Alle Artikel mit dem Schlagwort: Cradle to Cradle

Wir stellen vor: Flora aus Bernau – Vintage und Holz

Flora aus Bernau Vorher und Nachher

Leistung zum Shop

 

Ein dezenter Vintage-Look und geölte Holzelemente treffen auf kunstvolle Streben, auf eine stilvolle Rückenlehne und einen gradlinigen Korpus. Unser schöner Stuhl aus Bernau vermittelt Ästhetik und Eleganz. Ein formvollendetes und stilgerechtes Design mit einem echten Upcycling-Element.

Ausgangsbasis

Der Stuhl in seinem Ausgangszustand war einigermaßen solide. Die Oberfläche war mit einer dicken und grob aufgetragenen Schicht Lack versehen (schwarz mit gelben Blumenmotiven). Trotz dicker Lackschicht waren die üblichen Abnutzungserscheinungen, wie Schrammen und Kratzer, vorhanden. Das Polster war äußerst abgewetzt und durchgesessen. Die Federung war noch in Ordnung und musste nur instand gesetzt werden. Im Gegensatz zum stabilen Einlegerahmen hatte die Polsterfüllung ihre besten Zeiten hinter sich. Hier war leider nur noch eine fachgerechte Entsorgung der Polsterfüllung möglich. Wir hatten eine Menge zu tun.

Stuhldesign

Für diesen Stuhl haben wir uns für unser Farbkonzept Colour vs C2C entschieden. Mit einer Kombination aus einer reinweißen Lackierung, veredelt mit einem unaufdringlichen Vintage-Look, und geölten Holzelementen haben wir einen modernen Klassiker erschaffen, der seine glanzvolle Vergangenheit stilvoll durchscheinen lässt.

Aufarbeitung Stuhl

Die alte Lackierung entfernten wir mit Deltaschleifer und Schleifpapier. Aufgrund der Dicke der Lackschichten waren mehrere Schleifdurchgänge erforderlich, um das wunderschön gemaserte Holz freizulegen. Durch den Einsatz von bis zu 120er Körnung konnten wir eine absolut glatte Holzoberfläche erreichen. Die zu ölenden Holzelemente haben wir mit Kreppband und Folien abgeklebt, um diese während der Lackierung für die spätere Ölbehandlung zu schützen.

Als Lackierung haben wir die Farbe Ral 9010 (reinweiß) in Form von PU-Acryllack (wasserverdünnbar) in zwei Lagen aufgetragen. Nach der Trocknungszeit von jeweils etwa 48 Stunden wurde die Lackschicht für den nächsten Anstrich angeschliffen. Nach der zweiten und letzten Lackschicht haben wir an den vorgeplanten Stellen vorsichtig mit Schleifpapier den gewünschten Vintage-Look herausgearbeitet. Bewusst haben wir hier einen dezenten Look gewählt, um das Stuhldesign ausgewogen und stimmig zu gestalten. Reinweiße Lackierung und geöltes Holz als gleichberechtigte und sich ergänzende Designelemente.

Für die Veredelung der nicht lackierten Holzelemente entschieden wir uns für kaltgepresstes 100%iges Bioleinöl. Mit einem Baumwollstoff trugen wir dieses wunderbare Öl in drei Durchgängen auf. Nach jedem Durchgang waren ein Minimum von 24 Stunden Trocknungszeit erforderlich, um dem Holz Aufnahme des Öls zu ermöglichen. Mit Schleifwolle wurde die letzten Unebenheiten des geölten Holzes beseitigt.

Aufarbeitung Polster

Das Polster befand sich in einem extrem abgewetzten Zustand. Bis auf die noch wiederverwendbare Federung wurden Bezugsstoff und die einfache Polsterfüllung vom Einlegerahmen gelöst und fachgerecht entsorgt. Der Einlegerahmen war stabil und bedurfte keiner Neuverleimung. Der vorhandene Federkorb war noch in Ordnung, es fehlten nur ein paar Ketten, die ersetzt wurden. Einige der vernagelten Verbindungen (Federkorb zum Einlegerahmen) mussten ebenfalls ersetzt werden.

Für die Polsterung überspannten wir zuerst die Federung mit einer Lage Federleinen ab, um den Federkorb inklusive Einlegerahmen abzudecken. Das eigentliche Polster bauten wir durch eine Lage Afrik (Palmfaser), Kokosmatte und graue Polsterwatte auf. Diese Materialien wurden anhand der Maße des Einlegerahmens zugeschnitten und angepasst. Als Bezug haben wir uns für einen festen Streifenstoff in dezenten Farben entschieden. Der Stoff wurde nach Auflage des Polsters zugeschnitten. Die Befestigung des Stoffes erfolgte mittels Handtacker. Die Enden des Bezuges wurden umgeschlagen und an den gegenüber liegenden Seiten des Einlegerahmens zuerst oben und unten, dann links und rechts, jeweils mittig und auf Spannung befestigt. Zu den Enden hin wurde der Bezug gerade und faltenlos gespannt und fixiert. Für die Ecken wurde zunächst eine Seite des Bezuges bis an den Rand befestigt, das Ende der anderen Seite in eine saubere Falten gelegt und dann ebenfalls mit dem Tacker fixiert. Der überstehende Bezug wurde mit einem Cuttermesser abgeschnitten. Zum Schluss wurde die Rückseite des Einlegerahmens mit unserer Stoffabdeckung, inklusive unserem Logo, abgedeckt und ebenfalls befestigt.

Fazit

Mit einer Kombination aus einem einfarbigen und dezenten Vintage-Look und geölten Holzelementen haben wir dem ursprünglichen Stuhl ein formvollendetes und stilgerechtes Stuhldesign ermöglicht. Die natürliche Schönheit der sichtbaren Holzelemente und der dezente Vintage-Look der reinweißen Lackierung bilden hierbei visuelle, in sich stimmige, Höhepunkte. Durch die Kombination der eingesetzten ökologisch konsequenten Materialien (Leinöl, Palmfaser, Kokosmatte), umweltschonender Lackierung (PU-Lack wasserverdünnbar) und wiederverwendeten Stoff konnten wir diesen Stuhl in einem umweltschonenden und außergewöhnlichen Stuhldesign neu gestalten.

 

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Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Mit unserer Leidenschaft möchten wir Menschen ermutigen und begeistern, sich kreativ und handwerklich zu verwirklichen.

Vintage – vom Stuhl aufwärts
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Altes Holz oder was – Stuhldesign als Gesamtkonzept

Stuhldesign mit Leinöl und Visitenkarte

Anekdote

Was ist das perfekte Design für einen alten Holzstuhl? Hierauf gibt es auf die Schnelle vermutlich keine eindeutige und klare Antwort. Schauen wir jedoch genauer hin und beschäftigen wir uns mit dem betroffenen Stuhl, so ergibt sich das passende Design fast von selbst. Eine Anekdote über das Kunstwerk eines berühmten Künstlers aus der italienischen Hochrenaissance hat folgenden Satz  geprägt:

Der David war immer schon da gewesen. Ich musste lediglich den überflüssigen Marmor um ihn herum entfernen.

Zweifelsohne mag man dem unbekannten Verfasser Recht geben. Ein natürliches Stuhldesign sollte, nach unserer Auffassung, seine Form, Material seine Geschichte aufgreifen und weiterführen. Die wesentlichen positiven Merkmale dürfen dabei nicht überdeckt werden. Eine schöne Holzmaserung und geschwungene Formen müssen ebenso Berücksichtigung in der Gestaltung finden wie erforderliche Arbeitsprozesse und nachhaltige Umsetzung eines Gesamtkonzeptes für den Stuhl. Wir haben bei unserer Arbeit mit den alten Stühlen festgestellt, das die Stühle in ihrem ursprünglichen Zustand, nämlich ohne Farbschichten oder unendlich viele Klarlackschichten, wesentlich natürlicher und schöner wirken und ihre optische Stärken viel intensiver zu Geltung kommen.

Stuhldesign

Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, bei unserer zweiten Generation einigen Exemplaren ein natürliches Stuhldesign zu verpassen. Hierzu werden wir das bereits erwähnte Cradle to Cradle (C2C) Konzept anwenden. Neben dem Einsatz von Holzölen werden wir auch in Bezug auf die Polsterung (man beachte das Wortspiel) auf natürliche Rohstoffe setzen und diese vier Stühle unter dem Label inspired by cradle to cradle veröffentlichen.

Stuhldesign Entwürfe
Stuhldesign Entwürfe

Zu den anderen Stühlen haben wir unsere Designs aus der ersten Generation Stühle durch intensive Recherche und zahllose Farbkombinationen weiterentwickelt. Aus den Resonanzen der beiden Flohmarkttermine und den Erfahrungen der C2C Recherche sind zahllose Designideen entstanden, die wir unter einem Farbkonzept mit der Bezeichnung Colour vs C2C zusammengefasst haben und für einen Teil unserer neuen Generation Stühle umsetzen werden.

Das Farbkonzept umfassen insgesamt drei Schwerpunkte:

Farbkonzept Colour vs C2C:
  • Einsatz von miteinander harmonierenden Farben kombiniert mit optisch strukturellen Oberflächen
  • Beibehaltung von natürlicher Holzoptik
  • Verwendung von komplementären  Stoffbezügen mit einer klaren Designsprache, die einen flexiblen Einsatz für jeden Stuhl ermöglichen.

Wir sind überzeugt, dass unsere Stühle als Gesamtkonzept aus der Masse herausragen und sich von Massenindustrieprodukten durchaus abheben.

 


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Mit unserer Leidenschaft möchten wir Menschen ermutigen und begeistern, sich kreativ und handwerklich zu verwirklichen.

Vintage – vom Stuhl aufwärts
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Schleifen hoch zehn und Klobürste XL

Kreuzberg und Lichtenberg Stuhl

Neue Stühle und Schleifen in Panketal

In den letzen Tagen und Wochen haben wir aktiv an dem Start der nächsten Generation Stühle gearbeitet. Nach intensiver Recherche unserer Bezugsquellen und einem heldenhaften Einsatz von Sebastian, der sich superheldengerecht in den Beschaffungsmarkt geworfen hat, haben wir insgesamt 8 neue wunderschöne Stühle in den Startlöchern mit einem Riesenpotential.

Sebastian hat die äußerst anstrengende Aufgabe des Schleifens übernommen und fast alle Stühle in den letzten Tagen von alten Farben und Lacken befreit. Der Hälfte der Stühle haben wir das Cradle to Cradle Konzept verordnet und werden dieses Konzept entsprechend zu einem nachhaltigen und optisch grandiosen Ergebnis verhelfen. Die anderen Kandidaten werden wir mit neuen und weiter entwickelten Designs zu außergewöhnlichen Unikaten aufarbeiten. Mit den letzten beiden Flohmarktterminen haben wir eine Menge Feedback erhalten und konnten unsere bereits fertigen Stühle der ersten Generation in eine optisch gelungene Rangfolge bringen. Diese Designs haben wir, unter Berücksichtigung von natürlicher Optik und nachhaltiger Holzveredelung, in den  verschiedensten Versionen weiterentwickelt. Ausgehend von den theoretischen Designideen sind wir selber auf die tatsächlichen Ergebnisse der fertigen Stühle gespannt und werden in Kürze die neue Stuhlgeneration veröffentlichen. Jeder Stuhl bekommt natürlich einen ausführlichen Lebenslauf und eine Leistungsbeschreibung zum Nachlesen.

Nachtrag 1

Unser heutiges Pensum lautete: Schleifen, schleifen, schleifen. Die letzen drei Stühle warteten auf Befreiung von optischen Altlasten und hatten eine Menge von alten Farbschichten und Lackierungen zu bieten. Drei Stunden Dauerschleifen und Staubwolken später standen die Stühle in ihren natürlichen Gewändern da. Mehrfach vermissten wir schmerzlich eine dringend notwendige Erfindung, die das Schleifen übernehmen könnte. Das Konzept des Kartoffelschälens mittles Klobürste kam mir in den Sinn. Möglicherweise brauchen wir nur eine größere Bürste und ein Schwimmbecken. Mmmhh… !

Nachtrag 2

Wir stellten fest, das die Stühle ohne Lack und Farben deutlich besser zur Geltung kamen und verordneten für zwei der Stühle das Cradle to Cradle Konzept (C2C) mit Öl statt Farbe. Zusammen mit den ersten beiden C2C-Stühlen hatten wir jetzt vier Stühle, die ausschließlich mit Leinöl und natürlichen Stoffen bearbeitet wurden, die wir mit einem nachhaltigen Polsterkonzept ergänzen werden. Zu dem heutigen Schleifmarathon konnten wie außerdem noch einen Stuhl komplett demontieren und zwei Einlegerahmen bis auf das nackte Holz demontieren. Als Tagesabschluss fanden wir uns beim Italiener Dongiovanni ein und schlossen den Tag mit einem Meeting bei Pizza und Alster.

Bilanz des heutigen Tages:
1 Stuhl demontiert
3 Stühle geschliffen
2 Einlegerahmen entkernt
– Phase 1.5 gestartet
– Neues Budget verabschiedet
– Neue Designs besprochen
– Flohmarkttermine festgelegt
– Social Network Strategie abgestimmt
– Aufgabenverteilung abgestimmt

 


Sebastian Tuschel und Robert Fiedler
Sebastian Tuschel und Robert Fiedler

Stühle aus Holz sind unsere große Leidenschaft. Jeder Stuhl hat seine eigene Geschichte. Sie ist es wert, erhalten und weitererzählt zu werden. Wir glauben an den Werterhalt und die nachhaltige Nutzung von Bestehendem. Mit unserer Leidenschaft möchten wir Menschen ermutigen und begeistern, sich kreativ und handwerklich zu verwirklichen.

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Cradle to Cradle mit Schliff und Öl

Technischer Kreislauf: Quelle Cradle to Cradle e.V.

Quelle: Cradle to Cradle e.V.

Sebastian

Nach dem äußerst interessanten Besuch bei dem Cradle to Cradle Team vor ein paar Tagen werden wir das Thema Nachhaltigkeit weiter ausbauen. Ich habe hierfür zwei neue beziehungsweise alte Stühle als Testkandidaten erworben. Diese beiden Stühle mit altem Lack und durchgesessenen Federpolstern sollen ein neues Antlitz bekommen. Ich werde das Thema Nachhaltigkeit gestalterisch und energetisch berücksichtigen. Vorbild dabei ist das Cradle to Cradle-Konzept.

Für die weitere nachhaltige Holzbehandlung unserer beiden Stühle habe ich in den letzten Tagen intensiv zu dem Thema „Ölen von Holz“ recherchiert. Das beste Argument, Öl zu verwenden, ist, dass das Holz seinen natürlichen Charme behält und die Holzmaserung sichtbar bleibt. Im Gegensatz zu Lack dringt das unbehandelte Öl tief in das Holz ein und versiegelt es nicht nur von außen. Ein Nachteil wiederum sind die wesentlich längeren Trocknungszeiten.
Ich habe mich für Leinöl entschieden, welches schon seit vielen Jahrhunderten in der Holzverarbeitung angewendet wird. Dieses wird auch in Baumärkten unter dem Namen Leinölfirnis angeboten. Im Leinölfirnis sind sogenannte Sikkative enthalten, die den Trocknungsprozess verkürzen. Da ich nach dem Cradle to Cradle-Konzept arbeiten möchte, habe ich mich für kaltgepresstes 100% Bioleinöl entschieden, welches in mehreren Gängen auftragen wird.

Bilanz des heutigen Tages:
-Schleifen mit 60-Papier mit Deltaschleifer
-Schleifen mit 80-Papier von Hand
-Schleifen mit 120-Papier von Hand
-Ölen mit Leinöl

Sebastian bei Cradle to Cradle

Sequenz 06 from Sebastian on Vimeo.

Cradle to Cradle

Ich wurde von einem sehr aufgeschlossenen und freundlichen Cradle to Cradle Team empfangen, welches mir einige Grundlagen mitgab:
Übersetzt heißt Cradle to Cradle so viel wie „von der Wiege zur Wiege“. Das Konzept kommt aus Amerika und soll eine Alternative zum enormen Ressourcenverbrauch und den durch uns Menschen verursachten Müll bieten. Betrachtet man die Idee etwas genauer, stellt man schnell fest, dass es sich um keine neue Idee handelt. Beispielsweise wird das Konzept schon seit vielen Jahren in der nachhaltigen Landwirtschaft bei der internationalen Biomarke Demeter umgesetzt. Demeter steht für Produkte der Biologisch-Dynamischen Wirtschaftsweise (Quelle: Demeter e.V. )

Die Kreisläufe

Im Fokus stehen hierbei Materialien, die entweder nach ihrem VERBRAUCH zu 100 Prozent biologisch abbaubar sind oder nach ihrem GEBRAUCH getrennt und vollständig wiederverwendet werden können. Energie wird aus erneuerbaren Quellen gewonnen wie zum Beispiel aus Wind, Wasser oder Sonne.