutigen Tag in Berlin. Unsere Autos waren randvoll mit Stühlen, Polstermaterialien in jeglicher Form, Werkzeugen und sonstigen Diversitäten gefüllt. Wir trafen uns am Garten zum morgendlichen Frühstück und positionierten uns verkehrsneutral auf einer gleisnahen Verkehrsinsel. Die Straßenbahnführer, die an uns und unserer Frühstücktafel vorüber fuhren, hatten bestimmt auch ihren Spaß. Mit Kuchen und Kaffee läuteten wir den heutigen Meilenstein ein. Der Herbst hatte das Wetter fest im Griff, es war bereits ordentlich frisch. In den Autos waren noch ein paar Millimeter Platz, ein paar zusätzliche Stühle fanden tatsächlich noch Unterschlupf. Es ist erstaunlich, was in einen Kleinwagen so alles reinpasst. Im Konvoi fuhren wir los und schlängelten uns durch das morgendliche Berlin.

Markt, Polster, Handwerk

Der Antikmarkt auf dem Marheinekeplatz in Berlin findet jeden Samstag und Sonntag statt. In der typischen und sympathischen Kreuzberger Atmosphäre tummeln sich allerlei private und gewerbliche Händler und bieten Kunst, Designerstücke, Bücher, gebrauchtes, Antiquitäten, Schallplatten und noch vieles mehr an. Unterstützung erhalten die Marktteilnehmer vom Standverleih Krüger, der mit robusten und optisch ansprechenden Leihständen dem Markt ein einheitliches und angemessenes Gesamtbild ermöglicht. Die Markthalle (nur Samstags offen), Cafés und kleine Restaurants, die sich rund um den Marktplatz angesiedelt haben, halten ein buntes und kulinarisch hochwertiges Angebot für die Besucher und Anwohner bereit.

Auf dem Markt angekommen fanden wir rasch unseren Stand. Unsere Standnachbarn waren bereits fleißig bei der Ausstattung ihrer Stände zugange. Wir luden unsere Autos aus, bestückten unseren Stand und legten los. Unser Stand war bis oben hin mit Stühlen und Materialien gefüllt. Auf der Agenda standen neben den neuen Stühlen auch handwerkliche Aufgaben. Wir hatten für alle Stühle die vorbereiteten Einlegerahmen, Polstermaterialen und Werkzeuge mitgenommen, um am Stand handwerkliche Arbeiten zu zeigen. Unsere Flyer und Visitenkarten hatten wir ebenfalls dabei.

Für die Polster hatten wir die Polstermaterialien in Vorbereitung auf den Markttermin grob in der erforderlichen Größe zugeschnitten. Wir setzten für die neue Stuhlgeneration größtenteils auf natürliche Postermaterialien. Neben Kokosmatten mit Naturlatex, Afrik (Palmfasermatten) und Jute fanden auch Leinen Einzug in unsere Polster. Die endgültigen Zuschnitte der robusten Kokosmatten und Palmfasern konnten wir dank hochwertiger Werkzeuge mühelos und materialschonend bewältigen. Den eigentlichen Bezugsstoff legten wir vor Ort fest. Insgesamt fertigten wir zwei vollständige Polster und konnten somit für zwei der neuen Stühle das Stuhldesign vollenden.

Auf dem Markt waren eine Menge Besucher unterwegs. Im Gegensatz zu dem letzten Marktauftritt im Mauerpark waren es jedoch keine Menschenmassen. Dennoch eröffnete uns vielfach die Möglichkeit, interessierten Besuchern unser Projekt vorstellen. Unsere Flyer und Visitenkarten verteilten wir aktiv im Gespräch mit den Leuten. Insbesondere unser Motto „Wir retten Stühle“ und der von uns fokussierte Aspekt der Nachhaltigkeit erweckte Interesse. Unsere Stuhldesigns fanden ebenfalls großen Anklang. Hier bekamen wir eine Menge Fragen und das für uns so wichtige Feedback.

Flora aus Bernau, fertig
Flora aus Bernau, fertig

Abschluss

Gegen 17.00 Uhr neigte sich der Antikmarkt seinem feierabendlichen Ende entgegen. Einige Standnachbarn hatten bereits zusammengepackt. Wir schlossen ebenfalls die aktive Vermarktung ab, räumten unseren Stand leer und die Autos wieder ein. Geübt und prozesssicher waren wir nach kurzer Zeit abfahrbereit. Das Tageslicht zeigte bereits die ersten Ermüdungserscheinungen. Im Konvoi fuhren wir durch das abendliche Berlin zurück zum Garten. Angekommen luden die Autos aus und verstauten die gesamte Ladung. Der großartige Tag war hier für uns zu Ende. Zwei Stühle haben wir mit einem wunderbaren Polster aus überwiegend natürlichen Materialien zu einem einzigartigen Stuhldesign verholfen. Wir haben eine Menge an Informationen erhalten und überwiegend positives Feedback mitgenommen. Die Resonanz war riesig.


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Mit unserer Leidenschaft möchten wir Menschen ermutigen und begeistern, sich kreativ und handwerklich zu verwirklichen.

Vintage – vom Stuhl aufwärts
Tuschel & Fiedler
Florastraße 36
13187 Berlin

www.vintage-vom-stuhl-aufwaerts.de
info@vintage-vom-stuhl-aufwaerts.de
FacebookGoogle+TwitterInstagramPinterest