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Altes Holz oder was – Stuhldesign als Gesamtkonzept

Stuhldesign mit Leinöl und Visitenkarte

Anekdote

Was ist das perfekte Design für einen alten Holzstuhl? Hierauf gibt es auf die Schnelle vermutlich keine eindeutige und klare Antwort. Schauen wir jedoch genauer hin und beschäftigen wir uns mit dem betroffenen Stuhl, so ergibt sich das passende Design fast von selbst. Eine Anekdote über das Kunstwerk eines berühmten Künstlers aus der italienischen Hochrenaissance hat folgenden Satz  geprägt:

Der David war immer schon da gewesen. Ich musste lediglich den überflüssigen Marmor um ihn herum entfernen.

Zweifelsohne mag man dem unbekannten Verfasser Recht geben. Ein natürliches Stuhldesign sollte, nach unserer Auffassung, seine Form, Material seine Geschichte aufgreifen und weiterführen. Die wesentlichen positiven Merkmale dürfen dabei nicht überdeckt werden. Eine schöne Holzmaserung und geschwungene Formen müssen ebenso Berücksichtigung in der Gestaltung finden wie erforderliche Arbeitsprozesse und nachhaltige Umsetzung eines Gesamtkonzeptes für den Stuhl. Wir haben bei unserer Arbeit mit den alten Stühlen festgestellt, das die Stühle in ihrem ursprünglichen Zustand, nämlich ohne Farbschichten oder unendlich viele Klarlackschichten, wesentlich natürlicher und schöner wirken und ihre optische Stärken viel intensiver zu Geltung kommen.

Stuhldesign

Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, bei unserer zweiten Generation einigen Exemplaren ein natürliches Stuhldesign zu verpassen. Hierzu werden wir das bereits erwähnte Cradle to Cradle (C2C) Konzept anwenden. Neben dem Einsatz von Holzölen werden wir auch in Bezug auf die Polsterung (man beachte das Wortspiel) auf natürliche Rohstoffe setzen und diese vier Stühle unter dem Label inspired by cradle to cradle veröffentlichen.

Stuhldesign Entwürfe
Stuhldesign Entwürfe

Zu den anderen Stühlen haben wir unsere Designs aus der ersten Generation Stühle durch intensive Recherche und zahllose Farbkombinationen weiterentwickelt. Aus den Resonanzen der beiden Flohmarkttermine und den Erfahrungen der C2C Recherche sind zahllose Designideen entstanden, die wir unter einem Farbkonzept mit der Bezeichnung Colour vs C2C zusammengefasst haben und für einen Teil unserer neuen Generation Stühle umsetzen werden.

Das Farbkonzept umfassen insgesamt drei Schwerpunkte:

Farbkonzept Colour vs C2C:
  • Einsatz von miteinander harmonierenden Farben kombiniert mit optisch strukturellen Oberflächen
  • Beibehaltung von natürlicher Holzoptik
  • Verwendung von komplementären  Stoffbezügen mit einer klaren Designsprache, die einen flexiblen Einsatz für jeden Stuhl ermöglichen.

Wir sind überzeugt, dass unsere Stühle als Gesamtkonzept aus der Masse herausragen und sich von Massenindustrieprodukten durchaus abheben.

 


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Mit unserer Leidenschaft möchten wir Menschen ermutigen und begeistern, sich kreativ und handwerklich zu verwirklichen.

Vintage – vom Stuhl aufwärts
Tuschel & Fiedler
Florastraße 36
13187 Berlin

www.vintage-vom-stuhl-aufwaerts.de
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Alles Jute mit der Bohne. Fairer Handel mit Kaffee.

Sebastian

Was haben eine Kaffeerösterei, Stühle und fairer Handel gemeinsam? Eine ganze Menge, wie die folgenden Begebenheiten bezeugen können. Für unsere neue Stuhlgeneration haben wir intensiv auf allen Kanälen die Recherchemaschine auf Hochtouren gebracht und uns mit allen möglichen und unmöglichen Stoffen für Polsterbezüge auseinandergesetzt. Auf der Suche speziell nach natürlichen und nach unseren Maßstäben nachhaltigen Sitzpolsterbezügen, die den Cradle to Cradle Kriterien  entsprechen, stießen wir auf die Kiez Rösterei K61 in Berlin-Kreuzberg.

Die Kiezrösterei

Die Rösterei wurde im Jahr 2008 gegründet und hat derzeit eine Jahresproduktion von 10 Tonnen Kaffee. Der Inhaber und Gründer, Stefan Bracht, bietet zusammen mit seinem Rösterei-Team verschiedene Kaffeesorten aus unterschiedlichen Herkunftsländern an. Die Rösterei arbeitet eng mit einer Reihe von Partnern zusammen, die sich für faire Handelsbedingungen aller Beteiligten in der Erzeugerkette einsetzen. Als eine der Partnerschaften sei hier die faire Handelsbewegung Deutschland genannt (GEPA). Stefan Bracht reist regelmäßig in die Herkunftsländer des Kaffees, um direkt vor Ort Kontakte zu knüpfen und auszubauen. Das der Rösterei thematisch angeschlossene Kaffeemuseum Berlin bietet dem geneigten Kaffeeliebhaber kulturellen Genuss in Form von umfangreichen Informationen über die Geschichte, Anbau, Verarbeitung und Zubereitung des koffeinhaltigen Kultgetränks.

Naturfasern

Kaffeesäcke
Kaffeesäcke

Bei der Beschaffung von Rohkaffee wird die Kiezrösterei aus verschiedenen Herkunftsländern, unter Anderem Südamerika, Afrika oder den Antillen, beliefert. Transportiert werden die Kaffeebohnen dabei in Kaffeesäcken. Die Kaffeesäcke können aus unterschiedlichen Stoffen, wie zum Beispiel Sisal, Jute oder Baumwollfasern bzw. Kunstfasern bestehen. Sisal ist eine Naturfaser, die aus der Sisal-Agave gewonnen wird und seit dem 19. Jahrhundert Verwendung findet. Als wichtigste Naturfaser nach Baumwolle, gemessen an der weltweiten Verbrauchsmenge, ist Jute vollständig biologisch abbaubar. Als nachwachsende Rohstoffe sind diese beiden Naturfasern für uns und unseren Stühlen in Bezug auf natürliche Materialien besonders interessant.

Stühle + Kaffeesäcke

Und hier haben wir auch eine perfekte Verbindung zu unseren Stühlen gefunden. Unsere Vision: Eine Kombination von restaurierten Stühlen und Polsterbezügen aus biologisch abbaubaren Kaffeesäcken. Das Ganze vor dem Hintergrund von fairen Handelsbedingungen und Einsatz von umweltschonenden Materialien ist das Endprodukt eine perfekte Kombination. Ich entscheide mich für alle drei Säcke aus den verschiedenen Materialien. Wir werden diese auf Eignung für unsere Polsterbezüge testen.

Bilanz des heutigen Tages:
1 Jutesack gekauft
1 Sisalsack gekauft
1 Baumwoll/Kunstfasersack gekauft
1 Athopien-Kaffee gekauft
1 Museumsheft mitgenommen
1 tollen Kontakt geknüpft
Inhaber Stefan Bracht von der Kiezrösterei und Sebastian Tuschel
Inhaber Stefan Bracht von der Kiezrösterei mit Sebastian Tuschel

 


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Mit unserer Leidenschaft möchten wir Menschen ermutigen und begeistern, sich kreativ und handwerklich zu verwirklichen.

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Schleifen hoch zehn und Klobürste XL

Kreuzberg und Lichtenberg Stuhl

Neue Stühle und Schleifen in Panketal

In den letzen Tagen und Wochen haben wir aktiv an dem Start der nächsten Generation Stühle gearbeitet. Nach intensiver Recherche unserer Bezugsquellen und einem heldenhaften Einsatz von Sebastian, der sich superheldengerecht in den Beschaffungsmarkt geworfen hat, haben wir insgesamt 8 neue wunderschöne Stühle in den Startlöchern mit einem Riesenpotential.

Sebastian hat die äußerst anstrengende Aufgabe des Schleifens übernommen und fast alle Stühle in den letzten Tagen von alten Farben und Lacken befreit. Der Hälfte der Stühle haben wir das Cradle to Cradle Konzept verordnet und werden dieses Konzept entsprechend zu einem nachhaltigen und optisch grandiosen Ergebnis verhelfen. Die anderen Kandidaten werden wir mit neuen und weiter entwickelten Designs zu außergewöhnlichen Unikaten aufarbeiten. Mit den letzten beiden Flohmarktterminen haben wir eine Menge Feedback erhalten und konnten unsere bereits fertigen Stühle der ersten Generation in eine optisch gelungene Rangfolge bringen. Diese Designs haben wir, unter Berücksichtigung von natürlicher Optik und nachhaltiger Holzveredelung, in den  verschiedensten Versionen weiterentwickelt. Ausgehend von den theoretischen Designideen sind wir selber auf die tatsächlichen Ergebnisse der fertigen Stühle gespannt und werden in Kürze die neue Stuhlgeneration veröffentlichen. Jeder Stuhl bekommt natürlich einen ausführlichen Lebenslauf und eine Leistungsbeschreibung zum Nachlesen.

Nachtrag 1

Unser heutiges Pensum lautete: Schleifen, schleifen, schleifen. Die letzen drei Stühle warteten auf Befreiung von optischen Altlasten und hatten eine Menge von alten Farbschichten und Lackierungen zu bieten. Drei Stunden Dauerschleifen und Staubwolken später standen die Stühle in ihren natürlichen Gewändern da. Mehrfach vermissten wir schmerzlich eine dringend notwendige Erfindung, die das Schleifen übernehmen könnte. Das Konzept des Kartoffelschälens mittles Klobürste kam mir in den Sinn. Möglicherweise brauchen wir nur eine größere Bürste und ein Schwimmbecken. Mmmhh… !

Nachtrag 2

Wir stellten fest, das die Stühle ohne Lack und Farben deutlich besser zur Geltung kamen und verordneten für zwei der Stühle das Cradle to Cradle Konzept (C2C) mit Öl statt Farbe. Zusammen mit den ersten beiden C2C-Stühlen hatten wir jetzt vier Stühle, die ausschließlich mit Leinöl und natürlichen Stoffen bearbeitet wurden, die wir mit einem nachhaltigen Polsterkonzept ergänzen werden. Zu dem heutigen Schleifmarathon konnten wie außerdem noch einen Stuhl komplett demontieren und zwei Einlegerahmen bis auf das nackte Holz demontieren. Als Tagesabschluss fanden wir uns beim Italiener Dongiovanni ein und schlossen den Tag mit einem Meeting bei Pizza und Alster.

Bilanz des heutigen Tages:
1 Stuhl demontiert
3 Stühle geschliffen
2 Einlegerahmen entkernt
– Phase 1.5 gestartet
– Neues Budget verabschiedet
– Neue Designs besprochen
– Flohmarkttermine festgelegt
– Social Network Strategie abgestimmt
– Aufgabenverteilung abgestimmt

 


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Mit unserer Leidenschaft möchten wir Menschen ermutigen und begeistern, sich kreativ und handwerklich zu verwirklichen.

Vintage – vom Stuhl aufwärts
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Florastraße 36
13187 Berlin

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Cradle to Cradle mit Schliff und Öl

Technischer Kreislauf: Quelle Cradle to Cradle e.V.

Quelle: Cradle to Cradle e.V.

Sebastian

Nach dem äußerst interessanten Besuch bei dem Cradle to Cradle Team vor ein paar Tagen werden wir das Thema Nachhaltigkeit weiter ausbauen. Ich habe hierfür zwei neue beziehungsweise alte Stühle als Testkandidaten erworben. Diese beiden Stühle mit altem Lack und durchgesessenen Federpolstern sollen ein neues Antlitz bekommen. Ich werde das Thema Nachhaltigkeit gestalterisch und energetisch berücksichtigen. Vorbild dabei ist das Cradle to Cradle-Konzept.

Für die weitere nachhaltige Holzbehandlung unserer beiden Stühle habe ich in den letzten Tagen intensiv zu dem Thema „Ölen von Holz“ recherchiert. Das beste Argument, Öl zu verwenden, ist, dass das Holz seinen natürlichen Charme behält und die Holzmaserung sichtbar bleibt. Im Gegensatz zu Lack dringt das unbehandelte Öl tief in das Holz ein und versiegelt es nicht nur von außen. Ein Nachteil wiederum sind die wesentlich längeren Trocknungszeiten.
Ich habe mich für Leinöl entschieden, welches schon seit vielen Jahrhunderten in der Holzverarbeitung angewendet wird. Dieses wird auch in Baumärkten unter dem Namen Leinölfirnis angeboten. Im Leinölfirnis sind sogenannte Sikkative enthalten, die den Trocknungsprozess verkürzen. Da ich nach dem Cradle to Cradle-Konzept arbeiten möchte, habe ich mich für kaltgepresstes 100% Bioleinöl entschieden, welches in mehreren Gängen auftragen wird.

Bilanz des heutigen Tages:
-Schleifen mit 60-Papier mit Deltaschleifer
-Schleifen mit 80-Papier von Hand
-Schleifen mit 120-Papier von Hand
-Ölen mit Leinöl

Sebastian bei Cradle to Cradle

Sequenz 06 from Sebastian on Vimeo.

Cradle to Cradle

Ich wurde von einem sehr aufgeschlossenen und freundlichen Cradle to Cradle Team empfangen, welches mir einige Grundlagen mitgab:
Übersetzt heißt Cradle to Cradle so viel wie „von der Wiege zur Wiege“. Das Konzept kommt aus Amerika und soll eine Alternative zum enormen Ressourcenverbrauch und den durch uns Menschen verursachten Müll bieten. Betrachtet man die Idee etwas genauer, stellt man schnell fest, dass es sich um keine neue Idee handelt. Beispielsweise wird das Konzept schon seit vielen Jahren in der nachhaltigen Landwirtschaft bei der internationalen Biomarke Demeter umgesetzt. Demeter steht für Produkte der Biologisch-Dynamischen Wirtschaftsweise (Quelle: Demeter e.V. )

Die Kreisläufe

Im Fokus stehen hierbei Materialien, die entweder nach ihrem VERBRAUCH zu 100 Prozent biologisch abbaubar sind oder nach ihrem GEBRAUCH getrennt und vollständig wiederverwendet werden können. Energie wird aus erneuerbaren Quellen gewonnen wie zum Beispiel aus Wind, Wasser oder Sonne.